Grundlagen der Linguistik: Semantik, Lexikon und Sprachwandel

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Arten von Satzverbindungen und ihre Funktion

Im Bereich der Linguistik werden verschiedene Arten von Satzverbindungen und Nebensätzen als wesentliche Elemente konzipiert, die spezifische Beziehungen zwischen Satzteilen oder Sätzen ausdrücken:

  • Adversativ: Bezeichnet Opposition oder Gegensatz (z. B. „aber“, „jedoch“).
  • Kausal: Gibt einen Grund oder eine Ursache an (z. B. „weil“, „da“).
  • Komparativ: Drückt einen Vergleich aus (z. B. „wie“, „als ob“).
  • Final: Beschreibt eine Absicht oder einen Zweck (z. B. „damit“, „um zu“).
  • Konzessiv: Drückt einen Einwand oder eine Schwierigkeit aus, trotz derer etwas geschieht (z. B. „obwohl“, „trotzdem“).
  • Konditional: Bezeichnet eine Bedingung oder Voraussetzung (z. B. „wenn“, „falls“).
  • Kopulativ: Koordiniert und fügt einen Satz zu einem anderen hinzu (z. B. „und“, „sowie“).
  • Distributiv: Gilt für Optionen oder Alternativen (z. B. „entweder ... oder“, „bald ... bald“).
  • Disjunktiv: Bedeutet Ausschluss oder Wechsel (z. B. „oder“).
  • Temporal: Bezeichnet eine Vorstellung von der Zeit (z. B. „als“, „während“, „nachdem“).

Semantischer Wandel: Ursachen, Folgen und Mechanismen

Der semantische Wandel beschreibt die Veränderung der Beziehung zwischen Signifikant (dem sprachlichen Zeichen) und Signifikat (der Bedeutung).

Folgen des Semantischen Wandels

Zu den Hauptfolgen des semantischen Wandels gehören:

  • Bedeutungserweiterung: Die Bedeutung eines Wortes wird allgemeiner oder umfasst mehr Konzepte.
  • Bedeutungsverengung: Die Bedeutung eines Wortes wird spezifischer oder auf einen engeren Bereich beschränkt.
  • Bedeutungsverschiebung: Die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes wird durch eine neue, oft verwandte Bedeutung ersetzt oder ergänzt.

Ursachen des Semantischen Wandels

Die Ursachen für semantischen Wandel sind vielfältig:

  • Sozialhistorisch: Dinge ändern sich, aber die Namen, mit denen sie benannt sind, bleiben bestehen oder entwickeln sich weiter. Ein Beispiel ist das Wort „Villano“, das ursprünglich „Dorfbewohner“ bedeutete und sich zu „Bösewicht“ entwickelte.
  • Psychologisch: Subjektive Einschätzungen der Sprecher bezüglich einer Realität oder menschlichem Verhalten können die Bedeutung von Wörtern beeinflussen.
  • Sprachlich: Die Ausbreitung eines Wortes auf andere, nahestehende Bedeutungen in bestimmten Kontexten (z. B. durch Metaphern oder Metonymien).

Mechanismen des Semantischen Wandels

Wichtige Mechanismen, die zum semantischen Wandel beitragen, sind:

  • Metapher: Ein Verhältnis der Ähnlichkeit, das zu einer natürlichen Bedeutungsverschiebung führt (z. B. „Fuß des Berges“).
  • Metonymie: Tritt auf, wenn der Name eines Objekts für ein anderes verwendet wird, zu dem es eine Beziehung der Nähe hat (z. B. „Er kaufte einen Picasso“ statt „ein Gemälde von Picasso“).
  • Euphemismus: Eine beschönigte oder anständige Ausdrucksweise für Ideen, deren direkte Äußerung als unangenehm oder anstößig empfunden würde (z. B. „die Dienstleistung“ statt „die Toilette“).
  • Dysphemismus: Bezeichnet eine Realität mit einem abwertenden Ausdruck oder in der Absicht, sie herabzusetzen (z. B. „die Radieschen von unten ansehen“ statt „sterben“).

Das Lexikon: Lexeme und Morpheme

Lexem

Ein Lexem ist die kleinste Einheit mit lexikalischer Bedeutung, die keine grammatischen Morpheme enthält (z. B. „Hund“, „Tisch“, „laufen“).

Morphem

Ein Morphem ist die kleinste Einheit, die ausschließlich grammatische Bedeutung trägt oder eine lexikalische Bedeutung modifiziert. Es gibt drei Hauptarten:

  • Präfixe: Stehen vor dem Lexem und modifizieren dessen Bedeutung (z. B. „archi-“ (Intensität), „extra-“ (außen)).
  • Infixe: Morpheme ohne signifikanten Wert, die aus phonetischen Gründen innerhalb eines Wortes verwendet werden (z. B. im Spanischen: „Körper-ec-ito“ für „Körperchen“).
  • Suffixe: Morpheme, die am Ende des Wortes stehen (z. B. „-ada“ (Schlag oder plötzliche Aktion), „-pipeline“ (Ort, etwas abfällig), „-ment“ (Wirkungsweise), „-dad/-tad“ (Abstraktion)).

Semantik: Bedeutung und ihre Merkmale

Definition der Semantik

Die Semantik ist der Bereich der Linguistik, der sich mit Phänomenen befasst, die den Bedeutungsbereich sprachlicher Zeichen betreffen.

Seme und Sememe

Seme sind minimale semantische Merkmale, die dazu dienen, die Bedeutung eines Wortes zu definieren und von anderen Bedeutungen zu unterscheiden (z. B. die Seme [+menschlich], [+männlich] für das Wort „Mann“). Die Gesamtheit der Seme eines Wortes wird als Semem bezeichnet.

Denotation und Konnotation

Bedeutungen können unterschieden werden in:

  • Denotation: Die grundlegende, objektive Bedeutung eines Wortes (z. B. „Hund“ = ein domestiziertes Säugetier).
  • Konnotation: Sekundäre, subjektive oder assoziative Bedeutungen, die über die Denotation hinausgehen (z. B. „Hund“ kann negativ konnotiert sein im Sinne von „Hundeleben“ oder „Hundewetter“).

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