Grundlagen der Fiskalpolitik und staatlicher Intervention
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Staatliche Intervention: Keynesianismus vs. Monetarismus
Keynesianismus
Der Staat muss in die Wirtschaft eingreifen, um Vollbeschäftigung zu erreichen, da die Fiskalpolitik allein dieses Ziel nicht erreicht.
Monetarismus (Klassische Schule)
Die Wirtschaft erreicht von selbst ein Gleichgewicht bei Vollbeschäftigung durch Lohn- und Preisflexibilität, auch wenn dieser Prozess sehr lange dauern kann. Dieser Ansatz hat seinen Ursprung an der University of Chicago und folgt den Lehren des Gründers Milton Friedman.
Grundlagen der Fiskalpolitik
Die Fiskalpolitik umfasst die Entscheidungen der Regierung über ihre Einnahmen und Ausgaben. Die Einnahmen stammen hauptsächlich aus Steuern, die Bürger und Unternehmen zahlen. Die öffentlichen Ausgaben umfassen Transferleistungen, Investitionen in Infrastruktur (z. B. Brücken, Straßen), öffentliche Aufträge und Gehälter für Beamte.
Arten der Fiskalpolitik
Expansive Fiskalpolitik
Ziel ist die Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Dies wird durch eine Senkung der Steuern (T) und eine Erhöhung der Staatsausgaben (G) erreicht. Dadurch steigen Produktion, Beschäftigung und Preise, was jedoch die Inflation erhöhen kann.
Anwendung in der Rezession: Bei hoher Arbeitslosigkeit werden die Ausgaben durch Transferleistungen (z. B. Arbeitslosengeld) erhöht, um die Nachfrage zu stützen und Arbeitsplätze zu schaffen.
Restriktive Fiskalpolitik
Ziel ist die Senkung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Dies geschieht durch eine Erhöhung der Steuern (T) und eine Senkung der Staatsausgaben (G). Diese Politik ist negativ für Produktion und Beschäftigung, senkt aber die Inflationsrate.
Das öffentliche Defizit
Zyklisches Defizit
Entsteht in einer Rezession und verschwindet in einer Expansionsphase.
Strukturelles Defizit
Ein permanentes Defizit, das sowohl in Phasen des Aufschwungs als auch in Rezessionen besteht und auf strukturelle Probleme hinweist.
Wirkung von Fiskalpolitik
Diskretionäre Politik und automatische Stabilisatoren
Diskretionäre Politik bezeichnet gezielte Maßnahmen der Regierung, die das Einkommen beeinflussen. Beispiele sind:
- Öffentliche Arbeitsprogramme (Straßen-, Brückenbau), die temporär Arbeitsplätze schaffen.
- Transferprogramme, wie z. B. Arbeitslosengeld.
- Änderungen der Steuersätze.
Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen als Stabilisatoren ist umstritten. Aufgrund von Zeitverzögerungen (Time Lags) kann eine Maßnahme zur Bekämpfung einer Rezession ihre Wirkung erst entfalten, wenn die Rezession bereits vorüber ist, und somit die Konjunktur nicht stabilisieren.
Verdrängungseffekt (Crowding-out)
Wenn ein öffentliches Defizit zu einer erhöhten Kreditaufnahme des Staates führt, steigen die Zinssätze. Dadurch werden private Investitionen verdrängt, da finanzielle Ressourcen knapper und teurer werden.
Finanzierung des öffentlichen Defizits
Es gibt drei Hauptmöglichkeiten:
- Steuererhöhungen: Der Staat erhöht seine Einnahmen direkt.
- Geldschöpfung: Die Regierung leiht sich Geld von der Zentralbank. Dies ist eine expansive Maßnahme, birgt aber ein hohes Inflationsrisiko.
- Emission von Staatsanleihen: Der Staat gibt Wertpapiere aus und verschuldet sich bei deren Käufern.