Grundlagen des Liberalismus: Politik, Wirtschaft und Geschichte
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Liberalismus: Definition und historische Grundlage
Der Liberalismus ist die ideologische Grundlage der bürgerlichen Revolution. Er war ursprünglich eine Denkschule, die später zu einer politischen, sozialen und ökonomischen Alternative zu den alten Regimen wurde. In der Praxis ist er im Wesentlichen durch die Affirmation der individuellen Freiheit in Politik, Wirtschaft, Denken, Wissenschaft und Kunst geprägt.
A) Politischer Liberalismus und Staatsorganisation
Der politische Liberalismus überträgt die allgemeinen Grundsätze dieser Denkschule auf die Organisation von Gesellschaft und Staat. Er basiert auf folgenden Grundsätzen:
- Volkssouveränität: Die Souveränität geht vom Volk aus. Der König übt sie nicht aus eigenem Recht aus, sondern die Nation delegiert die Ausübung an ihn, vorausgesetzt, er hält sich an dieses Prinzip. Der Inhaber der Souveränität ist der Bürger.
- Rechtsstaatlichkeit: Der König ist nicht die Quelle des Rechts, steht nicht über dem Gesetz und muss diesem gehorchen und es befolgen. Er muss auf die Verfassung schwören, die das Gesetz der Gesetze ist.
- Gewaltenteilung: Die Teilung der Gewalten (Legislative, Exekutive und Judikative) ist die grundlegende Garantie für die Demokratie.
- Die Exekutive liegt beim König.
- Die Legislative liegt bei den Cortes (Parlament).
- Die Judikative liegt bei den Richtern.
- Abschaffung des Feudalwesens (Seignorialism): Das Feudalwesen wird gestrichen.
- Gleichheit vor dem Gesetz: Die Abschaffung der Stände fördert die Entstehung einer Klassengesellschaft, die die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz und der Besteuerung begründet. Die Zugehörigkeit zu einer Klasse wird nicht durch Geburt bestimmt, sondern durch die Berufsgruppe der Bürger, ihre persönlichen Verdienste oder ihr Umlaufvermögen.
B) Wirtschaftsliberalismus und Kapitalismus
Adam Smith war der erste Theoretiker des Wirtschaftsliberalismus. Diese ökonomische Lehre basiert auf dem Kapitalismus und umfasst die folgenden Grundsätze:
- Die Wirtschaftstätigkeit sollte frei, unbegrenzt und spontan sein.
- Die Abschaffung der Zünfte schafft Raum für freie Produktion ohne Mengenbegrenzung und ermöglicht die Freiheit in der Festsetzung der Löhne, um die Mobilität der Arbeitskräfte zu gewährleisten.
- Die Abschaffung von Monopolen, da diese Angriffe gegen den freien Markt und das freie Spiel von Angebot und Nachfrage darstellen.
Kapitalismus als operative Form
Der Kapitalismus ist die operative Form des Wirtschaftsliberalismus. Er bedeutet im Wesentlichen, dass der Inhaber des Geldes und der Produktionsmittel (Kapital) die Organisation und Leitung der Produktion übernimmt.