Grundlagen der Geografie, Demografie und Wirtschaft

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Wetterelemente: Temperatur und Niederschlag

Temperatur

Die Temperatur zeigt die Menge an Wärme, die die Luft enthält. Ihre Verteilung auf der Erde ist sehr unterschiedlich:

  • Breite: Temperaturen sind in der Nähe des Äquators höher und nehmen zu den Polen hin ab.
  • Höhe: Die Temperatur sinkt in höheren Lagen (mit zunehmender Höhe).

Niederschlag

Niederschläge sind Wasser, das in verschiedenen Formen (Regen, Hagel, Schnee) aus der Atmosphäre auf die Erdoberfläche fällt. Die Verteilung variiert ebenfalls:

  • Breite: Mehr Regen fällt in tropischen und mittleren Breiten.
  • Höhe: Die Niederschlagsmenge nimmt in höheren Lagen zu. Dies wird als Steigungsregen (oder orographischer Regen) bezeichnet, wenn feuchte Luftmassen gezwungen sind, an einem bergigen Hindernis aufzusteigen.

Atmosphärischer Druck

Der atmosphärische Druck ist das Gewicht der Luft, das die Atmosphäre an einem bestimmten Ort ausübt. Der durchschnittliche Druck auf Meereshöhe beträgt etwa 1013 Millibar (mb).

  • Hochdruckgebiete: Bereiche mit höherem Druck werden als Hochdruckgebiete oder Antizyklonen bezeichnet. Sie sind oft mit klarem Wetter verbunden.
  • Tiefdruckgebiete: Bereiche mit niedrigerem Druck werden als Tiefdruckgebiete oder Zyklonen bezeichnet. Sie sind oft mit bewölktem Wetter und Niederschlag verbunden.

Klimazonen der Erde

Die Erde lässt sich in verschiedene Klimazonen einteilen, die sich durch spezifische Temperatur-, Niederschlags- und Vegetationsmerkmale auszeichnen:

Äquatoriales Klima

  • Temperaturen: Ganzjährig hoch, über 18 °C.
  • Niederschläge: Reichlich vorhanden, über 2000 mm pro Jahr.
  • Vegetation: Dichter Dschungel (Regenwald).
  • Flüsse: Ganzjährig wasserreich.

Tropisches Klima

  • Temperaturen: Sehr warm, über 18 °C.
  • Niederschläge: Unter 200 mm pro Jahr, mit einer ausgeprägten Trockenzeit.
  • Vegetation: Savanne.
  • Flüsse: Unregelmäßige Wasserführung.

Arides Klima (Wüstenklima)

  • Temperaturen: Sehr hoch, über 18 °C.
  • Niederschläge: Unregelmäßig und selten.
  • Vegetation: Sehr spärlich (Wüstenvegetation).
  • Flüsse: Unregelmäßig und oft nur episodisch (Wadis).

Mittelmeerklima

  • Temperaturen: Warme, trockene Sommer; milde, feuchte Winter.
  • Niederschläge: Hauptsächlich im Frühling und Herbst; Sommer sind trocken.
  • Vegetation: Mediterrane Wälder und Buschland (Macchia, Garrigue).
  • Flüsse: Unregelmäßige Wasserführung.

Ozeanisches Klima

  • Temperaturen: Milde Sommer und Winter, geringe Temperaturschwankungen.
  • Niederschläge: Reichlich und gleichmäßig über das Jahr verteilt.
  • Vegetation: Laubwälder.

Polares Klima

  • Temperaturen: Sehr gering, oft unter dem Gefrierpunkt.
  • Niederschläge: Minimal, hauptsächlich in Form von Schnee.
  • Vegetation: Tundra (Moose, Flechten, Zwergsträucher).

Kontinentales Klima

  • Temperatur: Sehr gering im Winter, kurze und warme Sommer.
  • Niederschläge: Hauptsächlich in Form von Schnee im Winter.
  • Vegetation: Borealer Nadelwald (Taiga).
  • Fauna: Typische Säugetiere wie Elche, Bären, Wölfe.

Demografische Kennzahlen

Die Demografie befasst sich mit der Bevölkerungsentwicklung und verwendet verschiedene Kennzahlen:

Sterberate (Mortalitätsrate)

Die Sterberate ist die proportionale Zahl der Todesfälle in einer Bevölkerung innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z.B. pro 1000 Einwohner pro Jahr).

Geburtenrate (Natalitätsrate)

Die Geburtenrate bezieht sich auf die Zahl der Geburten in einer Bevölkerung innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z.B. pro 1000 Einwohner pro Jahr).

Säuglingssterblichkeitsrate

Die Säuglingssterblichkeitsrate ist die Zahl der Todesfälle von Säuglingen (im ersten Lebensjahr) pro 1000 Lebendgeburten.

Natürliches Bevölkerungswachstum

Das natürliche Bevölkerungswachstum ist die Differenz zwischen der Zahl der Geburten und der Zahl der Todesfälle in einer Bevölkerung innerhalb eines Jahres.

Historische Entwicklung der Weltbevölkerung

Die Weltbevölkerung hat sich im Laufe der Geschichte stark verändert:

  • Frühe Jahrhunderte: Die Bevölkerung betrug in den ersten Jahrhunderten etwa 300 Millionen.
  • 14. Jahrhundert: Anstieg auf 450 Millionen.
  • 15. Jahrhundert: Rückgang auf 350 Millionen (vermutlich durch die Pest).
  • 18. Jahrhundert: Anstieg auf 600 Millionen.
  • 19. Jahrhundert: Starkes Bevölkerungswachstum, verursacht durch einen Rückgang der Sterblichkeit aufgrund von:
    1. Verbesserter Hygiene und Eindämmung von Epidemien.
    2. Besserer Ernährung und Versorgung.
    3. Fortschritten in der Medizin.
  • 21. Jahrhundert: Die Bevölkerung wächst weiterhin, wenn auch langsamer. Es wird erwartet, dass sie bis 2030 etwa 8 Milliarden erreichen wird.

Migration: Definition, Ursachen und Typen

Migration bezeichnet Bevölkerungsbewegungen, die eine Änderung des Wohnsitzes mit sich bringen.

  • Als Migranten werden Personen bezeichnet, die von einem Ort zum anderen ziehen.
  • Als Immigration wird der Zuzug von Bevölkerung in ein Gebiet bezeichnet.
  • Als Emigration wird der Wegzug von Bevölkerung aus einem Gebiet bezeichnet.

Ursachen der Migration

Die Mehrheit der Migrationen erfolgt aus wirtschaftlichen Gründen (z.B. Arbeitssuche). Viele Menschen migrieren auch aus politischen Gründen (z.B. Konflikte, Verfolgung) oder aufgrund von Naturkatastrophen.

Typen der Migration

Man unterscheidet verschiedene Arten von Migration:

  • Nach Freiwilligkeit:
    • Erzwungene Migration: Z.B. Flucht, Vertreibung.
    • Freiwillige Migration: Z.B. Arbeitsmigration, Bildungsmigration.
  • Nach Dauer:
    • Temporäre Migration: Zeitlich befristet, mit Rückkehrabsicht.
    • Dauerhafte Migration: Langfristiger oder permanenter Wohnsitzwechsel.
  • Nach Raum:
    • Interne Migration: Innerhalb eines Landes (z.B. Landflucht).
    • Externe Migration: Zwischen verschiedenen Ländern (internationale Migration).

Wirtschaftssektoren

Die Wirtschaft lässt sich in verschiedene Sektoren unterteilen, je nach Art der Tätigkeit:

Primärer Sektor

Umfasst Aktivitäten zur Gewinnung von Rohstoffen und Lebensmitteln direkt aus der Natur (z.B. Landwirtschaft, Fischerei, Bergbau, Forstwirtschaft).

Sekundärer Sektor

Umfasst Aktivitäten, die Rohstoffe zu fertigen Produkten verarbeiten (z.B. Industrie, Handwerk, Baugewerbe).

Tertiärer Sektor

Umfasst Aktivitäten, die Dienstleistungen für Bürger und Unternehmen erbringen (z.B. Handel, Tourismus, Bildung, Gesundheitswesen, Transport).

Akteure der Wirtschaftstätigkeit

An der Wirtschaftstätigkeit sind verschiedene Akteure beteiligt:

Haushalte (Familien)

Haushalte sind sowohl Konsumenten von Waren und Dienstleistungen als auch Produzenten, indem sie ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen.

Unternehmen

Unternehmen sind Organisationen, die Waren und Dienstleistungen produzieren. Sie können nach Größe unterschieden werden:

  • Mikrounternehmen: Weniger als 10 Mitarbeiter.
  • Kleinunternehmen: 10 bis 49 Mitarbeiter.
  • Mittelständische Unternehmen: 50 bis 249 Mitarbeiter.
  • Großunternehmen: Mehr als 250 Mitarbeiter.

Zudem gibt es verschiedene Rechtsformen, wie Einzelunternehmen und Gesellschaften (z.B. GmbH, AG).

Produktionsfaktoren

Produktionsfaktoren sind die Ressourcen, die zur Herstellung von Gütern und Dienstleistungen benötigt werden:

Arbeit

Die Arbeit umfasst die körperliche und geistige Tätigkeit des Menschen. Dazu gehören:

  • Arbeitnehmer: Angestellte mit Arbeitsvertrag (fest oder befristet).
  • Selbstständige: Freiberufler oder Unternehmer.
  • Die Rolle von Gewerkschaften bei der Vertretung von Arbeitnehmerinteressen.

Natürliche Ressourcen

Dies sind alle Ressourcen, die die Natur bereitstellt:

  • Erneuerbare Ressourcen: Z.B. Sonnenenergie, Wind, Wasser, Holz (bei nachhaltiger Nutzung).
  • Nicht erneuerbare Ressourcen: Z.B. Erdöl, Erdgas, Kohle, Metalle.

Kapital

Kapital umfasst alle produzierten Produktionsmittel:

  • Physisches Kapital: Gebäude, Maschinen, Werkzeuge.
  • Finanzielles Kapital: Geldmittel für Investitionen.

Technologie

Technologie bezieht sich auf die Verfahren, Methoden und Kenntnisse, die zur Produktion eingesetzt werden, um Effizienz und Qualität zu verbessern.

Wissen

Wissen ist ein zunehmend wichtiger Produktionsfaktor in modernen Gesellschaften. Es umfasst Bildung, Forschung und Entwicklung sowie die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten und anzuwenden.

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