Grundlagen der Modulation & AM/FM-Empfänger: Ein Überblick
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Grundlagen der Modulationsverfahren
Die Modulation ist ein Schlüsselkonzept in der Nachrichtentechnik, das die Übertragung von Informationen über weite Strecken ermöglicht. Hier werden verschiedene Modulationsarten und ihre Eigenschaften erläutert.
Einseitenband-Modulation mit Restseitenband (VSB/BLV)
- Das Trägersignal wird übertragen, zusammen mit einem vollständigen Seitenband und einem Rest des anderen Seitenbandes.
- Um die Empfangskosten zu reduzieren, wird ein Teil des anderen Seitenbandes ("Restseitenband") entfernt. Dies geschieht in der Nähe des Trägers.
- Dieses Verfahren erhöht die Anzahl der Kanäle pro Band und führt zu besseren Ergebnissen als die Standard-Modulation.
- Es ist besonders für groß angelegte Kommunikationssysteme geeignet.
Doppel-Seitenband-Modulation mit unterdrücktem Träger (DSB-SC/DZ)
- Die Leistungsübertragung erfolgt ausschließlich in den Seitenbändern, was zu einer Effizienz von 50% führt.
- Die Demodulation ist einfach, erfordert jedoch zusätzliche, teurere Schaltungen im Empfänger.
- Diese Modulationsart wird verwendet, um die Sendeleistung zu reduzieren oder wenn der Träger andere Signale stören könnte.
- (Geeignet für die Modulation mehrerer Signale)
Einseitenband-Modulation (SSB/BLU)
- Wenn das Ziel die Optimierung der Sendeleistung ist, kann zusätzlich zum Träger eines der Seitenbänder unterdrückt werden.
- Die gesamte übertragene Leistung ist nützlich, da nur die Information der ursprünglichen Nachricht gesendet wird, was zu einer theoretischen Effizienz von 100% im Sender führt.
- Das Spektrum wird um die Hälfte reduziert, wodurch die Anzahl der verwendeten Kanäle parallel erhöht werden kann.
- Durch die Reduzierung des Spektrums ist der Empfänger wesentlich komplexer als bei konventionellen Versionen.
- Erfordert spezielle und teure Empfänger. Daher ist die Verwendung auf Anwendungen beschränkt, die deren Kosten rechtfertigen können.
- Nicht für Massenübertragungen verwendet, da die Empfänger für die breite Masse zu teuer wären.
Blockschaltbild eines AM/FM-Funkempfängers
Ein Funkempfänger wandelt elektromagnetische Wellen in hörbare Audiosignale um. Hier ist eine Beschreibung der Hauptkomponenten eines typischen AM/FM-Empfängers:
Antenne
Wandelt elektromagnetische Wellen aus der Luft in elektrische Ströme um.
Abstimmschaltung (Tuner)
Wählt den gewünschten Sender und die entsprechenden Hochfrequenzsignale aus, während unerwünschte Frequenzen unterdrückt werden.
Mischer/Konverter
Ändert die empfangene Trägerfrequenz auf eine feste Zwischenfrequenz (ZF). Für FM-Signale ist dies typischerweise 10,7 MHz, für AM-Signale 455 kHz. Dieses Verfahren, bekannt als Superheterodyn-Prinzip, ermöglicht eine bessere und stabilere Signalverarbeitung, da die nachfolgenden Filter mit festen Frequenzen arbeiten können und ihre Bandbreite nicht mit der Resonanzfrequenz variiert.
Zwischenfrequenz-Verstärker (ZF-Verstärker)
Dieser Block verstärkt das ZF-Signal und lässt mithilfe hochselektiver Bandpassfilter nur Frequenzen innerhalb eines bestimmten Bandes passieren. Für FM-Signale bei einer ZF von 10,7 MHz beträgt die Bandbreite des Filters typischerweise 100 kHz. Für AM-Signale bei einer ZF von 455 kHz ist die Bandbreite entsprechend angepasst.
Demodulator (FM oder AM)
Der Empfänger enthält eine FM-Demodulatorschaltung, die das Audiosignal vom FM-Träger trennt. Das Signal aus dem FM-Kanal ist oft ein Stereo-Multiplex-Signal, das an den Stereo-Decoder gesendet wird. Die AM-Demodulationsschaltung dient dazu, das Audiosignal vom AM-Träger zu extrahieren. Bei AM-Empfang erhalten beide Lautsprecher den gleichen Ton (kein Stereo).
Stereo-Decoder
Diese Schaltung wandelt das FM-Multiplex-Signal in separate Audiosignale für den linken und rechten Kanal um, die dann an die Lautsprecher gesendet werden, um Stereo-Klang zu erzeugen.
Automatische Verstärkungsregelung (AGC)
Diese Schaltung wird hauptsächlich in AM-Empfängern eingesetzt, um die Empfindlichkeit automatisch anzupassen. Wenn ein starkes Signal empfangen wird, reduziert die AGC die Verstärkung des ZF-Verstärkers. Bei einem schwachen Signal erhöht sie die Verstärkung, um eine konstante Ausgangsleistung und Lautstärke zu gewährleisten.