Grundlagen der Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie
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Epistemologie: Definition und Entwicklung
Die Epistemologie ist ein Zweig der Philosophie, der für die Analyse des Wissens verantwortlich ist. Im 17. Jahrhundert verlagerte sich der Fokus der philosophischen Reflexion. Der Aufstieg der Naturwissenschaften mit Isaac Newton erreichte ihre Reife, ermutigt durch ihre Erfolge und Fortschritte. Dies führte zu einer vertieften erkenntnistheoretischen Analyse.
Grundlegende Dimensionen: Die Philosophie erkannte an, dass vor jeder Untersuchung festgestellt werden muss, ob wir wissen, was wir zu wissen vorgeben. Die Erkenntnistheorie kann somit die Grundlage für andere Wissenschaften bilden.
Das Konzept des Wissens
- Meinung: Eine subjektive Einschätzung, von der wir nicht sagen können, dass wir uns ihrer sicher sind oder sie anderen beweisen können. Es ist eine Beurteilung der Realität, oft ohne zwingende Gründe.
- Überzeugung: Ein Ausdruck zweifelhafter Natur, bei dem wir uns der Wahrheit, die wir behaupten, nicht wirklich sicher sind.
- Behauptung: Wir sind uns einer Sache sicher, auch wenn wir nicht genügend Beweise haben, um sie zu demonstrieren.
- Wissen: Eine Überzeugung, derer wir uns sicher sind und die wir rational begründen können. Wissen stellt einen objektiv wahren Glauben dar. Um wahren Glauben als Wissen zu betrachten, muss er objektiv beweisbar sein.
Rationalität, theoretisches Wissen und Wirklichkeit
- Theoretisches Wissen: Beschreibt und erklärt die natürliche Welt und die Gesellschaft. Dieses kontemplative und uneigennützige Wissen entsteht aus dem Wunsch nach Erkenntnis, nicht primär für unser Überleben oder zur Gewährleistung des Wohlbefindens, kann aber oft dazu beitragen.
- Praktisches Wissen: Ist keine Erklärung oder Beschreibung der Welt, sondern das aktuelle Wissen über sie. Es umfasst verschiedene Aspekte wie künstlerisches, technisches und moralisches Wissen. Diese beiden Arten von Wissen können nicht ohne einander existieren.
Theoretisches Wissen im Detail
Das griechische Wort „Theoria“ bezeichnete für Aristoteles theoretisches Wissen als eine uneigennützige Kontemplation, das Produkt der menschlichen Vernunft. Diese Vernunft entdeckt, wie die Dinge tatsächlich sind, und versteht, warum sie so sind.
Diese Art von Wissen dient der Beschreibung und Erklärung der Realität. Zuerst wird die Realität beschrieben und ihre Eigenschaften angegeben. Dann wird die Realität erklärt, warum sie so ist und diese Eigenschaften besitzt. Wir müssen die Ursachen feststellen, um zu verstehen, warum diese Ereignisse so sind. Zu wissen, was passiert, ist der erste Schritt zum umfassenden Wissen.
Durch die Objekte des theoretischen Wissens wird Wissen ermöglicht, das in der Zukunft auftreten wird, wissend, dass bestimmte Ereignisse bestimmte Phänomene verursachen und somit berechenbar werden.
Sprache und Wissen
Theoretisches Wissen wäre ohne Sprache undenkbar, da sie uns die Erfassung, Speicherung und Übermittlung von Wissen ermöglicht.
- Erwerb von Wissen: Durch die Sprache erhalten wir die meisten Informationen, aus denen sich unser Wissen zusammensetzt.
- Speicherung und Übertragung von Wissen: Bücher, Bibliotheken, CD-ROMs, Internet – dank ihnen muss nicht jeder Einzelne von vorne anfangen und aus eigener praktischer Erfahrung all das Wissen erwerben, das die Menschheit über die Jahrhunderte angesammelt hat. Dies ist von grundlegender Bedeutung für den Fortschritt der Wissenschaft.
Merkmale der Sprache
Nur Menschen besitzen Sprache. Sie ist die menschliche Fähigkeit, durch ein Zeichensystem Daten zu übertragen und zu kommunizieren, sei es über Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft, Reales oder Imaginäres. Aus linguistischer Sicht ist Sprache die menschliche Fähigkeit, die durch ein Zeichensystem vermittelt wird.
- Willkürlich oder konventionell: Eine Zeichnung einer offenen Tür oder das Wort „Ausgang“ geben uns die gleiche Information. Es handelt sich um ein konventionelles oder arbiträres Zeichen. In verschiedenen Sprachen gibt es verschiedene Wörter für dasselbe Konzept, z.B. „Adios“, „Bye“, „Ciao“ usw.
- Artikuliert und kreativ: Sprache ist ein komplexes System. Wir bilden alle Nachrichten aus Phonemen in Kombination zu vollständigeren Strukturen wie Wörtern oder Sätzen. (Wichtig: Wir nehmen die physische Realität wahr.)
- Bedeutung: Das Konzept oder die Idee, die mit einem Signifikanten (dem sprachlichen Zeichen) verbunden ist und sich auf die Realität bezieht.
Sprache, Denken und Wirklichkeit
Um ein Konzept zu bilden, müssen wir das Abstrakte und Allgemeine erfassen. In diesem Prozess reduzieren, ordnen und klassifizieren wir die Vielfalt der Wahrnehmungen unserer Umwelt zu allgemeinen Begriffen für das Verständnis der Realität. Wir stellen die Rohstoffe bereit, die zum Denken beitragen. Konzepte und Vorstellungen ermöglichen uns das Denken. Das sprachliche Zeichen und die Wörter sind in 3 Ebenen gegliedert:
- Signifikant: Die Folge von Phonemen, die das sprachliche Zeichen bilden.
- Signifikat: Die Idee oder das Konzept, das mit dem Signifikanten verbunden ist und einen wesentlichen Teil des Denkens darstellt.
- Referent (Ziel): Die Qualität, der Prozess oder der Bereich der Realität, auf den wir uns beziehen.