Glossar: Wichtige Begriffe der Wasserwirtschaft

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Grundwasserleiter (Aquifer)

Grundwasserleiter, auch Aquifere genannt, sind Schichten aus Gestein oder porösen und durchlässigen Sedimenten, die Grundwasser frei leiten können. Sie sind in der Regel, zumindest in ihrem unteren Teil, durch undurchlässige Schichten begrenzt und bilden so einen unterirdischen Wasserspeicher. Der Bereich, in dem alle Poren vollständig mit Wasser gefüllt sind, wird als Sättigungszone bezeichnet. Seine obere Grenze ist der Grundwasserspiegel.

Ökologische Restwassermenge

Die ökologische oder minimale Restwassermenge ist die Wassermenge, die nach der Entnahme für den menschlichen Gebrauch (z. B. für städtische, landwirtschaftliche oder industrielle Zwecke) in einem Fluss verbleibt. Sie dient dazu, das Überleben der vom Fluss abhängigen Ökosysteme zu sichern, da Wasser eine grundlegende Ressource für Menschen und ökologische Systeme ist. In Spanien wurde beispielsweise festgelegt, dass diese Mindestmenge 10 % des normalen Abflusses betragen sollte.

Abfluss

Der Abfluss bezeichnet das Wasservolumen, das einen Fließquerschnitt pro Zeiteinheit durchströmt (gemessen in m³/s). Er variiert im Laufe der Zeit in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren wie der Niederschlagsmenge, dem Verhältnis von Infiltration zu Oberflächenabfluss, der Vegetation, der Bodenart, der Neigung des Flussbettes und der Ufer sowie dem Vorhandensein von Hindernissen.

Wasserkreislauf (Hydrologischer Zyklus)

Der Wasserkreislauf ist ein geschlossenes System, in dem Wasser ständig seinen Ort und Aggregatzustand ändert. Angetrieben durch Sonnenenergie und Schwerkraft, zirkuliert es unaufhörlich zwischen Land, Ozeanen und Atmosphäre. Dieser endlose Kreislauf umfasst folgende Prozesse:

  • Speicherung
  • Verdunstung und Evapotranspiration
  • Kondensation
  • Niederschlag
  • Oberflächen- und Grundwasserabfluss

Grundwasserspiegel

Der Grundwasserspiegel ist die obere Grenze der Sättigungszone des Bodens, also die obere Begrenzung des Grundwasserleiters. Anhand seiner Höhe können das Niveau und die Tiefe von Brunnen, Veränderungen im Abfluss von Grundwasser und Quellen sowie Pegelschwankungen von Seen und Flüssen, die aus dem Grundwasser gespeist werden, vorhergesagt werden.

Wasserwirtschaftliche Planung

Die wasserwirtschaftliche Planung ist ein Plan zur Bewirtschaftung der Wasserressourcen. Er legt Ziele für die Verwaltung und Verteilung von Wasser fest und umfasst Maßnahmen zur Reduzierung des Verbrauchs (durch die Förderung von Einsparungen, effizienter Nutzung, Wiederverwendung oder Recycling) sowie zur Erhöhung der Wassergewinnung (in der Regel durch technische Lösungen wie Dämme, Wassertransfers, Entsalzungsanlagen usw.).

Versalzung des Grundwassers

Die Versalzung des Grundwassers bezeichnet eine erhöhte Salzkonzentration im Wasser von küstennahen Grundwasserleitern, wodurch das Wasser für den häuslichen und landwirtschaftlichen Gebrauch unbrauchbar wird. Sie wird durch die Übernutzung des Grundwassers verursacht, die zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels führt. Diese Absenkung ermöglicht das Eindringen von Salzwasser in den Grundwasserleiter.

Übernutzung von Grundwasserleitern

Eine Übernutzung von Grundwasserleitern liegt vor, wenn mehr Grundwasser entnommen wird, als sich durch die Infiltration von Niederschlagswasser auf natürliche Weise neu bilden kann. Dies führt zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels und kann sogar zur Erschöpfung des Vorkommens führen. Mögliche Folgen sind:

  • Absenkungstrichter in Brunnen
  • Verlust der Durchlässigkeit durch Verdichtung
  • Bodensenkungen
  • Versalzung in Küstenregionen

Sprungschicht (Thermocline)

Wenn in einem See oder Meer ein großer Temperaturunterschied zwischen der wärmeren Oberflächenschicht und der kalten Tiefenschicht besteht, ist die Sprungschicht (Thermocline) der Bereich, in dem sich die Temperatur mit zunehmender Tiefe am stärksten ändert. Dieser Wechsel ist oft abrupt, da das warme und kalte Wasser durch ihre unterschiedliche Dichte voneinander getrennt bleiben.

Konsumtive Wassernutzung

Bei der konsumtiven Wassernutzung wird das Wasser für Tätigkeiten verbraucht und kann danach nicht unmittelbar wiederverwendet werden. Beispiele für konsumtive Nutzungen sind:

  • Städtische Nutzung (Haushalte und Dienstleistungssektor)
  • Landwirtschaft und Viehzucht
  • Industrie

Nicht-konsumtive Wassernutzung

Bei der nicht-konsumtiven Wassernutzung wird das Wasser für Tätigkeiten genutzt, die eine anschließende Wiederverwendung ermöglichen. Beispiele hierfür sind:

  • Energiegewinnung (z. B. in Wasserkraft- und Kernkraftwerken)
  • Freizeitnutzung
  • Ökologische Nutzung (z. B. die Sicherstellung der ökologischen Restwassermenge)

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