Grundlagen der Ethik und Technikethik: Normen, Moral und Unterteilung
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Grundlagen der Ethik und Technikethik
Moralische Forderungen bezeichnen wir auch als Normen.
Arten von Normen
Normen des Rechts
- „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“
Normen der Mode
- „Baggy-Jeans kann man heute echt nicht mehr tragen.“
Normen der Etikette
- „Mit vollem Mund spricht man nicht.“
Normen der Sprache
- „Es heißt nicht: ‚Ich bin größer als wie du‘.“
Wichtige Unterscheidungen:
- Normen vermitteln aufgrund ihrer Verbindlichkeit (Normativität) den Eindruck, dass wir sie befolgen sollten.
- In den Fällen, in denen Normen befolgt werden müssen, sprechen wir von Gesetzen.
- In vielen Fällen sprechen wir von Konventionen.
Wertbegriffe und Normative Begriffe
Wertbegriffe (Evaluative Begriffe)
- Gut, schlecht, besser, schlechter, erstrebenswert, widerlich etc.
Normative Begriffe (Pflichtbegriffe oder Deontische Begriffe)
- Richtig, falsch, geboten, verboten, erlaubt, Recht, Pflicht etc.
Was untersucht die Ethik?
Grob gesagt: Die Ethik befasst sich mit dem Umgang von Menschen mit anderen Menschen. Sie untersucht und bewertet menschliches Handeln und Leben.
Was ist Moral?
- Die Moral bezeichnet die Gesamtheit aller von einer Person oder einer Gemeinschaft als richtig und wichtig anerkannten Normen und Ideale eines guten und richtigen Lebens und Handelns. Dazu gehören auch die Überzeugungen, durch die diese Normen und Ideale einen ernstzunehmenden Sinn erhalten, gerechtfertigt oder kritisch betrachtet und gegebenenfalls abgeändert werden können. [3]
- Moral erscheint als ein subjektives Verständnis – oder ein Konsens bei Gruppen – dessen, was gut oder richtig beziehungsweise schlecht oder falsch ist.
Folgen moralischen Handelns
Symmetrische Reaktionen im Bereich des Evaluativen
- Bei moralisch guten Handlungen: Lobpreisung, Belohnung, Bewunderung.
- Bei moralisch verwerflichen Handlungen: Tadel, Bestrafung, Abscheu.
Asymmetrische Reaktionen im Bereich des Normativen
- Bei moralisch gebotenen Handlungen: kein besonderes Lob.
- Begründung: Es ist ja die Pflicht, so zu handeln.
- Bei moralisch verbotenen Handlungen: Tadel, Bestrafung, Abscheu.
Die vier Unterteilungen der Ethik
1. Metaethik
Was untersucht die Metaethik?
Sie analysiert die Grundlagen und die Sprache der Moral. Sie fragt nicht, was moralisch richtig ist, sondern was moralische Aussagen bedeuten und ob sie objektiv gelten.
Beispiel
„Sind moralische Urteile objektiv wahr oder nur Ausdruck subjektiver Gefühle?“
2. Deskriptive Ethik
Was untersucht die Deskriptive Ethik?
Sie beschreibt, wie moralische Überzeugungen in verschiedenen Kulturen oder Gruppen tatsächlich aussehen – ohne diese zu bewerten.
Beispiel
„In der Kultur X gilt es als moralisch, die Älteren immer zuerst zu bedienen.“
3. Normative Ethik
Was untersucht die Normative Ethik?
Sie stellt die Frage, wie wir handeln sollen. Sie bewertet Handlungen moralisch und versucht, moralische Prinzipien zu begründen.
Beispiel
„Darf man einen Menschen opfern, um fünf andere zu retten?“
4. Angewandte Ethik
Was untersucht die Angewandte Ethik?
Sie wendet moralische Prinzipien der normativen Ethik auf konkrete Lebensbereiche an.
Beispiel
„Ist es moralisch vertretbar, einen Pflegeroboter entscheiden zu lassen, ob ein Patient Medikamente bekommt?“ (aus der Medizin- oder Roboterethik)