Grundlagen der Kommunikation und zentrale Sprachmodelle

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Grundlegende Definitionen der Kommunikation

Kommunikation

Der Austauschprozess bewusster und unbewusster, verbaler und nonverbaler Informationen, Emotionen und Gefühle. Es ist die Informationsübertragung zwischen einem Sender und einem oder mehreren Empfängern.

Sprachsystem (Language)

Das System, das für den Dialog zwischen einer oder mehreren Personen verwendet wird.

Die Sprache (Langue)

Der Bereich der Verwendung der geografisch verwendeten Sprache.

Rede (Parole)

Eine individuelle und freiwillige Handlung der Zunge/Sprache.

Kinesik (Körpersprache)

Expressive, kommunikative Körperbewegungen und erworbene Gesten.

Proxemik

Das Verhältnis von physischem Raum und menschlichem Handeln (körperliche Nähe):

  • Private intime Zone: < 15 cm
  • Intime Distanz: 15 bis 45 cm
  • Persönliche Distanz: 46 bis 120 cm
  • Soziale Distanz: 120 bis 360 cm
Paralinguistik (Paralanguage)

Nicht wichtig, was gesagt wird, sondern wie es gesagt wird (Ton, Betonung).

Die Sprache nach Ferdinand de Saussure

  • Es ist eine hoch entwickelte Fähigkeit des Menschen.
  • Das Kommunikationssystem ist spezialisierter als das anderer Tierarten.
  • Es ist sowohl physiologisch als auch psychologisch.
  • Gehört zum individuellen und sozialen Bereich.
  • Es ermöglicht uns, abstrakt zu denken, zu konzipieren und zu kommunizieren.

Das Berlo-Modell (SMCR)

Quelle (Sender) → Kodierung → Nachricht → Kanal → Empfänger (Dekodierung)

Merkmale des Prozesses

Ist ein geregelter Prozess

Dies bezieht sich auf eine Position des Senders (Quelle), die über einen Kanal (Medium oder Träger) eine Nachricht vermitteln (Kodieren) muss, um beim Empfänger eine effektive Kommunikation zu erzeugen.

Ermöglicht Menschen, ihre Position im Lebensumfeld zu verhandeln

Da es davon abhängt, mit wem man kommunizieren oder interagieren möchte.

Der Dialog hat Wert, Macht, Einfluss, Steuerung

Die Wirksamkeit oder „Treue“ der Medien unterliegt Strategien und kann zum Scheitern verurteilt sein, oft aufgrund der Inkompatibilität zwischen dem Zweck der Fragen und der Bereitschaft des Empfängers.

Die Wirksamkeit liegt weitgehend darin, im weiten Sinne den „Lärm“ zu beseitigen, der den Kommunikationszweck verzerren kann.

Funkreichweite

Die Reichweite der Kommunikation.

Kommunikationsziele

Zufriedenheit in der Tatsache der Kommunikation

Es genügt, nur über ein Thema zu sprechen, ohne etwas Zusätzliches in der Kommunikation erreichen zu wollen.

Instrumentelle Kommunikation

Verfolgt eine bestimmte Reaktion (Veränderung der Haltung, des Konsums, der politischen Abstimmung usw.).

Komponenten des Berlo-Modells

Quelle (Source)

Der Ursprung, der Ausgangspunkt, beeinflusst durch Faktoren wie Fähigkeiten, Wissen, Einstellungen und sozio-kulturelle Position (Wissen, soziales System, Kultur, Einstellungen).

Kodierer (Encoder)

Übersetzt die Nachricht, um die erwartete Antwort zu erhalten. Umfasst die mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit (Bauteile, Code, Behandlung).

Kanal (Canal)

Das Transportfahrzeug für die Wahrnehmung, das einen oder mehrere Sinne anspricht (Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken).

Empfänger – Dekodierer (Receiver – Decoder)

Die Person, an die die Nachricht gerichtet ist. Betrifft die Dekodierungsfähigkeiten (Lesen, Hören und Verstehen der Botschaft). Die Entschlüsselung wird durch die Aktivitäten des Empfängers, die Quelle und den Inhalt sowie die Beherrschung des Codes bestimmt (Wissen, soziales System, Kultur, Einstellungen).

Das Jakobson-Modell der Kommunikation

Absender (Sender) → (Kontext, Nachricht, Kanal, Code) → Empfänger (Receiver)

Elemente des Modells

  • Ein Sender sendet eine Nachricht, die einen Empfänger erreicht.
  • Die Nachricht sollte sich auf einen Zusammenhang (Kontext) beziehen, über den wir sprechen.
  • Benötigt einen Kanal oder die physikalische Umgebung, durch die die Nachricht geleitet wird, sowie den psychischen Kontakt zwischen Sender und Empfänger.
  • Das letzte Element ist der Code, den Sender und Empfänger teilen müssen.

Die sechs Kommunikationsfunktionen

Jedes Element ist mit einer Funktion verbunden:

  • Sender (Emittent): Emotive/Expressive Funktion
  • Kontext (Verweis): Referentielle Funktion
  • Nachricht: Poetische Funktion
  • Kanal (Kontakt): Phatische Funktion
  • Code: Metasprachliche Funktion
  • Empfänger (Konata): Konative/Appellative Funktion (Der Emittent erwartet eine Reaktion)

Weitere linguistische Konzepte

Kommunikationsmodelle

Theoretische Systeme, die den Kommunikationsprozess grafisch darstellen, um das Verständnis zu erleichtern.

Heterogenität der Kommunikation

  • Die Kommunikation ist heterogen, da sie in unterschiedlichsten Bereichen stattfindet und nicht immer den üblichen Regeln folgt.
  • Die Natur der Kommunikation wird von vielen Disziplinen untersucht, was zu unterschiedlichen Definitionen führt.

Konventionelle und willkürliche Sprache

Die Sprache ist konventionell (vertraglich), weil sie willkürlich ist. Niemand kann das Sprachsystem einzeln ändern, aber es verändert sich wiederum im Laufe der Zeit.

Essenzielle Sprache

Die Sprache ist essenziell (unabdingbar), da sie ein Bereich menschlicher Kommunikation ist, eingebettet in ein geografisches System.

Aktiv und Passiv in der Sprache

Die Position des Subjekts unterscheidet einen aktiven Satz von einem passiven Satz. Wie im Leben können wir eine Aktion auslösen oder ihr ausgesetzt sein. Dieser Unterschied wird in der Sprache durch die Stimme des Verbs (aktiv oder passiv) ausgedrückt. Im Passiv fließen die grammatischen Ströme in die entgegengesetzte Richtung, als wir es gewohnt sind.

Sprache als Nebenerscheinung der Zunge

Die Sprache ist eine Nebenerscheinung der Zunge und hat spezifischen Charakter, da die Zeichen im Gehirn einen realen Ort in der Bildgebung haben und konventionell repräsentiert werden. So kann eine Privatperson mit einer bestimmten Erkrankung weiterhin ihre eigene Sprache verwenden.

Die Rede (Parole) ist aktiv

Die Rede (Parole) ist aktiv, da sie die Interaktion und Kommunikation zwischen zwei oder mehr Personen beinhaltet.

Das Sprachzeichen nach Saussure

Prozess des mündlichen Zeichens

  1. Der Sprecher (Sender) meint etwas und erzeugt ein Konzept.
  2. Es wird ein Lautbild erzeugt (z. B. CASA).
  3. Dieses Geräusch wird vom Empfänger gehört.
  4. Der Empfänger denkt über dieses Konzept nach und verarbeitet es.

Prozess des schriftlichen Zeichens

  1. Der Verfasser (Emittent) weist auf etwas hin und erzeugt ein Konzept.
  2. Er denkt über dieses Konzept nach und schafft ein geistiges Bild, das er niederschreibt (z. B. CASA).
  3. Dieses Schriftbild wird vom Empfänger gelesen, um ein geistiges Bild des Hauses zu schaffen, das das Konzept aufnimmt und verarbeitet.

Signifikant und Signifikat

Signifikat (Bedeutung)

Das Konzept oder die Idee, die wir von dem Signifikanten erhalten; die Vorstellung, die wir bei jedem Wort im Kopf haben.

Signifikant (Bezeichnendes)

Ein akustisches Bild (eine Reihe von Lauten) oder die Menge der Buchstaben, die man schreibt.

Eigenschaften des Sprachzeichens

  • Linearität des Signifikanten: Die Elemente werden nacheinander präsentiert, in der Zeitachse (Sprechstrom) und im Raum (Schrift).
  • Arbitrarität (Willkürlichkeit): Die Beziehung zwischen Signifikant und Signifikat ist willkürlich und konventionell festgelegt. Jede Sprache verwendet für dieselbe Bedeutung einen anderen Signifikanten.
  • Veränderlichkeit und Unveränderlichkeit: Das Zeichen ist unveränderlich, da es dauerhaft ist und kein einzelner Sprecher es ändern kann. Gleichzeitig sind Sprachen veränderlich, da sich die Zeichen im Laufe der Zeit ändern.

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