Grundlagen des Bankwesens und der Finanzierung
Eingeordnet in Wirtschaft
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 5,31 KB
Unternehmensfinanzierung Grundlagen
Unternehmen interagieren mit Kunden und Lieferanten durch den Verkauf und Kauf von Waren und Dienstleistungen gegen Geld. Ein effektives Finanzmanagement ermöglicht eine bessere Verteilung der finanziellen Mittel, unterstützt die Planung zukünftiger Ziele und erlaubt die Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen. Finanzielle Mittel können auch aus externen Quellen stammen, beispielsweise von Banken. Unternehmen müssen sich der Kosten und Erträge ihrer verschiedenen Produkte und Dienstleistungen bewusst sein.
Rolle der Geschäftsbanken
Geschäftsbanken sind Finanzinstitute, deren Hauptfunktion der Handel mit Geld anstelle von Waren ist. Sie nehmen Einlagen von Sparern entgegen (wofür sie einen Passivzins zahlen) und vergeben Kredite an Investoren (wofür sie einen Aktivzins verlangen). Die Differenz zwischen Aktiv- und Passivzins (die Zinsmarge) stellt den Gewinn der Bank dar. Banken erzielen somit Gewinne aus ihren Investitionen.
Die Maximierung des Gewinns kann durch die Reduzierung der Reserven auf das Mindestmaß, risikoreiche Investitionen und die Vergabe von Krediten mit hohen Zinsen erreicht werden. Die Kunst des Bankgeschäfts besteht darin, eine Balance zwischen attraktiven Erträgen und Sicherheitsanforderungen zu finden.
Bankmanagement und Risiken
Das Bankmanagement umfasst Systeme zur Erfassung, Messung und Bewertung der bankinternen Finanzbewegungen. Alle Banken müssen dabei verschiedene Risiken, Gefahren und potenzielle Konflikte berücksichtigen:
- Kreditrisiko: Hohe Verluste können entstehen, wenn ein Kunde seinen Kreditverpflichtungen nicht nachkommt.
- Liquiditätsrisiko: Möglichkeit von Verlusten, wenn Mittel aufgrund von Entscheidungen nicht schnell genug zur Verfügung gestellt werden können.
- Wechselkursrisiko: Verluste durch ungünstige Veränderungen der Wechselkurse.
- Zinsrisiko: Wertminderung von Aktiva (Vermögenswerten) eines Unternehmens aufgrund von Zinsänderungen.
Zentralbank und Geldpolitik
Banken müssen stets auf ihre Liquidität, Rentabilität und Solvenz achten. Liquidität bedeutet, jederzeit in der Lage zu sein, Einlagen auf Kundenanfrage in Bargeld umzuwandeln. Banken streben danach, ein Vermögen an Sachen und Rechten zu besitzen, das ihre Schulden übersteigt. Sie müssen einen Teil ihrer Einlagen als Reserve bei der Zentralbank halten (Mindestreserve).
Aufgaben der Zentralbank
Die Zentralbank ist ein Finanzinstitut, dessen Kapital sich im Besitz des Staates befindet. Ihre Rollen umfassen:
- Administrator und Verwalter der Gold- und Devisenreserven.
- Verwaltung der finanziellen Mittel des Staates (Kontoführung für Einnahmen und Ausgaben).
- Ausgabe von Banknoten und Münzen in den Umlauf bringen, beschädigte Zahlungsmittel beseitigen und die Bargeldversorgung sicherstellen.
- Bank der Banken: Unterstützung von Geschäftsbanken bei vorübergehenden Liquiditätsengpässen.
- Verantwortung für die Geldpolitik.
Geldpolitische Maßnahmen
Die Geldpolitik analysiert die Wirtschaftslage eines Staates und entwickelt auf Basis dieser Analyse Strategien mit dem Ziel, die monetäre Stabilität zu gewährleisten.
- Expansive Geldpolitik: Zielt darauf ab, die Geldmenge zu erhöhen und Kredite zu verbilligen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Beispiel: Reduzierung der Mindestreserve (z.B. von 20% auf 10%), wodurch Banken mehr Kredite vergeben können (im Beispiel statt 80€ pro 100€ Einlage nun 90€). Dies kann bestimmten Wirtschaftssektoren zugutekommen.
- Kontraktive Geldpolitik: Zielt darauf ab, das Geldmengenwachstum zu reduzieren und Kredite zu verteuern (höhere Zinsen), um übermäßiges Wirtschaftswachstum und daraus resultierende Inflation zu bremsen. Wenn die Zinssätze sehr hoch sind, können Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Produktion zu finanzieren.
Bankeinlagen und Kontenarten
Bankeinlagen sind Gelder, die Kunden bei einer Bank hinterlegen. Es gibt verschiedene Arten:
- Spareinlagen (Sparkonto): Dienen der Geldaufbewahrung und sind in der Regel verfügbar, wobei Kündigungsfristen (z.B. 30 Tage) bestehen können. Die Zinsen sind meist minimal. Die Bank stellt einen Beleg (z.B. Sparbuch oder Kontoauszug) aus.
- Festgeld (Termineinlage): Hierbei wird Geld von Kunden bei einem Finanzinstitut für eine feste Laufzeit angelegt. Das Institut stellt eine Einlagenbescheinigung aus. Für den Zeitraum zwischen Einzahlung und Fälligkeit wird ein Zins gezahlt. Die Mindestlaufzeit beträgt oft 30 Tage für feste Zinsen und kann für variable Zinsen länger sein (z.B. 120 oder 180 Tage).
- Girokonto (Kontokorrentkonto): Dient dem täglichen Zahlungsverkehr. Es werden in der Regel keine oder nur sehr geringe Zinsen gezahlt, die Mittel sind aber ständig verfügbar. Es besteht die Möglichkeit, nach Vereinbarung mit der Bank einen Überziehungskredit (Dispositionskredit oder Kreditlinie) zu nutzen, auch ohne ausreichende Deckung. Die Zinsen für die Überziehung werden mit dem Kunden vereinbart.