Grundlagen der Erzähltechnik
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Erzählung
Eine Erzählung ist eine Rede, in der ein Emittent (Erzähler) von Ereignissen berichtet, die sich auf Charaktere beziehen, in einem zeitlichen Ablauf stattgefunden haben und räumlich verortet sind.
Linguistische Merkmale
- Häufigkeit verbaler Formen.
- Häufigkeit temporaler Nebensätze.
- Bezüglich der Syntax ist zu beachten: Je mehr Satzgefüge und komplexe syntaktische Konstruktionen verwendet werden, desto langsamer wird die Erzählung. Der Autor spielt damit, um die gewünschte narrative Wirkung zu erzielen.
Technische Merkmale
Standpunkt
Der Standpunkt (oder die Erzählperspektive) ist die Kombination aus der grammatischen Person, aus der die Geschichte erzählt wird, und der Haltung des Erzählers gegenüber den Fakten. Die wichtigsten Unterscheidungen sind die folgenden:
Erzähler in der 3. Person
Der Erzähler befindet sich außerhalb der fiktionalen Welt, in der sich die Charaktere bewegen. Wir unterscheiden die folgenden Grundtypen des Erzählers in der dritten Person:
- Allwissender Erzähler: Er weiß alles über seine Charaktere, was es ihm ermöglicht, Urteile zu fällen und seine persönliche Meinung zum Geschehen zu äußern.
- Neutraler Erzähler (objektiv): Er berichtet lediglich über die Fakten ohne Kommentar oder Meinung. Im Extremfall hat er keinen Zugang zu den Gedanken der Charaktere, sondern übermittelt nur ihre Worte und Taten.
- Personaler Erzähler (Reflektorfigur): Er sieht die Ereignisse durch die Augen einer Figur und hat daher dasselbe Wissen wie diese.
Erzähler in der 1. Person
In diesem Fall ist der Erzähler Teil der erzählten Ereignisse.
- Ich-Erzähler als Hauptfigur: Die Erzählung hat offensichtlich autobiografischen Charakter (z. B. El Lazarillo de Tormes).
- Ich-Erzähler als Zeuge: Der Erzähler ist lediglich ein Zeuge der Ereignisse.
Erzähler in der 2. Person
Diese Form ist sehr selten; tatsächlich findet sie sich kaum in zeitgenössischen Romanen. Ein Beispiel ist Fünf Stunden mit Mario.
Die Handlung (Plot)
Um den Zeitrahmen der erzählten Ereignisse zu organisieren, kann der Erzähler zwischen zwei Möglichkeiten wählen:
- Der natürlichen Reihenfolge (ordo naturalis) der Ereignisse folgen: Anfang, Mitte, Ende.
- Eine künstliche Reihenfolge (ordo artificialis) schaffen, indem die Geschichte an einem anderen Punkt als dem Anfang beginnt (in medias res). Wird diese Struktur gewählt, sind Zeitsprünge notwendig, die verschiedenen Zwecken dienen können: die Launen der Erinnerung einer Figur nachzubilden, Spannung beim Leser zu erzeugen usw.
Ellipsen
Diese Auslassungen (Ellipse) tragen zur Ökonomie der Erzählung bei, beschleunigen das Tempo und fördern die imaginative Beteiligung des Lesers.
Narrative Stile
- Indirekte Rede: Es ist, als ob der Erzähler die Aussagen der Charaktere wiedergibt.
- Direkte Rede: Der Erzähler überlässt den Charakteren durch Dialog das Wort.
- Erlebte Rede (freier indirekter Stil): Die Rede des Erzählers verschmilzt mit der der Charaktere; einleitende Verben der Rede fehlen oft, die Verben stehen im Präteritum oder Konjunktiv wie in der indirekten Rede, aber die personalen Bezüge entsprechen der direkten Rede.
- Innerer Monolog: Eine Technik des modernen Romans. Sie versucht, die Gedanken einer Figur realistisch als Bewusstseinsstrom (stream of consciousness) darzustellen, wobei die logische Satzstruktur durchbrochen wird, Pausen auftreten, Ideen assoziativ verknüpft werden usw.