Grundlagen und Epochen der Philosophie

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Mythos und Logos

Mythos

Personifiziert und vergöttlicht Tod und Leben, Liebe und Hass, Regen, Krieg... durch Welt-Ereignisse. Die Götter handeln willkürlich und eignen sich unterschiedliche Eigenschaften der Natur an.

Logos

Angesichts der Willkür des Mythos entsteht die Notwendigkeit zu erklären, wie, wann, wo und warum Dinge geschehen. Gegen das Chaos, das eng mit dem Mythos verbunden ist, verwendet der Logos einen geordneten Kosmos, der seinen eigenen Gesetzen folgt.

Im Mythos kontrastiert das Aussehen mit dem Wesen oder der unveränderlichen Natur der Dinge bzw. der Wirklichkeit im Angesicht des Logos. Der Mythos, der Not verursacht und angesichts zukünftiger Unwissenheit des Menschen auf Tradition und blindem Gehorsam beschränkt ist, steht im Gegensatz zur Aussagekraft der Vernunft (Logos), die auf kritischer Fähigkeit, Dialog, Analyse und Synthese basiert.

Platons Höhlengleichnis

In der Höhle gibt es 4 Phasen (1 und 2: sinnliche Welt; 3 und 4: Welt der Ideen):

  • Schatten an der Wand (Abbilder).
  • Die Puppen/Objekte selbst (Originale der Schatten, beleuchtet vom Feuer).
  • Die Dinge außerhalb der Höhle (beleuchtet vom Mond/Sternen).
  • Die Sonne (Quelle der wahren Erkenntnis).

Erster griechischer Denker

Thales von Milet. Im Gegensatz zu Erklärungen der Wirklichkeit mythischen und religiösen Charakters gibt uns der Philosoph zum ersten Mal eine Erklärung, die auf Vernunft basiert.

Spezialgebiete der Philosophie

  • Metaphysik: Das Transzendente: Ideen = Sein.
  • Ontologie: Das Seiende: ein materielles Objekt.
  • Erkenntnistheorie: Theorie des Wissens, die wissenschaftliche Forschungsmethode.
  • Philosophie der Wissenschaft: Die Geschichte des Entdeckungsprozesses.
  • Logik: (Aristotelisch).
  • Ethik: Reflexionen über das menschliche Verhalten (Werte).
  • Anthropologie: Reflexion über den Ursprung des Menschen.
  • Ästhetik: Reflexion über den kreativen Prozess.
  • Theodizee: Reflexionen über die Existenz Gottes.

Charakteristika der Philosophie

  • Fundiert: Sucht Antworten, die dem menschlichen Verständnis entsprechen.
  • Global: Die Philosophie muss das gesamte Sein in seinen tiefsten und grundlegendsten Prinzipien erklären.
  • Radikal: Geht den schwierigen Fragen und dem Gefühl der menschlichen Existenz und Freiheit auf den Grund.

Epochen der Philosophie

Antike Philosophie

Zentriert auf die Natur. Wichtige Vertreter: Vorsokratiker, Sokrates, Platon, Aristoteles und Thales von Milet.

Für Parmenides ändert sich nichts (alles ist unveränderlich). Sein zentraler Gedanke: "Das Seiende ist und das Nicht-Seiende ist nicht".

Für Heraklit ändert sich alles, es ist in ständiger Bewegung. Für ihn gibt es nur diese Welt.

Der Gegensatz zwischen Parmenides und Heraklit (Sein vs. Werden) führte zur Entwicklung dualistischer Theorien, die die sinnliche Welt von der Welt der Ideen trennen.

Mittelalterliche Philosophie

Zentriert auf Gott.

  • Augustinus: (Glaube und Vernunft), schrieb "Confessiones", die erste Autobiographie.
  • Anselm von Canterbury: Ontologischer Gottesbeweis.
  • Thomas von Aquin: Sammelte Argumente für die Existenz Gottes. Gemeinsame Form der Argumente:
    1. Basiert auf Erfahrung.
    2. Schafft eine Kausalkette.
    3. Die kausale Kette kann nicht unendlich sein, benötigt einen Anfang.
    4. Dieser Anfang ist Gott.

Moderne Philosophie

Zentriert auf den Menschen.

  • Empirismus: Alles Wissen kommt aus Erfahrung. "Sein ist Wahrgenommenwerden" (Berkeley). Wir werden mit einem leeren Geist geboren (Tabula Rasa).

    Probleme des Empirismus:

    Niemand kennt die Zukunft mit Sicherheit. Wissenschaft ist nicht 100%ig sicher (Induktionsproblem).

  • Rationalismus: Wir werden mit angeborenen Ideen/Axiomen geboren. Euklids Axiome (z.B. Parallelenaxiom) sind für sich selbst evident. Sie können nicht falsch sein.

    Probleme des Rationalismus:

    Woher kommen die angeborenen Ideen/Axiome? (Oft durch Gott erklärt).

Zeitgenössische Philosophie

  • Positivismus: Stellt sich gegen metaphysische Spekulation. Lehnt Hegels Streben nach absolutem Wissen ab.
  • Marxismus: Übernimmt Hegels Dialektik, aber als Materialismus. Eine radikale Reaktion auf Hegels absoluten Idealismus.
  • Vitalismus: Wichtiger Vertreter: Nietzsche. Bringt die Verteidigung des Lebens gegen die (als irrational empfundene) Rationalität der Wissenschaft.
  • Analytische Philosophie: Eine philosophische Strömung, die Denkfehler als grundsätzlich sprachliche Fehler betrachtet und sich auf logische Fragen konzentriert. L. Wittgenstein: "Logisch-philosophische Abhandlung" (Tractatus Logico-Philosophicus). Was nicht mit der Logik übereinstimmt, hat keine Bedeutung.

Charakteristika des aktuellen Mythos

  • Hat keine wissenschaftliche Erklärung.
  • Basiert auf dem Glauben der Menschen.

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