Grundlagen des Finanzsystems: Geld, Banken und Märkte
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Grundlagen des Finanzsystems: Geldarten und Wertverhältnis
Das Finanzsystem basiert auf dem Austausch von Werten. Hierbei spielen verschiedene Geldarten eine Rolle:
Arten von Geld und ihr Wert
Warengeld (Commodity Money)
Definition: Ein Gut, das einen intrinsischen Wert besitzt und gleichzeitig als Währungseinheit dient.
- Merkmale: Dauerhaft, tragbar, teilbar, homogen, begrenztes Angebot.
- Historische Beispiele: Gold und Silber wurden als Warengeld verwendet.
Fiat-Geld (Fiduziarisches Geld)
Definition: Eine Währung, die einen sehr niedrigen intrinsischen Wert hat, aber als Tauschmittel akzeptiert wird, da sie von einer Regierung oder Zentralbank ausgegeben und garantiert wird.
Papiergeld hat heute keine direkte Deckung durch Metalle mehr, wird aber als Zahlungsmittel akzeptiert.
Banken und das aktuelle Finanzsystem
Bankpassiva und Einlagenarten
Banken verwalten verschiedene Arten von Einlagen:
- Girokonten (Sichteinlagen): Sofort verfügbar für den täglichen Zahlungsverkehr.
- Spareinlagen: Weniger sofort verfügbar, oft mit Kündigungsfristen.
- Termineinlagen: Mittel werden für eine feste Laufzeit angelegt und können nicht ohne Strafen vorzeitig abgehoben werden.
Geldmenge und Geldmengenaggregate
Die Geldmenge ist ein wichtiger Indikator für die Wirtschaft.
Definition Geldmenge
Die Geldmenge ist die Summe des Bargeldes in den Händen der Öffentlichkeit (Einzelpersonen und Unternehmen) plus die Einlagen bei Banken.
Geldmengenaggregate
Variablen, die die Geldmenge in einer Wirtschaft messen:
- M1: Banknoten und Münzen im Umlauf.
- M2: M1 plus Termineinlagen bis zu zwei Jahre.
- M3: M2 plus Geldmarktfondsanteile und andere kurzfristige Instrumente.
Die Nachfrage nach Geld
Die Nachfrage nach Geld wird durch verschiedene Faktoren bestimmt:
Funktionen des Geldes
Geld erfüllt drei Hauptfunktionen:
- Tauschmittel: Erleichtert den Handel.
- Recheneinheit: Dient als Maßstab für Werte.
- Wertaufbewahrungsmittel: Ermöglicht die Speicherung von Kaufkraft über die Zeit.
Kosten der Geldhaltung
Die Opportunitätskosten, die entstehen, wenn Geld nicht investiert wird (z.B. in zinstragende Anlagen).
Transaktionsnachfrage nach Geld
Geld wird für den Kauf und die Bezahlung von Gütern und Dienstleistungen verwendet. Diese Nachfrage wird maßgeblich vom realen Einkommen beeinflusst.
Banken und Geldschöpfung
Ursprung des Bankwesens
Das Bankgeschäft hat seinen Ursprung bei den Goldschmieden, die Wertgegenstände sicher verwahrten und Quittungen ausstellten, die als Zahlungsmittel zirkulierten.
Geschäftsbanken
Definition: Finanzinstitute, die berechtigt sind, Einlagen anzunehmen und Kredite zu vergeben.
Reserven und Mindestreservesatz
Banken müssen Reserven halten, um Forderungen zu erfüllen und den Vorschriften der Währungsbehörden gerecht zu werden. Ein Teil der Einlagen muss als Mindestreserve bei der Zentralbank hinterlegt werden.
Geldschöpfung durch Banken
Banken schaffen Geld durch die Kreditvergabe. Ein Beispiel aus Spanien zeigt, dass eine Bank, die 20% der Einlagen als Reserve halten muss, das Fünffache der ursprünglichen Einlage als Kredit vergeben kann. Dies ist ein zentraler Prozess der Geldschöpfung im Zusammenspiel von Banken und Öffentlichkeit.
Das spanische Finanzsystem und seine Akteure
Banken in Spanien
- Banco de España: Die Zentralbank Spaniens, die auch atypische Finanzierungen durch Zuschüsse an den Staat vornimmt.
- Privatbanken: Verwalten eigene und fremde Gelder.
- Sparkassen: Ähnlich den Banken, vergeben Kredite.
- Kreditgenossenschaften: Stellen Mittel für ihre Mitglieder bereit.
Nichtbanken-Finanzintermediäre
Diese Institutionen sind oft mit Banken verbunden und spielen eine wichtige Rolle im Finanzsystem:
- ICO (Instituto de Crédito Oficial)
- Versicherungsgesellschaften und Gegenseitigkeitsgesellschaften
- Pensionsfonds und Investmentfonds
- Hypothekenbanken
- Leasinggesellschaften
- Factoring-Unternehmen
- Geldmarkt- und Wertpapierunternehmen
Die Börse
Definition Börse
Ein Markt für Wertpapiere, auf dem neue Emissionen vertrieben und bestehende Titel gehandelt werden.
Die Nachfrage an der Börse ist der Wunsch, diese Wertpapiere zu kaufen.
Zwei Märkte an der Börse
- Primärmarkt: Hier werden neue Wertpapiere (z.B. Aktien, Anleihen) erstmals ausgegeben, um Unternehmen Kapital zu beschaffen.
- Sekundärmarkt: Hier werden bereits ausgegebene Wertpapiere zwischen Anlegern gehandelt. Er bietet Liquidität, da auf dem Primärmarkt gekaufte Wertpapiere auf dem Sekundärmarkt verkauft werden können.