Gotische Architektur: Merkmale, Kathedralen und Zivilbauten
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Gotische Architektur: Die Kathedrale
Die Kathedrale wurde zum ultimativen Gebäude der gotischen Architektur, und das französische Modell ist hierfür repräsentativ. Die neue Spiritualität sowie technische und strukturelle Neuerungen ermöglichten den Bau größerer und hellerer Gebäude, wobei sie die Form des lateinischen Kreuzes beibehielten.
Technische und strukturelle Neuerungen
Die Elemente, die diese Veränderung ermöglichten, waren der Spitzbogen und das Kreuzrippengewölbe. Diese leichteren Gewölbe erlaubten es, die Pfeiler zu entlasten. Dank der Säulen und dieser beiden Elemente war es möglich, große Fenster mit reich verzierten Glasfenstern zu öffnen. Das geringere Gewicht auf den Wänden des höchsten Punktes der Schiffe wurde an der Außenseite der Gebäudestruktur durch ein komplexes System von Strebepfeilern und Strebebögen gestützt, um das Gewicht der Gewölbe auszugleichen.
Aufbau einer gotischen Kathedrale
Auf dem Grundriss hat die gotische Kathedrale eine sehr charakteristische Organisation:
Innenaufbau
Drei bis fünf Längsschiffe, wobei das zentrale Schiff von größerer Höhe und Breite als die Seitenschiffe ist, ein kürzeres Querhaus (Transept), das den Chorumgang (Ambulatorium) umgibt, der wiederum von Kapellenkränzen umgeben ist. Der Standard-Innenaufbau gliedert sich in drei Ebenen: die Arkaden, die zu den Seitenschiffen führen, das Triforium (das das römische Forum ersetzte) und das Obergaden (ein Bereich mit Fenstern).
Außenmerkmale
Draußen ist das auffälligste Merkmal die Westfassade. Flankiert von zwei hohen Türmen, gibt es weitere Elemente wie ein Schrägdach, das die Gewölbe bedeckt. Man beobachtet weitere architektonische Elemente wie Fialen und Spitzen in Pyramiden- oder Kegelform, die die oberen Enden der Türme krönen. Darunter befinden sich die Portale, oft mit reichem Skulpturenschmuck. Sie sind oft in ein Bündel von Bögen eingebettet, darüber ein großes Rosettenfenster und ein Giebelfeld mit Skulpturen. Die Apsis ist oft polygonal, um mehr Raum für Fenster zu schaffen. Beispiele: Notre-Dame (Paris), Kathedrale von Toledo.
Zivile Architektur in der Gotik
Die gotische Architektur lässt sich in religiöse und zivile Bauten unterteilen. Die zivile Architektur war ebenfalls sehr wichtig. Die Verwendung des Spitzbogens und des Gewölbebaus erleichterten den Bau. Dies ermöglichte eine große Vielseitigkeit architektonischer Lösungen, die zum Bau verschiedenster Gebäudetypen genutzt wurden, immer angepasst an die jeweilige Funktion und die Bedürfnisse. Die zivile Gotik folgte der gleichen stilistischen Entwicklung wie die religiöse, mit zunehmend komplexeren Strukturen und Verzierungen.
Beispiele in Spanien: Handelshallen (Lonjas)
In Spanien sind besonders hervorzuheben: Schlösser und die Handelshallen (Lonjas). Die Handelshallen (Lonjas) waren bedeutende gotische Zivilbauten. Sie wurden für Geschäftstransaktionen genutzt und hatten oft drei Schiffe mit Holzdecken. Beispiele: Die Lonja von Barcelona, die Lonja von Palma de Mallorca. Deren Fassaden sind oft reich verziert, gegliedert durch Fenster mit Maßwerk und Giebeln.