Griechische Kunst: Skulptur und Architektur

Eingeordnet in Musik

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,95 KB

Griechische Skulptur

Die griechische Skulptur diente religiösen oder dekorativen Zwecken und war oft mit mythischen Episoden verknüpft. Die Darstellungen waren meist für öffentliche Räume bestimmt. Die Skulptur strebte nicht nach Realismus, sondern projizierte Ideale der Schönheit des menschlichen Körpers. Sie verfolgte das Ideal der Harmonie und kanonischen Proportion.

Perioden der Griechischen Skulptur

Archaik (7.-6. Jh. v. Chr.)

In dieser Periode war die Technik noch nicht vollständig beherrscht. Typisch sind nackte Jünglinge (Kuroi) und Mädchen (Korei). Es gab einen Übergang vom ägyptischen Einfluss zum Klassizismus. Die Modelle waren idealisiert, aber noch naturalistisch, oft mit Steifheit und Frontalität. Das archaische Lächeln verschwindet im Übergang zur Klassik.

Klassik (5. Jh. v. Chr., Zeit des Perikles)

Dies ist der Höhepunkt der Entwicklung. Gekennzeichnet durch Perfektion der Ausführung und das Ideal der Balance zwischen Idee und Ausdruck. Es herrschen harmonische Proportionen und der Ausdruck von Gefühl in den Gesichtern.

Spätklassik (4. Jh. v. Chr.)

Ein Trend, der sich menschlichen Aspekten der Figuren zuwendet. Neben ästhetischer Schönheit zeigt sich Interesse am sinnlichen Ausdruck von Schmerz und Pathos sowie an gestischer Ausdruckskraft. Gleichgewicht und Harmonie bleiben erhalten.

Bedeutende Bildhauer

Phidias (ca. 470-430 v. Chr.)

Architekt und Bildhauer, wirkte maßgeblich auf der Akropolis. Er verkörperte die Perfektion der Technik und das Gefühl für Schönheit. Galt als 'Bildhauer der Götter'. Schuf unter anderem die monumentale Statue der Athena Parthenos.

Polykleitos

Schuf einen festen Kanon der Schönheit und Normierung, bekannt durch seine Statue des Doryphoros. Sein Ideal des 'Kalokagathia' (das Schöne und Gute) ist eine harmonische Abstimmung der Teile und gibt dem Körper eine ideale Vorstellung, die das Wesen des Menschen widerspiegelt.

Praxiteles

Schuf oft melancholische Darstellungen. Suchte die ästhetische, sinnliche Schönheit, oft mit sanft lächelnden Gesichtern (die 'Praxitelische Kurve').

Der Parthenon in Athen

Der Parthenon ist ein Oktastylos (8 Säulen an der Front) und Peripteros (ringsherum von Säulen umgeben). Die proportionale Anordnung basiert auf der Säulenanzahl: 8 an den kurzen Seiten und 17 an den langen Seiten. Die Maße betragen ca. 30x69x10 Meter. Die Architekten waren Iktinos und Kallikrates, die Bauleitung hatte Phidias inne. Es handelt sich um einen dorischen Tempel aus Marmor.

Architektur und Struktur

Der Tempel erhebt sich über dem Krepis (Stufenunterbau). Die oberste Stufe, auf der die Säulen stehen, ist der Stylobat.

Das Gebälk (Entablatura) besteht aus 3 Teilen: dem glatten Architrav, dem Fries (unterteilt in Triglyphen und Metopen mit Reliefs) und dem Geison (Gesims), dessen Giebelfeld (Tympanon) ebenfalls Reliefs trug.

Der Kanon der Säulen (Verhältnis zwischen Durchmesser, Höhe und Abstand) ist charakteristisch für das Werk.

Die Naos und die Athena Parthenos

Die Naos (Cella) war dreischiffig, das Mittelschiff war breiter. Angeschlossen war ein weiterer, in mehrere Räume unterteilter Bereich, darunter ein quadratischer Raum, der Parthenon genannt wurde (dieser Raum gab dem ganzen Gebäude den Namen).

In der Cella befand sich die monumentale Statue der Athena Parthenos von Phidias, die die Ideale der athenischen Klassik verkörperte.

Der Parthenon ist ein Paradigma für die Ideale der Klassik: Harmonie, Balance und Proportion.

Verwandte Einträge: