Gotische Kathedralen: Merkmale, Struktur und Dekoration
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Charakteristika der Gotischen Architektur
Die gotische Kathedrale wird von der Suche nach Licht charakterisiert, das zu einer Metapher für die Suche nach Gott wird.
1. Die Suche nach Licht und Gott
Die gotische Kathedrale wird von der Suche nach Licht charakterisiert, das zu einer Metapher für die Suche nach Gott wird.
2. Die Bedeutung der Höhe
Gotische Gebäude sind so konstruiert, dass sie emporragen, ähnlich wie die Seele Christi zu Gott aufsteigen soll.
3. Entmaterialisierung der Wände durch Glasfenster
Die Dominanz der Mauer an den Wänden verschwindet. Massive Wände werden durch große Glasfenster ersetzt, die das Licht in eine Vielzahl von Farben zerstreuen und das Innere der Kathedralen durchfluten.
4. Verjüngende Säulen und aufstrebende Rippen
Feingliedrige Rippen tragen die Last und verstärken den fast obsessiven Sinn für Erhebung. Auch außerhalb der Gebäude betonen architektonische Elemente das Gefühl von Höhe und die Entmaterialisierung der Wände.
5. Der Spitzbogen als zentrales Element
Das bevorzugte Element der gotischen Architektur ist der Spitzbogen in seinen vielen Varianten.
Konstruktive Elemente der Gotik
6. Kreuzrippengewölbe
Im gotischen Bau wird das Kreuzrippengewölbe verwendet.
7. Das Vierteilige Kreuzrippengewölbe
Das vierteilige Kreuzrippengewölbe ist die einfachste Form mit vier Elementen, aber nicht die einzige. Später erscheinen neue Elemente, die seine Struktur bereichern.
8. Das Tercelet-Gewölbe
Durch das Hinzufügen neuer Rippen, die nicht den Hauptscheitelpunkt erreichen, sondern sich vorher vereinigen, entsteht das Tercelet-Gewölbe.
9. Säulen und Bündelpfeiler
Die Vermehrung der Rippen im Gewölbe führt zu einer Transformation der tragenden Elemente: Dicke Säulen werden zu schlanken, runden Säulen, den sogenannten Baquetones, die die Pfeiler umgeben.
10. Strebewerk und Strebepfeiler
Obwohl die Stärke der Pfeiler allein nicht ausreicht, um das gesamte Gewicht des Gewölbes zu tragen, übernehmen sie die vertikale Ausrichtung. Schräge Schubkräfte werden von einem neuen architektonischen Element, dem Strebewerk, aufgenommen, das diese Kräfte über Bögen zu den äußeren Strebepfeilern leitet, die den Tempel von außen verstärken. Strebepfeiler dienen auch dazu, Regenwasser vom Dach abzuleiten und über Wasserspeier von der Wand wegzuführen.
11. Fialen (Pinnacles)
Jeder Strebepfeiler wird von einer pyramidenförmigen Säule, der Fiale (Pinnacle), überragt, die die aufstrebende Wirkung konstruktiv verstärkt.
Dekorative Motive der Gotik
Während die Gotik eine Weiterentwicklung der Romanik in konstruktiver Hinsicht darstellt, zeigt sich in der Dekoration eine eigenständige Entwicklung. Die dekorativen Motive umfassen:
- Geometrische Muster: Gebogene Kreise oder Dreiecke, oft mit Spitz- oder Rundbögen verziert.
- Pflanzliche Dekoration: Ähnlich der römischen, aber mit stärkerem Naturalismus.
- Tierische Dekoration: Zeigt einen starken Naturalismus, ohne dabei auf Darstellungen von Monstern und fantastischen Kreaturen zu verzichten.
Die gotische Dekoration konzentriert sich auf Türen, Fenster und Kreuzgänge. Innerhalb des Tempels gibt es drei neue Bereiche für die dekorative Gestaltung: Chorgestühl, große Fenster und Retabel.
Besonderheiten der Gotischen Kathedrale
Grundriss und Raumaufteilung
Das dominierende Modell ist der Längsbau, meist mit drei oder fünf Schiffen von beträchtlicher Größe. Der Chor und die Seitenschiffe erfahren eine große Entwicklung, oft als Einzel- oder Doppelumlauf mit radial angeordneten Außenkapellen oder Apsiden. Alle diese Elemente sind oft polygonal ausgeführt.
Höhenentwicklung und Lichtgaden
Typisch ist ein erheblicher Höhenunterschied zwischen dem Mittelschiff, den Seitenschiffen und den äußeren Kapellen. Die romanische Empore verschwindet und wird durch das Lichtgaden ersetzt.
Die Hauptfassade
Die Hauptfassade folgt in der Regel einem konstruktiven Modell: ein dreifacher Portikus, gekrönt von Giebeln, darunter ein Statuenfries, eine kreisförmige Rosette und ein Bogengang als Abschluss der Fassade.
Die flankierenden Türme
Die die Fassade flankierenden Türme sind nicht so homogen wie in früheren Epochen. Oft ruhen sie auf einem kubischen Sockel, auf dem ein polygonaler Turm mit einer durch Fenster auf der Terrasse oder pyramidenförmigen Kappen erleichterten Spitze errichtet wird.