Die Große Moschee von Córdoba: Mihrab, Sabat & Schatzkammer

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Architektur der Moschee: Sabat, Schatzkammer & Mihrab

Auf beiden Seiten der Mauer befinden sich zwei wichtige Bereiche:

  • Rechts (Westen): Der Sabat – Ein Übergang zum Alcázar-Palast oder Regierungssitz, der es den Kalifen ermöglichte, ungesehen zu passieren. Er diente auch als Zugang zur Maksura.
  • Links (Osten): Die Schatzkammer – Dieser Bereich war zur Aufbewahrung des Moscheeschatzes bestimmt, darunter Geld, Schmuck, Gold und insbesondere der Minbar. Er wurde im 16. Jahrhundert entdeckt.

Im Zuge der Bauarbeiten wurden drei dekorative Fassaden geschaffen.

Der Mihrab: Ein architektonisches Meisterwerk

Der Mihrab ist ein herausragendes architektonisches Element innerhalb der Moschee, da er als erstes erhaltenes Gehäuse dieser Art in der islamischen Architektur gilt. Er nutzt sieben Meter der Wandbreite aus. Der restliche Bereich war massiv, wobei zwei mal zwei Meter als polygonale Nische gestaltet wurden.

Mihrab-Interieur: Gestaltung und Bedeutung

Im unteren Bereich sind glatte, ungeschnittene Platten aus Marmorimitat angebracht. Davor befinden sich zwei Inschriften, die auf die Notwendigkeit der rituellen Waschung vor dem Gebet hinweisen. In einem weiteren Bereich sind blinde Kleeblattbögen von Säulen getragen und von geschnitzten Stuckpaneelen mit Akanthus-Dekor umgeben. Diese blinden Bögen waren ursprünglich möglicherweise offen oder für weitere Verzierungen vorgesehen. Der Bereich schließt mit einer weiteren Inschrift von Koranversen ab. Die Decke ist als kuppelförmige Gipsmuschel ausgeführt.

Im Inneren des Mihrab finden sich Signaturen der Künstler. Da sich diese Signaturen auch in der Rich Hall von Madinat al-Zahara wiederholen, wird angenommen, dass es sich um dieselben Baumeister handelte.

Mihrab-Exterieur: Merkmale und Einflüsse

Die Fassade ist strukturell von der Puerta de San Esteban inspiriert. Der Eingang ist als Hufeisenbogen gestaltet, der zunehmend die Merkmale des Kalifatsstils aufweist. Die Basis und der untere Bereich zeigen eine exzentrische Anordnung, da sie nicht parallel verlaufen. Alfices (rechteckige Rahmen um Bögen) mit überlappenden Feldern dienen als Träger für kufische Inschriften. Im Obergeschoss befindet sich eine Galerie blinder Kleeblattbögen mit alternierenden Keilsteinen.

Am unteren Ende befindet sich ein sehr dicker Sockel mit reichlich geschnitzten Marmorplatten, die Akanthusmotive zeigen. Obwohl das islamische Bilderverbot gilt, wird hier der Baum des Lebens dargestellt. Diese Darstellungen sind identisch mit denen in Madinat al-Zahara, was auf dieselben Künstler hinweist.

Blaue und rosa Marmorsäulen, paarweise angeordnet, stammen vom alten Mihrab von Abd al-Rahman II. Korinthische Kapitelle sind ein charakteristisches Merkmal dieser Zeit. In den Zwickeln des Bogens und um den Ringbogen herum befindet sich Stuckdekor (verzierte Stuckarbeiten). Dieses erinnert an Palmwedel oder 'Pai-Pai'-Dekorationen, die ebenfalls in Madinat al-Zahara zu finden sind.

Das beeindruckendste Element ist die Dekoration der gesamten Fassade mit Kachelmosaiken.

Diese Art der Mosaikdekoration war nicht neu; sie imitierte den Felsendom in Jerusalem, der im 8. Jahrhundert unter den Umayyaden byzantinische Einflüsse aufnahm, ähnlich der Moschee von Damaskus, die diesem Muster der Wandmosaike folgt.

Aufgrund dieser Tradition schrieb Kalif Al-Hakem II. an Kaiser Nikephoros Phokas und bat ihn, einen Mosaikexperten zu entsenden. Diese Experten waren für ihre Mosaikkunst bekannt. Der Kaiser sandte nicht nur einen Mosaikexperten, sondern auch Kilogramm um Kilogramm Fliesen, um die Arbeit zu ermöglichen. Dieser Mosaikstil blieb so lange hier, dass er eine Schule spanischer Künstler in al-Andalus hervorbrachte.

Die Arbeit wurde von diesen spanischen Künstlern vollendet, wobei verschiedene Hände erkennbar sind. Die Fertigstellung erfolgte erst im Jahr 971. Die byzantinische Mosaiktechnik umfasste dekorative Optionen wie epigraphische Elemente, Pflanzen- und geometrische Muster. Verwendet wurden die Farben Grün, Blau, Rot und Gold.

Fassade des Sabat und der Schatzkammer

Auch hier findet sich Mosaikdekoration, jedoch in geringerem Umfang.

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