Grundlagen der Bildgestaltung: Prinzipien visueller Darstellung

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Prinzip der Mehrfachverwendung: Effiziente Darstellung

Dieses Prinzip beschreibt einen Gestaltungsprozess, bei dem eine einfache Form oder ein Muster verwendet wird, um eine Vielzahl von Objekten und Körperteilen darzustellen. Mit minimalem grafischem Aufwand kann so ein breiter visueller Wortschatz für sehr unterschiedliche Dinge geschaffen werden. Dieser Prozess ist besonders nützlich aufgrund seiner Sparsamkeit an Mitteln und seiner hohen kommunikativen Effizienz.

Das Basislinien-Prinzip: Orientierung im Bildraum

Die Basislinie ist eine horizontale Linie, die den unteren Bereich einer Zeichnung durchzieht und als Auflagefläche für Figuren, Tiere, Pflanzen und Objekte dient. Dieses grafische Verfahren ist äußerst nützlich, da es das Problem der dreidimensionalen Darstellung löst. Die Unterteilung in horizontale Streifen gibt an, was oben und was unten ist, und welche Elemente näher oder weiter entfernt sind. Die Grundlinie kann klar definiert sein oder dem unteren Rand des Papiers entsprechen. Sie kann einzeln oder mehrfach vorhanden sein und gewinnt mit zunehmendem Alter (des Zeichners oder der Darstellung) an Bedeutung. Ihr Gegenstück findet die Grundlinie in der symmetrischen Horizontlinie, oft durch einen blauen Streifen oder eine Reihe von Wolken und Vögeln gekennzeichnet.

Prinzip der Rechtwinkligkeit: Objekt-Ausrichtung

Dieses Prinzip beschreibt die senkrechte Verbindung zwischen einem Objekt und seiner Auflagefläche. Wenn die Grundlinie horizontal verläuft, stehen Objekte aufrecht. Ist die Grundlinie jedoch geneigt, erscheinen auch die Objekte schief, wie beispielsweise ein Schornstein auf einem geneigten Dach.

Prinzip der Größenbedeutung: Emotionale Gewichtung

Menschliche Figuren oder Körperteile, die aus emotionaler, funktionaler oder semantischer Sicht wichtiger sind, werden oft größer dargestellt. Beispielsweise wird die Hand, die eine bestimmte Aktion ausführt, manchmal überproportional groß gezeichnet. Es ist üblich, dass menschliche Figuren gleich groß oder sogar größer als Gebäude erscheinen, oder dass Hände im Verhältnis zur Armbreite viel breiter sind, oder riesige Früchte an einem Baum hängen. Jede Figur erhält eine Größe, die für die beabsichtigte Beschreibung passend ist und leicht verstanden werden kann.

Prinzip der Isolation: Einzelteile im Gesamtbild

Wenn eine Menge ähnlicher Elemente dargestellt wird, werden diese oft einzeln gezeichnet, als wären sie isolierte Einheiten. Beispiele hierfür sind die Haare auf einem Kopf oder das Gras auf einem Fußballplatz, wo jeder Halm oder jedes Haar individuell dargestellt werden kann.

Prinzip des Territorialen Imperativs: Eigener Raum

Jedes Element in einer Darstellung beansprucht seinen eigenen, unantastbaren Raum. Alles, was im Bild gezeigt wird, erscheint in seiner Gesamtheit; nichts wird verdeckt oder überlagert dargestellt.

Prinzip der Exemplarischen Darstellung: Die beste Form

Wenn verschiedene Darstellungsformen zur Auswahl stehen, wird diejenige gewählt, die die visuellen Qualitäten des Objekts am besten beschreibt. Diese Darstellungsweise enthält die meisten relevanten Informationen.

Prinzip der Perspektivischen Ausrichtung: Vertikal & Horizontal

Vertikale Elemente wie Menschen oder Bäume werden in der Regel frontal dargestellt. Horizontale Elemente hingegen, wie Schwimmbäder oder Fußballplätze, erscheinen oft aus der Vogelperspektive.

Prinzip der Gleichzeitigkeit: Mehrere Perspektiven

Eine Figur wird oft so dargestellt, dass sie die exemplarischste Ansicht betont. Das bedeutet, Ohren und Augen sind immer im Gesicht sichtbar, Hände zeigen zum Gesicht hin, und Füße werden stets im Profil dargestellt, selbst wenn die Person frontal abgebildet ist.

Prinzip der Röntgen-Sicht: Transparente Darstellung

Dieses Prinzip besagt, dass alles gezeichnet wird, was zur vollständigen Beschreibung des Bildes notwendig ist, selbst wenn es sich um transparente Wände oder Fahrzeuge handelt. Dadurch können sowohl der Innen- als auch der Außenbereich gleichzeitig dargestellt werden.

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