Grundlagen des Katholischen Glaubens: Sakramente, Religion und Kirche
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Grundlagen des Katholischen Glaubens
Chrisam: Heiliges Öl der Salbung
Das heilige Öl, das bei der Chrisam-Messe (traditionell am Gründonnerstag) geweiht wird.
Eucharistie: Danksagung und Sakrament
Die Eucharistie ist das Sakrament der Danksagung.
Sakrament: Sichtbare Zeichen Höherer Wirklichkeit
Ein Sakrament ist eine sichtbare Wirklichkeit, die eine höhere, unsichtbare Wirklichkeit enthält.
Religion: Ursprung und Sinnsuche
Der Begriff „Religion“ leitet sich vom lateinischen „re-ligare“ ab, was „wieder verbinden“ oder „neu verknüpfen“ bedeutet. Sie zielt darauf ab, die zwei Realitäten – Gottheit und Menschheit, das Transzendente und das Immanente, das Höhere und das Niedrigere – zu vereinen.
Die religiöse Erfahrung ist spezifisch menschlich und hat ihren Ursprung in der Erkenntnis, dass ein höheres Wesen transzendiert. Sie gibt den grundlegenden Fragen des menschlichen Daseins Sinn:
- Woher komme ich? (Quelle)
- Wohin gehe ich? (Ziel)
- Warum handle ich? (Mission)
Religiöse Erfahrung: Begegnung mit dem Höheren
Die religiöse Erfahrung umfasst:
- Die Erkenntnis der Existenz eines höheren Wesens.
- Die Demonstration des Höheren.
- Die Vermittlung des Höheren.
- Die Erfahrung des Heils durch das Höhere.
Glaube: Eine Theologische Tugend
Der Glaube ist ein Geschenk (Donum Dei) und eine theologische Tugend.
Das Religiöse Phänomen: Suche nach Wahrheit und Sinn
Das religiöse Phänomen setzt sich zusammen aus:
- Religion: Der Begriff und seine Herkunft.
- Fragen: Die Sinnsuche im Leben.
- Religiöse Erfahrung.
- Glaube und Vernunft: Die Suche nach Wahrheit und Sinn.
Die Suche nach der Wahrheit führt den Menschen zu Gott, der die Wahrheit selbst ist. Diese Suche beinhaltet auch die Selbsterkenntnis („Erkenne dich selbst“) und das Finden der eigenen Wahrheit.
Der Mensch strebt nach Wahrheit, gestützt auf die „zwei Flügel des Wissens“: Glaube und Vernunft. Der Glaube wird durch die Kirche und theologische Lehre vermittelt, während die Vernunft durch Wissenschaft und Philosophie zum Ausdruck kommt. Beide sind notwendig, um die volle Wahrheit zu erkennen.
Die Vernunft (Ratio) ist ein kluges Instrument. Mit dem Glauben kann die Kirche die Wahrheit in allen Bereichen ihrer Verkündigung, insbesondere des Evangeliums, zu 100 % finden und vermitteln.
Ohne Vernunft wird der Glaube zu bloßem Ritualismus, der das Leben nicht verändert. Ohne Glauben hingegen führt die Vernunft zu Agnostizismus und Relativismus, bei denen alles auf bloße Meinungen reduziert wird und ein weit verbreitetes Misstrauen im Menschen entsteht.
Pfingsten: Der Beginn der Kirche
Pfingsten markiert den Beginn der Kirche, als der Heilige Geist in Form von Flammen auf die Apostel herabkam, sie befähigte, in verschiedenen Sprachen zu sprechen und das Evangelium zu verkünden.
Memorial: Gegenwärtigmachen vergangener Ereignisse
Das Memorial ist das Gegenwärtigmachen eines bereits vergangenen Ereignisses, sodass es in der Gegenwart wirksam wird.
Die Kirche: Ekklesia – Die Versammlung der Gläubigen
Die Kirche, auch Ekklesia genannt, ist die Versammlung der Gläubigen. Sie besteht aus allen Personen, die denselben Glauben bekennen und diesen durch konkrete Praktiken feiern. Alle Getauften gehören zur Kirche.
Gründungsmomente der Kirche
- Verkündigung des Reiches Gottes: Jesus verkündete das Reich Gottes. Obwohl das Reich mit der Geburt Jesu begann, ist es noch nicht vollständig verwirklicht.
- Berufung der Jünger: Jesus berief seine Jünger. Dies sind alle Anhänger eines Lehrers. (Johannes der Täufer war ebenfalls ein Lehrer mit Jüngern.) Die Jüngerschaft dauert bis zur Wiederkunft Jesu an.
- Wahl der zwölf Apostel: Jesus wählte seine zwölf Apostel aus den Jüngern aus. Diese wurden speziell ausgewählt und auf eine Mission gesandt. (Namen der Apostel: Simon (Petrus), Andreas, Jakobus (der Ältere), Johannes, Philippus, Bartholomäus, Thomas, Matthäus, Jakobus (der Jüngere), Judas Thaddäus, Judas Iskariot, Simon der Zelot. Matthias ersetzte Judas Iskariot später.)
- Wahl des Petrus als Haupt der Kirche: Die Wahl des Petrus als Haupt der Kirche, der als erster Papst gilt. (Petrus, der Apostelfürst).
- Das Letzte Abendmahl: Das Letzte Abendmahl als Ursprung der Eucharistie und des christlichen Lebens in der Kirche.
Der Katechismus der Katholischen Kirche: Merkmale der Kirche
Die Kirche ist EINS (Una)
Sie hat einen Gott, einen Glauben, eine Taufe, einen Leib und einen Geist, eine Hoffnung.
Die Kirche ist HEILIG (Sancta)
Gott ist ihr Urheber, Christus hat sich für sie hingegeben, und der Heilige Geist heiligt sie. Obwohl sie Sünder umfasst, ist sie „ex maculatis immaculata“ – makellos aus den Befleckten.
Die Kirche ist KATHOLISCH (Catholica)
Sie ist universal, verkündet den vollen Glauben, ist an alle Völker gerichtet, umfasst alle Zeiten und ist ihrem Wesen nach missionarisch.
Die Kirche ist APOSTOLISCH (Apostolica)
Sie ist auf dem festen Fundament der „Apostel des Lammes“ (Jesus) gebaut, bewahrt die Wahrheit und wird durch Christus, Petrus und seine Nachfolger – den Papst und die Bischöfe – geleitet.
Die Kirche als Gemeinschaft und Sakrament des Heils
Die Sakramente werden in der Gemeinschaft der Kirche gefeiert. Die Kirche selbst ist das Sakrament des Heils, eine Gemeinschaft, die das Reich Gottes verkündet und in der Welt sichtbar macht.
Die Kirche: Gemeinschaft der Jünger Jesu
Die Kirche ist die Gemeinschaft der Jünger Jesu, die mit ihrem Leben das Evangelium Jesu Christi als Heil verkünden will.
Bilder der Kirche
- Die Kirche als Volk Gottes
- Die Kirche als Leib Christi
- Die Kirche als Tempel des Heiligen Geistes
Merkmale einer christlichen Gemeinschaft
Eine christliche Gemeinschaft ist durch den Glauben an Jesus Christus geeint, steht in Gemeinschaft mit der universalen Kirche, verkündet das Evangelium und schult ihre Mitglieder darin, ein christliches Leben zu führen.
Struktur der Kirche: Ein Leib mit verschiedenen Gliedern
- Laien: Die größte Gruppe, die alle Christgläubigen umfasst, die in Familie und Gesellschaft leben und versuchen, die Welt zu verbessern.
- Hierarchie: Papst, Bischöfe, Priester und Diakone.
- Ordensleute (Religiöse): Sie leben in Gemeinschaft und legen die Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams ab.
Organisierte Gemeinschaften: Diözese und Pfarrei
Diözese: Eine Gruppe von Gläubigen, die in einem bestimmten Gebiet ansässig ist und einem Bischof anvertraut wurde. Innerhalb einer Diözese sind die Gläubigen in Pfarreien unterteilt.
Pfarrei: Eine Gemeinschaft von Gläubigen innerhalb einer Diözese, die einem Priester, dem Pfarrer, anvertraut ist.
Vier Wege der Verkündigung Jesu durch die Gemeinschaft
- Sie feiert das Gedächtnis und die Erinnerung an Jesus.
- Sie dient den Bedürftigsten.
- Sie verkündet das Evangelium.
- Sie lebt in Gemeinschaft.