Das Goldene Zeitalter Spaniens: Geschichte, Kunst und Kultur
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Historischer Kontext des Goldenen Zeitalters
Vom Ende der Herrschaft der Katholischen Könige bis zum Tod Karls II. (Haus Habsburg) im Jahr 1700 erreichte Spanien seinen Höhepunkt. Diese Ära war geprägt von Spaniens politischer und territorialer Expansion sowie kontinuierlichen Kriegen, die besonders unter Karl V. die Wirtschaft stark beeinflussten. Gleichzeitig war es eine beispiellose Blütezeit für Kultur und Literatur, die von Werken wie La Celestina bis zu den Dramen Calderón de la Barcas reichte.
Religiöse Entwicklungen und die Inquisition
Königin Isabella eroberte 1492 Granada, errichtete das Tribunal der Inquisition und vertrieb die Juden. Diese Maßnahmen schadeten jedoch der Wirtschaft und Kultur des Landes erheblich. Die Inquisition selbst besaß weitreichende Befugnisse und Zuständigkeiten. In diesem Kontext entstanden Begriffe wie:
- Konvertiten (Conversos): Ursprünglich jüdische Konvertiten zum Katholizismus.
- Neuchristen: Nachkommen dieser Konvertiten.
Reformation und Gegenreformation
Das Interesse religiöser Orden an Reformen wuchs. Erasmus von Rotterdam vertrat die Idee der Toleranz gegenüber anderen Religionen und betonte eine innere, nicht-formale Religiosität. Das katholische Konzil von Trient setzte die Gegenreformation in Gang und formulierte umfassende Reformen, deren Verteidiger König Philipp II. war.
Kulturelle Strömungen des Goldenen Zeitalters
Die Renaissance und der Humanismus
Die Renaissance war geprägt vom Humanismus, einer Bewegung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellte und sich stark an der klassischen Kultur orientierte. Es war eine Epoche, die Fortschritte über die Antike hinaus anstrebte und den kritischen Ursprung der modernen Wissenschaft legte, repräsentiert durch Persönlichkeiten wie Galileo Galilei und Francis Bacon.
Der Manierismus: Übergangsstil
Der Manierismus, gekennzeichnet durch die Ablehnung strenger Regeln und die freie Nutzung von Formen, war eine Übergangsbewegung zwischen der Renaissance und dem Barock.
Das Barock: Skepsis, Pracht und Ehre
Das barocke Denken betrachtete die Gesellschaft, ihre politischen, wirtschaftlichen und sozialen Normen oft mit Skepsis. Typische Themen waren Enttäuschung, das Leben als Traum, die stoische Philosophie, eine gleichzeitig festfreudige und luxuriöse Gesellschaft sowie die Einführung des Themas der Ehre. Religiöse und philosophische Ideen spielten eine zentrale Rolle. Konservatismus und Vorsicht prägten die Meinungsfreiheit, beeinflusst durch die Reformen des Konzils von Trient. Es gab eine Tendenz zur Flucht vor der Realität, aber auch ein starkes Engagement in Kunst und Glauben.
Renaissance und Barock im Goldenen Zeitalter
Die Epochen der Renaissance und des Barock, obwohl beide Teil des Goldenen Zeitalters, repräsentierten zwei sehr unterschiedliche künstlerische und philosophische Strömungen.
Die spanische Sprache im Goldenen Zeitalter
Im Goldenen Zeitalter etablierte sich das Spanische als wichtigste romanische Sprache, und es wurde das erste Grammatik- und Wörterbuch erstellt (z.B. durch Antonio de Nebrija).