Grundlagen der Lyrik: Merkmale, Formen und Stilmittel

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Lyrik: Definition und Verbindung zur Musik

Die Lyrik, oft als Liedtext verstanden, hat eine enge Verbindung zur Musik und zu gesungenen Texten. Der Begriff „Lyrik“ selbst verweist auf ihren musikalischen Ursprung und ihre Bestimmung, durch die Stimme zum Ausdruck gebracht zu werden.

Merkmale der Lyrik

Die Poesie ist die literarische Gattung, die den spezifischen Charakter der Literatur und ihre Abgrenzung von der Alltagssprache am deutlichsten darstellt. Weitere Merkmale sind:

  • Emotionalität: Ein zentrales Anliegen der Lyrik ist es, eine bestimmte Stimmung oder ein Gefühl zu vermitteln.
  • Verdichtung: Lyrische Texte streben oft nach Unmittelbarkeit und verdichten den Ausdrucksraum, um eine größere Konzentration und emotionale Dichte zu erreichen.
  • Das lyrische Ich: Ein herausragendes Merkmal ist das „lyrische Ich“. Der Autor drückt hierdurch ein Gefühl im Gedicht aus, das nicht unbedingt dem entspricht, was der Autor selbst in diesem Moment empfindet. Die Spannung und Unmittelbarkeit der Lyrik sind das Ergebnis kunstvoller Gestaltung (Artificio) des Dichters.
  • Einprägsamkeit: Ein gutes Gedicht zeichnet sich oft durch seine Einprägsamkeit aus, wodurch Werk und Autor häufig untrennbar verbunden bleiben.
  • Ordnung und Symmetrie: Die Metrik prägt die Ordnung und Symmetrie in der Sprache der Gedichte. Diese Ordnung wird primär durch den Vers hergestellt, der das offensichtlichste Ordnungsmodell darstellt. Das Gedicht schafft so eine neue, eigene Ordnung.
  • Strophe: Mehrere Verse bilden eine Strophe, die eine bestimmte thematische oder formale Einheit darstellt.
  • Versumbruch und Reim: Der Versumbruch (auch Enjambement oder Zeilensprung genannt) lenkt besondere Aufmerksamkeit auf bestimmte Wörter, die oft durch den Reim zusätzlich hervorgehoben werden.

Reim, Rhythmus und Versformen

Der Reim basiert auf der Wiederholung klangähnlicher Wörter, meist am Ende der Verse, wobei ein Wort auf ein anderes reimt. Der Rhythmus, ebenfalls auf Wiederholung basierend, bezeichnet die gleichmäßige Verteilung von Hebungen und Senkungen (Akzenten) in jedem Vers. Der freie Vers (verso libre) ist durch das Fehlen von Reim und einer festen Silbenzahl (Silbenzählung) gekennzeichnet und ist ein Merkmal der modernen Dichtung. Schließlich spielt auch die Stille, beispielsweise am Versende oder zwischen Strophen (als Grenze des Verses), eine wichtige Rolle in der Poesie.

Stilmittel und Gattungen der Lyrik

Die Metapher ist ein wichtiges Stilmittel, das eine Beziehung zwischen zwei Elementen herstellt, die eine Art von Ähnlichkeit oder Verbindung aufweisen, wobei ein Begriff verwendet wird, um einen anderen zu beschreiben oder zu benennen. Mittels Symbolen werden abstrakte Ideen oder Konzepte bildhaft dargestellt, um auszudrücken, was gemeint ist.

Lyrische Elemente finden sich nicht nur in reinen Gedichten, sondern auch in der epischen Dichtung (besonders im Mittelalter und der Renaissance) sowie in didaktischen und exemplarischen Verskompositionen. In der poetischen Prosa verwischen die Grenzen des Verses, dennoch kann hier von Poesie gesprochen werden, auch wenn sie in Prosaform erscheint und die traditionelle Versform endet.

Das Gedicht wird oft allgemein als Liedtext, Lyrik oder spezifischer als Ode bezeichnet. Die Ode ist eine besondere Gattung mit erhabenem Inhalt, die sich ernsten philosophischen Themen widmet und einen gehobenen Ton anschlägt. Im Gegensatz dazu steht die anakreontische Dichtung, die sich durch leichtere Themen von geringerer philosophischer Tiefe (Transzendenz) und eine oft spielerische, ausgeprägte Form auszeichnet. Eine Ekloge ist eine Hirtendichtung (pastorale Komposition), in der die Darsteller ihr Liebesglück und -leid besingen.

Zwischen reiner Lyrik und erzählenden Formen steht der Versbrief, ein an einen Freund oder eine andere Person gerichteter Brief in Gedichtform. Ein Beispiel für Gelegenheitsdichtung ist die Elegie, ein Klagelied, das oft den Tod einer nahestehenden Person oder einen anderen schmerzlichen Verlust betrauert.

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