Gonzalo de Berceo: Leben, Werk und literarischer Stil

Classified in Spanisch

Written at on Deutsch with a size of 3 KB.

Gonzalo de Berceo und seine Werke

Leben der Heiligen

In diesen Werken ist der Protagonist kein Held, sondern ein Heiliger, der sich durch seine Tugenden auszeichnet. Berceo wusste klassische Quellen zu nutzen, um seine Werke zu inspirieren und sie an den Geschmack der Leute anzupassen, die Geschichten der Spielleute schätzten. Zu dieser Gruppe gehören:

  • Vida de Santo Domingo de Silos
  • Vida de San Millán
  • Leben der Heiligen Oria

Werke dogmatischen Charakters

Diese Gruppe umfasst:

  • El Sacrificio de la Misa
  • De los signos que aparecerán antes del Juicio
  • Martirio de San Lorenzo

Diese Werke sind im Allgemeinen von geringerer literarischer Qualität.

Werke über die Jungfrau Maria

Die Marienverehrung als literarisches Subgenre erlebte in Europa seit dem zwölften Jahrhundert eine Blütezeit. Berceo schrieb, basierend auf lateinischen Quellen, die Milagros de Nuestra Señora, sein umfangreichstes und bedeutendstes Werk. Es besteht aus einer allegorischen Einleitung und zwanzig kurzen Geschichten. In jeder von ihnen erzählt uns Berceo von einem Wunder, das durch die Fürsprache der Jungfrau Maria zugunsten der bescheidenen und einfachen, aber starken Marienverehrung geschieht. Die Struktur der Geschichten ist meist ähnlich: Eine Figur wird von weltlichen Leidenschaften (Wut, Machtgier, Eitelkeit, Alkoholismus...) getrieben und verurteilt, erlebt Einsamkeit und Verlassenheit, bis die Jungfrau Maria als Mittlerin zwischen Gott und den Menschen erscheint und sie verteidigt.

Berceos literarische Kunst

Die Bedeutung der Inspiration aus anderen Quellen ist unbestreitbar. Berceos Originalität liegt in seiner Fähigkeit, diese Quellen an das Niveau des einfachen Volkes anzupassen und sie verständlich zu machen. Er verwendet dabei folgende Mittel:

  • Ausdrücke, Sprichwörter, Vergleiche
  • Er inszeniert sich selbst als Zeuge der Geschichte, spricht das Publikum direkt an und präsentiert sich als Augenzeuge des Geschehens.
  • Er appelliert an die Aufmerksamkeit des Publikums und fordert es auf, der Geschichte zuzuhören oder sie zu verbreiten.
  • Obwohl er schreibt, bezeichnet er sich selbst als Spielmann und fordert eine Belohnung für seine Arbeit.

Juan Ruiz, Erzpriester von Hita

Juan Ruiz ist ein Lyriker, der auf Spanisch schreibt. Über die Absichten des Autors gibt es verschiedene Theorien, wobei die Diskussion zwischen einer didaktischen und einer erotischen Interpretation schwankt. Einerseits wird angenommen, dass Juan Ruiz ein moralisches Ziel verfolgt (Zensur der fleischlichen Liebe), andererseits scheint er ein ausschweifendes und sündiges Leben zu führen und die Gesellschaft seiner Zeit durch feine Ironie zu verspotten. Eines der modernen Merkmale dieses Buches ist gerade seine Offenheit für verschiedene Interpretationen.

Entradas relacionadas: