Grundlagen und Funktionen von Betriebssystemen

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Konzepte und Struktur von Betriebssystemen

Einführung in Betriebssysteme

  • Definition Betriebssystem (BS): Eine Sammlung von Programmen, Diensten und Funktionen zur Verwaltung und Koordination des Betriebs von Hardware (HW) und Software (SW).
  • Interaktion mit dem Benutzer: Schnittstellen
    • Textmodus (Befehlszeile/Prompt)
    • Grafikmodus (Maus, Touchscreen, Sprache)
  • Arten von Betriebssystemen nach Hardware- und Software-Management:
    • Einzelbenutzer-Betriebssysteme: Nur ein gleichzeitiger Benutzer.
      • Beispiele: Windows XP, Windows Vista, MS-DOS.
    • Mehrbenutzer-Betriebssysteme: Mehrere Benutzer können Software- und Hardware-Ressourcen eines Computers gemeinsam nutzen.
      • Grafische Benutzeroberfläche.
  • Datenserver oder Anwendungsserver?
    • Datenserver: Anwendungen laufen auf dem Client-PC, Daten sind auf dem Server gespeichert.
      • Beispiele: Datenbankmanagementsysteme (DBMS) wie Oracle, SQL Server, Access, MySQL.
    • Anwendungsserver: Die Anwendung läuft auf dem Server; der Client greift über ein kleines Programm (z.B. Browser) zu.
      • Beispiele: Webanwendungen (PHP, ASP, ASPX) wie eBay, Amazon, Google.

Funktionen eines Betriebssystems

  • Koordination der grundlegenden Hardware-Nutzung durch Anwendungen (durch das Betriebssystem selbst oder den Benutzer).
  • Schichtaufbau: Hardware, Software und Benutzer.
  • Was sind die Schichten?
    • Antwort: Schnittstelle: Eine Sammlung von Programmen, die auf dem Computer ausgeführt werden und es dem Endbenutzer ermöglichen, auf die Hardware zuzugreifen und seine Programme auszuführen.
  • Dienste: Hintergrundprogramme, die Folgendes ermöglichen:
    • a) Verwaltung des Zugriffs auf Peripheriegeräte.
    • b) Verwaltung des Zugriffs auf Dateien.
    • c) Überwachung von Hardware- und Softwarefehlern.
    • d) Speicherung von Informationen über Ereignisse.
  • Können eigene Dienste installiert werden? Ja.
    • Beispiele:
      • a) Webserver-Dienste (z.B. Apache-Server).
      • b) Bereitstellung des Zugriffs auf Datenbanken (z.B. Oracle).
      • c) Virenschutzdienste (z.B. AVG Free).

Ressourcenmanagement in einem Betriebssystem

Speicherverwaltung

  • Speicherverwaltung: Funktionen
    1. Nachweis der freien und belegten Speicherbereiche.
    2. Verwaltung der Auslagerungsdatei (Swap-Festplatte).
  • Wie wird Speicher reserviert?
    • Festlegung von Partitionsrichtlinien für eine einfache Verwaltung.
      • Raumverschwendung.
      • Komplexere Verwaltung variabler Partitionen.
      • Geringere Verschwendung.

Prozess- und Prozessorverwaltung

  • Prozessdefinition: Ein laufendes Programm (Task = Aufgabe).
  • Merkmale von Prozessen
    • a) Muss im Speicher liegen und ausreichend Ressourcen zugewiesen bekommen.
    • b) Jede Aktivität ist vor anderen Prozessen geschützt.
    • c) Es gibt Benutzerprozesse (UP) und Systemprozesse (SP).
      • Benutzerprozesse (UP): Ausführung im eingeschränkten Modus.
      • Systemprozesse (SP): Ausführung im privilegierten Modus (Kernel-Modus).
    • d) Jeder Prozess hat seinen Prozesskontrollblock (PCB).
    • e) Prozesse (untereinander):
      • Konkurrieren.
      • Kollaborieren.

Architektur und Komponenten

  • Architektur eines Betriebssystems:
    • Ebenen (4+1) (siehe Studie 2.1, S. 46).
    • Beispiele für virtuelle Maschinen: VMware 6.X, VirtualBox.

Betriebsarten von Betriebssystemen

  • Definition: Eine Betriebsart beschreibt, wie der Benutzer die Ressourcen (Software, Hardware) und Informationen des Systems nutzt.
  • Zwei Hauptformen werden unterschieden:
    • a) Stapelverarbeitung (Batch-Verarbeitung):
      • Prozesse (P1, P2, P3) werden nacheinander ausgeführt. Der Prozessor protokolliert Informationen.
      • Beispiel: Batch-Datei (.bat).
    • b) Echtzeit-Prozesse:
      • Prozesse (P1, P2, P3) liefern Ergebnisse an den Prozessor (Interaktionen).
  • Echtzeitsysteme können nach folgenden Parametern klassifiziert werden:
    1. Nach der Anzahl der Benutzer.
    2. Nach der Anzahl der Prozesse.
    3. Nach der Anzahl der Prozessoren.
    4. Nach der Reaktionszeit.

Nach der Anzahl der Benutzer

  • Einzelbenutzer: Gleichzeitig auf einem Computer.
    • Beispiele: MS-DOS, Windows XP.
  • Mehrbenutzer:
    • Beispiel: Windows Server 2003.

Nach der Anzahl der (gleichzeitigen) Prozesse

  • Monoprogrammierung (Single-Tasking):
    • Beispiel: MS-DOS.
  • Multiprogrammierung (Multitasking):
    • Beispiel: Windows XP.

Nach der Anzahl der Prozessoren

  • Uniprozessor: Ein einzelner Prozessor.
  • Multiprozessor: Zwei oder mehr Prozessoren.
  • Das Betriebssystem kann folgende Formen nutzen:
    • a) Symmetrisches Multiprozessing (SMP): Lastenausgleich zwischen den Prozessoren.
    • b) Asymmetrisches Multiprozessing (AMP): Fordert bei Bedarf zusätzliche Prozessoren an.

Nach der Reaktionszeit

  • Echtzeit (unmittelbar): Ein Prozess pro Prozessor, basierend auf Priorität.
  • Timesharing: Jeder Prozess nutzt einige CPU-Zyklen zur Fertigstellung.

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