Grundlagen des Hinduismus: Götter, Karma und Wiedergeburt
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Grundlagen des Hinduismus
Samsara: Der Kreislauf der Wiedergeburt
Samsara, die Seelenwanderung, ist der Kreislauf der Wiedergeburten der individuellen Seele (Atman). Dies wird durch ein sich ständig bewegendes Rad symbolisiert.
Bhakti: Die persönliche Hingabe
Bhakti ist eine Form der Hingabe, die über routinemäßige Rituale hinausgeht. Es ist eine persönliche Beziehung zwischen den Gläubigen und ihrem Gott. Ihr Ursprung findet sich in einigen Hymnen der Veden. Sie basiert auf der Gottesvorstellung, die in der Bhagavadgita erscheint, und besteht aus zwei Haltungen: Prapatti und Seva.
Das Kastensystem
Das Kastensystem ist eine religiöse Realität, da es eine Hierarchie der Gemeinschaft widerspiegelt, die auf den religiösen Funktionen der einzelnen Gruppen basiert. Die Einteilung basiert auf dem Konzept der Reinheit. Dieses System stellt eine Form der sozialen Struktur dar. Darüber hinaus sind die Positionen innerhalb dieses Systems weder unveränderlich noch monolithisch.
Yoga: Der Weg zur Einheit
Yoga ist eine der philosophischen Schulen des Hinduismus, die eine Reihe von geistigen und körperlichen Übungen oder Praktiken umfasst.
Götterwelt im Hinduismus
Hindus verehren je nach Region, Dorf und Familienzugehörigkeit unterschiedliche Götter. Theoretisch verehren sie nur das Eine: Brahman, das universelle, absolute, unbegrenzte und ewige Prinzip, aus dem alle Dinge entstehen, dessen Anwesenheit jedoch verborgen ist. In der Praxis gibt es jedoch eine Vielzahl von Göttern, weshalb man von einer polytheistischen Religion sprechen kann. Die drei Hauptgötter, die Trimurti (hinduistische Trinität), vereinen die zentralen Aspekte des Göttlichen: die kosmische Schöpfung (Brahma), die Erhaltung (Vishnu) und die Zerstörung (Shiva).
Brahma: Der Schöpfer
Brahma ist der Schöpfer des Universums und die erste Gestalt der Trimurti. Er repräsentiert par excellence das Sein, in dem alles existiert. Verehrt wird oft „die Macht Brahmas“ in Form seiner personifizierten Gemahlin Sarasvati. Sarasvati schützt das Wissen und insbesondere die Künste und gilt als Ursprung des Sanskrit. Sie wird als Göttin (Maha-Devi) dargestellt, die alle weiblichen Aspekte in sich vereint.
Vishnu: Der Erhalter
Vishnu ist die zweite Gestalt der Trimurti. Ursprünglich ein Sonnengott, ist er der alles durchdringende Raum, der überall gleichzeitig sein kann – er ist allgegenwärtig. Vishnu ist der Hüter des kosmischen Gesetzes (Dharma) und greift in Form von Avataren (Inkarnationen) ein, um das Böse (Asuras) zu vernichten und die Ordnung in der Welt wiederherzustellen.
Shiva: Der Zerstörer und Erneuerer
Shiva ist die dritte Gestalt der Trimurti. Er ist zugleich Zeuge und Zerstörer, Beschützer und Rächer. Er ist der Gott der Dualität, der endlos erschafft und zerstört. Die erste Manifestation von Shiva ist der Linga, ein zylindrischer Stein, der die schöpferische Energie symbolisiert. Das populärste Bild von Shiva zeigt ihn als Nataraja, den „Herrn des Tanzes“, der in einem Flammenkreis tanzt und Dämonen zertritt. Als ambivalente Gottheit ist er auch der Gott der Zeit.
Gründer und Ursprung
Diese Religion wurde nicht von einer historischen Figur gegründet, die unter göttlicher Inspiration handelte.
Die wichtigste Botschaft
Es gibt eine universelle und zyklische Ordnung (Dharma), die die Welt und die Gesellschaft regiert. Alles und jedes Wesen ist Teil davon.
Vorstellungen vom Tod
Hindus glauben an die Wiedergeburt oder Seelenwanderung. Jede individuelle Seele (Atman), die als ewig gilt, wird nach dem Tod in einem anderen Lebewesen wiedergeboren, abhängig von ihrem Verhalten im vorherigen Leben. Dies ist der Kreislauf der Wiedergeburten, genannt Samsara. Das Ziel jedes Atman ist es, diesen Kreislauf zu durchbrechen und mit dem Brahman zu verschmelzen. Personen, die dem moralischen Gesetz (Karma) auf ihrem Lebensweg (Dharma) gefolgt sind, können in einer höheren Stufe reinkarnieren und schließlich aus dem Kreislauf befreit werden. Fehlverhalten führt hingegen zu einer Wiedergeburt in einer niedrigeren Kaste, als Tier oder sogar als Stein.
Heilige Schriften
Die heiligen Schriften des Hinduismus sind die Veden (Rigveda, Yajurveda, Samaveda, Atharvaveda), die Upanishaden, die Puranas sowie die großen Epen Mahabharata (mit der Bhagavadgita) und Ramayana. Die beiden Epen erzählen von den Taten Krishnas und Ramas, die als Inkarnationen des Gottes Vishnu gelten.
Gemeinschaft der Gläubigen
Die Hierarchie der Gemeinschaft der Gläubigen wird durch das Kastensystem bestimmt, das auf dem Konzept der Reinheit basiert. Es galt als heilig, und niemand konnte seine Kaste wechseln. Die höchste Kaste ist die der Brahmanen, die ihr Leben der Verehrung Gottes widmen. Sie sind die Priesterklasse im Hinduismus und stehen Brahma, der universellen Energie, am nächsten. Sie sind die Hüter und Übermittler der heiligen Schriften. Zu dieser Kaste gehören die Pandits (Theologen und Gelehrte), die Sadhus (Asketen, die durch Fasten und Schweigen die Vereinigung mit Brahman anstreben) und die Gurus (spirituelle Lehrer).
Moralische Grundsätze
Da unsere Handlungen unser Karma bestimmen, ist es erstrebenswert, losgelöst von weltlichen Dingen zu leben. Entsagung und Toleranz sind dabei grundlegende Haltungen.
Strömungen und Zweige
Es haben sich zahlreiche Strömungen und Zweige um verschiedene Gurus oder spirituelle Lehrer gebildet.