Gotische Kunst: Malerei und Skulptur

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Gotische Malerei: Merkmale

Die Struktur des gotischen Tempels ermöglichte eine Fülle von Wandmalereien an Wänden, Decken und Apsiden. Diese wurden jedoch zunehmend durch Fenster und Teppiche ersetzt, was die Arbeit der Maler auf Buchmalerei reduzierte. Um die Wandmalerei zu ersetzen, entwickelte sich die Malerei auf Holz im 14. und 15. Jahrhundert. Diese erfolgte in Form von Tafeln, Prospekten oder Altarbildern, die in Seitenkapellen, Apsiden oder im Hauptschiff aufgestellt werden konnten. Während in der Romanik die Freskotechnik im Freien verwendet wurde, setzte sich in der Gotik ab dem 15. Jahrhundert die Malerei auf Holz durch, insbesondere die Tempera- und später die Ölmalerei in den Niederlanden, von wo aus sie sich verbreitete. Es ist eine Maltechnik mit feiner, definierter Linie. Sie ist überwiegend zeichnerisch, aber mit feinen Farbformen. Die Linie passt sich der Form an und ist hell und uniform. Die Farbtöne sind heiter, überwiegend Weiß und Blau (Azurit). Auch Gold erscheint für Kronen, Gewänder oder im 15. Jahrhundert für Hintergründe. In der flämischen Malerei des 15. Jahrhunderts gibt es ein sicheres und sehr helles Licht, das die Bilder durchflutet. Es wird mehr Volumen mit Leichtigkeit behandelt. Im 15. Jahrhundert findet sich definitiv die Tiefe, die dritte Dimension oder Perspektive, sehr deutlich in den flämischen Bildern. Diese Tiefenwirkung wird durch die Nutzung der Landschaft und die Nutzung von Hintergründen ohne architektonische Elemente oder lineare Perspektive erreicht. Religiöse Themen haben Vorrang vor anderen. Die Interpretation ist humanisiert und von erzählerischem Charakter.

Gotische Skulptur (13.-15. Jh.)

Wie in der Romanik bleibt die Skulptur in der gotischen Kunst Teil des Gebäudes und dient der Verzierung und Ausschmückung der Bauten. Es handelt sich um Rundskulptur oder Relief, die sich über die Dauer der drei gotischen Jahrhunderte entwickelt. Die Skulptur wird zunehmend unabhängig von der Architektur; die freistehende Skulptur erscheint. Diese ist besonders interessant ab dem 15. Jahrhundert und findet sich an Grabmälern, Altarbildern, Chorgestühlen und Figuren.

Materialien

  • Sehr abhängig von der Skulptur: Alabaster, Marmor, Stein, Holz, Elfenbein oder sekundäre Materialien.

Formaler Aspekt

Sie ist gekennzeichnet durch Realismus, Erzählung und eine humanisierte Darstellung der Göttlichkeit. Die gotische Skulptur ist unabhängiger von der Architektur, weniger durch architektonische Elemente bedingt. Sie ist fast rundplastisch.

Platzierung

  • Tympanon
  • Mittelpfeiler
  • Türpfosten und Archivolten
  • Kapitelle
  • Akroterien
  • Wasserspeier
  • Zinnen und Schlusssteine

Thematik

  • Das Thema ist religiös und gliedert sich wie folgt:
  • Im Tympanon: Eine einzige Szene, die meist in Streifen unterteilt ist. Es werden der Pantokrator, die Evangelistensymbole und die Ältesten der Apokalypse dargestellt. Auch Szenen aus dem Leben Jesu oder der Jungfrau Maria, unterteilt durch Trennungen oder Baldachine.
  • Die Figuren in den Archivolten sind komplexer je nach Periode. Dort werden Engel, Heilige, Figuren dargestellt, die der Form der Bögen folgen. Podeste, die durch Baldachine getrennt sind, befinden sich unter der Figur und so weiter.
  • Am Mittelpfeiler oder den Türpfosten sind Figuren angebracht, deren Thema oft die Jungfrau Maria ist.
  • Die Kapitelle haben meist pflanzliche Themen, spielen aber eine weniger wichtige Rolle als in der Romanik, sowohl in Größe als auch in Vielfalt.
  • Akroterien und Wasserspeier haben fantastische Themen.

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