Die Großen der Generación del 27: Cernuda, Hernández und Alberti

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Luis Cernuda (1902–1963)

Geboren in Sevilla, lebte er in Madrid und war Schüler von Salinas. Während seiner Studienzeit intensivierte sich seine Freundschaft mit den Mitgliedern der Generación del 27. Er unterstützte die Republik im Bürgerkrieg. Im Jahr 1938 ging er ins Exil nach Mexiko und kehrte nie zurück.

Persönlichkeit und Themen

Cernuda war eine einsame Persönlichkeit, anfällig für schmerzhafte Empfindlichkeit. Sein homosexueller Zustand erklärt oft seine Ablehnung der Welt und die Empörung, die sich in seinem Leben und Werk ausdrückt.

  • Hauptthemen: Einsamkeit, Sehnsucht nach einer bewohnbaren Welt, Verlangen nach vollkommener Schönheit und vor allem die Liebe, die den Einfluss der Romantik widerspiegelt.

Stil und Werk

Seine poetische Sprache zeichnet sich durch eine dreifache Ablehnung aus: zu stark ausgeprägte Rhythmen, Reime und eine zu reiche Sprache. Er bevorzugte helle Bilder.

Werkphasen (Die Wirklichkeit und der Wunsch)

  1. Erste Phase (Garcilaso-Einfluss): Perfil del aire / Égloga, Elegía y Oda.
  2. Surrealismus: Un río, un amor.
  3. Spätere Werke (Persönlicher Ton): Los placeres prohibidos (Die verbotenen Genüsse), Donde habite el olvido (Wo der Oblivion wohnt).

Miguel Hernández (1910–1942)

Miguel Hernández fungiert als Brücke zwischen zwei Phasen der spanischen Poesie. Obwohl er aufgrund seines Alters nicht direkt zur Generación del 27 gehörte, hatte er Kontakte zu ihren Mitgliedern und wurde oft als „großer Imitator“ bezeichnet. Er war ein außergewöhnlicher Dichter, der die Kraft der Inspiration mit rigoroser Kunstfertigkeit verband. Seine Verse berühren die Herzen der meisten Menschen, obwohl sie in formale Perfektion gehüllt sind.

Themen und Symbolik

  • Häufige Themen: Liebe zur Frau und zum Kind, Tod und Schmerz, Leben und Hoffnung.
  • Symbole: Bauch und weibliches Geschlecht (erotische Symbole), Waffen, Stier und der Mond.

Werkphasen

  1. Erste Phase (Suche nach eigenem Stil): Beeinflusst von Ramón Sijé. Perito en lunas (in Oktaven, im hermetischen, gongoristischen Stil, metaphorische Ausarbeitung). El rayo que no cesa (Sammlung poetischer Sonette, darunter die berühmte Elegie auf Ramón Sijé).
  2. Zweite Phase (Einfluss von Nerudas „Poesía Impura“): Viento del pueblo (Der Wind des Volkes). Hier drückt er aus, dass die Menschen geboren werden, um zu gehen, und der Wind durch die Poren weht, bis zu den schönsten Gipfeln („Aceituneros“). El hombre acecha (Der Mensch lauert – Schmerz über die Tragödie des Krieges).
  3. Letzte Gedichte (Im Gefängnis): Inspiriert von populären Texten. Cancionero y romancero de ausencias (Liederbuch und Romanzero der Abwesenheiten). Themen sind der Schmerz der Abwesenheit der Frau und des Sohnes der Freiheit. Eines seiner schönsten Gedichte ist die Nanas de la cebolla (Zwiebel-Wiegenlieder).

Rafael Alberti (1902–1999)

Geboren in El Puerto de Santa María. Ursprünglich der Malerei zugeneigt, entschied er sich für das literarische Schaffen, angeregt durch seine Kontakte in der Residencia de Estudiantes mit anderen Mitgliedern der Generación del 27. Er trat während des Bürgerkriegs der Kommunistischen Partei bei. Er lebte im Exil in Argentinien und Rom, bis er 1978 nach Spanien zurückkehrte. Er erhielt 1925 den Nationalen Literaturpreis und 1983 den Cervantes-Preis.

Themen und Stil

Sein Werk umfasst Prosa und Drama. Die Vielfalt der Töne, Themen und Stile reicht von Neopopularismus über Barock, Avantgarde, Surrealismus bis hin zu sozialer Poesie und Exilpoesie.

  • Nostalgie: Zuerst der Verlust des „Paradieses“ der Kindheit, später die Sehnsucht nach dem verlorenen Heimatland.
  • Angst: Die Nostalgie führt zu Leiden.
  • Soziale Poesie: Die politische Situation Spaniens.
  • Stil: Plastische, zahlreiche Bilder, Musikalität und konnotative Sprache.

Werkphasen

  1. Neopopularismus:
    • Marinero en tierra (Matrose an Land): Poesie kurzer Verse, Balladen, Weihnachtslieder – beweglich und anmutig.
    • El amante (Der Liebhaber): Noch populärerer Ton, tägliche poetische Liebe.
    • El alba del alhelí (Die Morgenröte der Levkoje): Spiegelt das harte Leben der andalusischen Völker und die innere Avantgarde wider.
  2. Gongorismus und Avantgarde:
    • Cal y Canto (Kalk und Gesang): Enthält Gedichte als klare Hommage an den gongoristischen Stil und futuristische Kompositionen.
    • Yo era un tonto y lo que he visto me ha hecho dos tontos (Ich war ein Narr und was ich gesehen habe, hat mich zu zwei Narren gemacht): Hommage an die großen Figuren des Stummfilms.
  3. Surrealismus:
    • Sobre los ángeles (Über die Engel): Surrealistische Bilder, die tiefe innere Verzweiflung ausdrücken und Trauer, Hoffnungslosigkeit und Tod symbolisieren. Die Metrik ist im ersten Teil frei, während im zweiten Teil der Kurzvers dominiert.
  4. Exilpoesie:
    • Retornos de lo vivo lejano (Rückkehr des weit Entfernten) und Roma, peligro para caminantes (Rom, Gefahr für Wanderer).

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