Das Goldene Zeitalter der spanischen Literatur: Dramatische Werke und Lyrik
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Das Goldene Zeitalter der spanischen Literatur
Dramatische Werke
Lope de Vega
Lope de Vegas dramatisches Werk brachte ihm großen Ruhm ein. Sein umfangreiches Schaffen umfasst 42 erhaltene Moralstücke und über 300 Komödien. Seine bedeutendsten Werke lassen sich in zwei Blöcke einteilen:
- Komödien mit nationalem Thema: Fuenteovejuna, Peribáñez und der Kommandeur von Ocaña.
- Komödien mit erfundenen Themen, wobei die Liebe das am häufigsten behandelte Thema ist. Dazu gehören die sogenannten Mantel-und-Degen-Komödien (La dama boba oder Der Hund in der Krippe).
Seine Produktion umfasst auch andere Themen wie religiöse, mythologische, pastorale, fremde Geschichte usw.
Stil
Sein Stil ist geprägt von Natürlichkeit und Spontaneität. Lope de Vega behandelt formale Verfahren mit Geschick und Einfachheit, ohne unnötige Posen oder Kunstgriffe. Besonders hervorzuheben ist die Integration von volkstümlichen und kultivierten Elementen. Beliebte Themen und traditionelle Verse (Romanzen, Letrillas, Lieder) werden in ein formales Schema integriert.
Fuenteovejuna
Fuenteovejuna, eines der besten Werke von Lope de Vega, basiert auf einer wahren Begebenheit und spielt in der Zeit der Katholischen Könige. Das Drama handelt von einem Konflikt zwischen der Stadt Fuenteovejuna und ihrem tyrannischen Gouverneur.
Tirso de Molina
Tirso de Molina schrieb rund 80 Dramen, darunter vor allem: Der Betrüger von Sevilla und der steinerne Gast und Der Verurteilte für Misstrauen.
Stil
Er folgt dem Modell von Lope de Vega, entwickelt aber seinen eigenen Stil:
- Charakterbildung: Seine profunden Kenntnisse der menschlichen Seele, insbesondere der Frauen, ermöglichen es ihm, seine Charaktere zu eindrucksvollen Figuren zu formen.
- Komik: Sein Humor ist kritisch und sarkastisch und verleiht seinen Werken einen satirischen Ton, der besonders bei den Nebenfiguren auffällt.
- Kontrast: Charakteristisch ist der Kontrast zwischen langen poetischen Reden und witzigen Bemerkungen.
Der Betrüger von Sevilla und der steinerne Gast
Die Handlung beginnt in Neapel, wo Don Juan die Herzogin Isabela durch List täuscht.
Calderón de la Barca
Mit Calderón de la Barca erreicht die nationale Komödie des 17. Jahrhunderts ihren Höhepunkt.
Werk
Sein Werk wird üblicherweise in zwei Phasen unterteilt:
- Ab 1621: Komödien über Kurtisanen und Draufgänger (Die Dame Kobold oder Haus mit zwei Türen, schlecht steht's immer).
- Ab 1630: Tragische Werke wie Der Richter von Zalamea (Debatte zwischen Ehre und Tugend) und Die Tuzaní der Alpujarras (Moriskenaufstand). In dieser Zeit entsteht auch sein größtes Werk: Das Leben ein Traum.
Stil
Calderón de la Barca entwickelt den Stil von Lope de Vega weiter. Seine Merkmale sind:
- Ordnung und Struktur: Präzision und Klarheit in der Entwicklung der Konflikte.
- Monologe: Zentrale Elemente zur Charakterisierung und Entwicklung der Handlung.
- Stilisierung der Sprache.
- Intensivierung sprachlicher und szenischer Mittel.
Das Leben ein Traum
Das Leben ein Traum (1635) ist Calderóns berühmtestes Werk.
Die Barocklyrik
Im Goldenen Zeitalter entwickelte sich ein komplexer und widersprüchlicher Stil mit thematischer Erneuerung und zunehmender Komplexität. Drei Strömungen prägten die Lyrik:
Das Konzeptistische
Vertreten durch Quevedo, zeichnet sich dieser Stil durch ein Ungleichgewicht zwischen Ausdruck und Inhalt zugunsten des letzteren aus. Eine Vielzahl von Stilmitteln wie Konzepte, Allegorien, Metaphern und humorvolle Effekte prägen den Stil.
Lyrik Quevedos
Quevedo ist ein kritischer und sarkastischer Dichter. Seine Lyrik ist geprägt von Kontrasten: Grausamer Spott und tiefgründige Reflexionen. Seine Themen sind politisch, philosophisch, romantisch und burlesk. Er zeigt Misstrauen gegenüber dem Menschen und eine barocke Weltsicht. Altern und Tod sind zentrale Themen.
Der Kultismus
Vertreten durch Góngora, ist der Kultismus eine Weiterentwicklung des Konzeptismus. Die Sprache ist geprägt von extremem Latinismus, riskanten Metaphern und einer Betonung der Sinnlichkeit.
Luis de Góngora
Góngoras Werk umfasst:
- Kleinere Gedichte (Letrillas, Romanzen, Sonette)
- Längere Gedichte (Fabel von Pyramus und Thisbe, Loblied auf den Herzog von Lerma, Soledades, Fabel von Polyphem und Galatea)
Seine Themen sind carpe diem, Verfall, Alter und der Lauf der Zeit.
Stil
Góngoras Stil lässt sich in zwei Phasen einteilen:
- Marianistisch-religiöse Gedichte in kurzen Versmaßen.
- Künstlicher, komplexer Stil, der den Höhepunkt des Kultismus darstellt.
Transzendenz
Góngoras innovative Dichtung wurde in verschiedenen Epochen zum Vorbild.
Die Balance zwischen Ausdruck und Inhalt
Dichter dieser Strömung drücken Pessimismus und Enttäuschung über die Wirklichkeit aus.
Die Poesie von Lope de Vega
Lope de Vega gilt als einer der besten Schriftsteller seiner Zeit. Seine Lyrik ist geprägt von einer ausgeprägten Persönlichkeit und traf den Geschmack des Publikums.
Lyrisches Werk
Er schrieb Letrillas, Sonette und Romanzen mit volkstümlichen, religiösen, moralischen, burlesken oder Liebes-Themen.
Stil
Ausgewogenheit zwischen Form und Inhalt. Er verarbeitete alle Ereignisse seines Lebens in seiner Dichtung.