Grundlagen der Atomstruktur und chemischen Bindungen
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Atomare Eigenschaften und Aufbau
Ein Atom charakterisiert sich durch verschiedene Größen und besteht aus drei fundamentalen Teilchen: Protonen, Elektronen und Neutronen.
Ordnungszahl (Z)
Die Ordnungszahl gibt die Anzahl der Protonen im Atomkern an. Sie bestimmt die Position eines Elements im Periodensystem. Bei einem elektrisch neutralen Atom entspricht die Ordnungszahl auch der Anzahl der Elektronen.
Massenzahl (A)
Die Massenzahl ist die Gesamtzahl der Nukleonen, also die Summe der Protonen und Neutronen im Atomkern.
Elektronen in der Atomhülle
Die vier Quantenzahlen
Quantenzahlen beschreiben den Zustand eines Elektrons in einem Atom:
- Hauptquantenzahl (n): Beschreibt das Energieniveau (Schale). Werte: n = 1, 2, 3, ...
- Nebenquantenzahl (l): Beschreibt die Form des Orbitals (Unterschale). Werte: l = 0, 1, ..., (n-1)
- Magnetquantenzahl (m): Beschreibt die räumliche Ausrichtung des Orbitals. Werte: m = -l, ..., 0, ..., +l
- Spinquantenzahl (s): Beschreibt den Eigendrehimpuls des Elektrons. Werte: s = +1/2 oder -1/2
Elektronenkonfiguration
Die Verteilung der Elektronen auf die Orbitale folgt einer bestimmten Reihenfolge (Aufbauprinzip):
1s2 2s2 2p6 3s2 3p6 4s2 3d10 4p6 5s2 4d10 5p6 6s2 4f14 5d10 6p6 7s2 5f14 6d10 7p6
Übung zu Quantenzahlen
Überprüfung der Gültigkeit von Quantenzahl-Sätzen:
- a) (3, 2, -2, +1/2): Möglich, da alle Werte innerhalb der erlaubten Bereiche liegen.
- b) (4, 0, 1, +1/2): Nicht möglich. Wenn die Nebenquantenzahl l = 0 ist, muss die Magnetquantenzahl m ebenfalls 0 sein.
- c) (2, 2, 1, -1/2): Nicht möglich. Wenn die Hauptquantenzahl n = 2 ist, kann die Nebenquantenzahl l nur die Werte 0 oder 1 annehmen.
- d) (2, -1, 0, 0): Nicht möglich. Die Nebenquantenzahl l kann nicht negativ sein. Zudem kann die Spinquantenzahl s nur die Werte +1/2 oder -1/2 annehmen.
Chemische Bindungen
Kovalente Bindung
Sie entsteht, wenn Atome Elektronenpaare teilen, um eine stabile Edelgaskonfiguration zu erreichen. Dies geschieht typischerweise zwischen Nichtmetallen oder zwischen Nichtmetallen und Wasserstoff.
Arten kovalenter Bindungen
- Unpolare Bindung: Entsteht zwischen Atomen mit gleicher oder sehr ähnlicher Elektronegativität. Das bindende Elektronenpaar wird von beiden Kernen gleich stark angezogen.
- Doppelbindung: Zwei Atome teilen sich zwei Paare von Elektronen.
- Dreifachbindung: Zwei Atome teilen sich drei Paare von Elektronen.
Ionenbindung
Sie entsteht durch die Übertragung von Elektronen von einem Metall auf ein Nichtmetall. Das Atom, das Elektronen abgibt, wird zu einem positiv geladenen Kation. Das Atom, das Elektronen aufnimmt, wird zu einem negativ geladenen Anion. Beide Ionen werden durch elektrostatische Anziehungskräfte zusammengehalten.
Beispiel: Periodische Eigenschaften
Einordnung der Elemente (Z=38 und Z=52)
- Z = 38 (Strontium): Das Element befindet sich in der 5. Periode. Die Valenzschale ist 5s2. Es steht in der 2. Gruppe (Erdalkalimetalle) und gehört zum s-Block.
- Z = 52 (Tellur): Das Element befindet sich ebenfalls in der 5. Periode. Die Valenzschale ist 5s25p4. Es steht in der 16. Gruppe (Chalkogene) und gehört zum p-Block.
Vergleich der Eigenschaften
Beide Elemente befinden sich in derselben Periode. Innerhalb einer Periode nimmt der Atomradius mit steigender Ordnungszahl (Z) ab. Das liegt daran, dass die Anzahl der Protonen im Kern zunimmt, was eine stärkere Anziehungskraft auf die Valenzelektronen ausübt. Folglich ist das Atom mit Z = 52 kleiner als das Atom mit Z = 38.
Aus dem kleineren Radius ergeben sich weitere Eigenschaften für das Atom mit Z=52:
- Höhere Ionisierungsenergie
- Höhere Elektronenaffinität
- Höhere Elektronegativität