Grundlagen der Erzähltheorie und Dramaturgie

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Grundlagen der Erzähltheorie

Raum und Umwelt

In Bezug auf die Wirklichkeit kann der erzählte Raum unterschieden werden:

  • Real Space (Realraum): Entspricht realen und identifizierbaren Orten/Elementen.
  • Imaginärer Raum: Existiert nicht in der Realität, aber schafft einen eigenen Raum, oft ähnlich den Orten der Wirklichkeit.
  • Fantasy: Es gibt keinen wirklichen Raum (völlig fiktiv).

Die Zeit in der Erzählung

Die beschriebenen Ereignisse treten in einer zeitlichen Abfolge auf. Wir unterscheiden zwei Arten von Erzählzeit: die äußere und die innere Zeit.

  • Externe Zeit (Äußere Zeit): Die Zeit, in der sich die Handlung der Geschichte entfaltet (Dauer der erzählten Ereignisse).
  • Interne Zeit (Innere Zeit): Die Art und Weise, wie die Ereignisse chronologisch geordnet sind.

Ordnung der Internen Zeit

Die häufigste Form ist die lineare Ordnung (chronologisch). Abweichungen davon sind:

  • Anachronie: Abweichung von der linearen Reihenfolge.
    • Analepse (Flashback/Rückblende): Rückgriff auf vergangene Ereignisse.
    • Prolepse (Vorausschau): Vorwegnahme zukünftiger Ereignisse.

Neben der linearen oder chronologischen Reihenfolge kann der Erzähler die Handlung nach anderen Richtlinien beginnen:

  1. In medias res: Die Erzählung beginnt in der Mitte der Geschichte, dreht sich dann zum Anfang zurück und fährt, sobald das Zentrum erreicht ist, linear fort.
  2. In extremis res: Die Erzählung beginnt mit dem Ende oder dem endgültigen Ergebnis der Geschichte.
  3. Kontrapunkt: Gegenüberstellung verschiedener narrativer Situationen, die sich abwechselnd entwickeln.

3. Diskursmuster (Narrative Modi)

Ein Merkmal der Geschichte ist die diskursive Pluralität. Sie kann Fragmente der beschreibenden Methode (z. B. Raum oder Charaktere), modale Fragmente und dialogische Fragmente enthalten. Abgesehen von der Beschreibung können folgende diskursive Modi gefunden werden:

  • Erzählter Text (Telling): Der Erzähler berichtet in eigenen Worten, was die Charaktere tun, ohne direkt zu zeigen, was sie sagen.
  • Indirekte Rede: Der Erzähler gibt wieder, was die Charaktere sagen, aber sie sprechen nie selbst.
  • Direkter Monolog/Direkte Rede: Der Erzähler überträgt das Gespräch der Charaktere buchstäblich in deren eigenen Worten. Die Stimme und die Vision des Charakters werden vermittelt, aber der Erzähler sorgt noch für die logische Ordnung des Diskurses.

I. Theater und Drama

Definition und Merkmale des dramatischen Textes

Als dramatischen Text bezeichnet man jene literarischen Werke, die für die Darstellung durch Akteure auf der Bühne geschrieben werden. Charakteristische Merkmale sind die Verwendung von Dialog und das Fehlen einer Erzählerfigur. Man unterscheidet zwischen dem Drama (dem Text) und der Theateraufführung (der Inszenierung).

Grundlegende Merkmale des Dramas

In einem dramatischen Werk sind folgende grundlegende Merkmale zu beachten:

  1. Handlung (Aktion)
  2. Charakter
  3. Dramatische Spannung

Anforderungen an die dramatische Handlung

Die dramatische Handlung muss folgende Kriterien erfüllen:

  1. Einheit: Die klassische Dramentheorie forderte die Einhaltung der Regel der "drei Einheiten" (Ort, Zeit und Handlung).
  2. Integrität: Die Handlung muss vollständig sein (Exposition, Klimax und Auflösung).
  3. Wahrscheinlichkeit: Das Drama muss echt wirken und im Zusammenhang mit dem dargestellten Leben stehen.
  4. Interesse: Die Aufmerksamkeit des Betrachters muss gewonnen werden.

Struktur eines dramatischen Spiels

Ein Stück besteht aus zwei Arten von Text: dem Haupttext und dem Sekundärtext.

A. Divisionen des Haupttextes

Der Haupttext kann folgende Unterteilungen aufweisen:

  • Akt: Eine zeitliche und narrative Einheit, die durch das Heben und Senken des Vorhangs markiert wird. Das griechische Theater kannte diese Unterteilung nicht. Erst lateinische Schriftsteller und vor allem die Renaissance unterteilten das Werk in fünf Akte (Präsentation, Eskalation, Höhepunkt, Niedergang und Ende). Das Theater Lope de Vegas reduzierte die Anzahl der Akte auf drei: Exposition, Klimax und Auflösung.
  • Bild/Szenerie: Ein Teil des Textes, der durch eine vollständige oder teilweise Änderung der Bühnenlandschaft (Bühnenbild) gekennzeichnet ist.
  • Szene: Ein Teil des Werkes, der durch den Eintritt oder Abgang von Akteuren bestimmt wird.

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