Grundlagen der Motorischen Entwicklung: Wahrnehmung, Reflexe und Bewegungsmuster

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Wahrnehmungs-Motorische Fähigkeiten (WMF): Konzepte

Konzepte

  1. Das Körperschema und globales Bewusstsein in segmentaler Ruhe und Bewegung.
  2. Organisatorische und funktionale Elemente in Verbindung mit Bewegung.

Verfahren

  1. Bestimmung der Körperlateralität.
  2. Experimentieren und Erforschen wahrnehmungs-motorischer Fähigkeiten.
  3. Dynamische, statische und visuell-motorische Koordination zur Kontrolle des gesamten Körpers.

Einstellungen

  1. Wertschätzung und Akzeptanz der Realität sowie die Bereitschaft zur Überwindung des eigenen Körpers und zur Anstrengung.
  2. Sicherheit, Selbstvertrauen und persönliche Eigenständigkeit.

Inhalte

Erster Zyklus

  1. Nutzung der vorhandenen Wahrnehmungs-, Identifizierungs- und Repräsentationssysteme des Körpers.
  2. Bestimmung der Körperlateralität.
  3. Erkundung der körperlichen, sensorischen und expressiven Möglichkeiten.

Zweiter Zyklus

  1. Perzeption und Internalisierung der Unabhängigkeit.
  2. Raum- und Zeitwahrnehmung.
  3. Segmentale und allgemeine dynamische Koordination.

Dritter Zyklus

  1. Nutzung der vorhandenen Repräsentation, Verinnerlichung und Organisation des eigenen Körpers.
  2. Grundlagen im Zusammenhang mit Raum-Zeit-Beziehungen.
  3. Segmentale und allgemeine dynamische Koordination.
  4. Akzeptanz der körperlichen Realität, ihrer Möglichkeiten und Grenzen.

Rudimentäre Motorische Reflexe (bis 2 Jahre)

A) Streck- und Austreibungsreflexe

  • Aufrichtreflex
  • Tonischer Halsreflex
  • Anti-Babinski-Reflex
  • Schreitreflex
  • Schwimmreflex
  • Steigreflex

B) Angleichung oder Ausrichtung auf Reize

  • Greifreflex (Handreaktion auf Druck nahe der Fingerbasis)
  • Babinski-Reflex
  • Fingerbeugung

C) Defensive Reflexe

Diese Reflexe sind archaisch und haben keine zukünftige motorische Relevanz.

  • Berührungsreflex
  • Lidschlussreflex
  • Ohrreflex
  • Moro-Reflex

D) Segmentale oder lokalisierte Reflexe

Grundlegende Bewegungsmuster

Sie entstehen durch die automatische Entwicklung primärer und rudimentärer Bewegungen, die eng mit der neuromuskulären Entwicklung verbunden sind.

  1. Universalität: Motorische Verhaltensweisen, die Gemeinsamkeiten bei allen Individuen aufweisen, unabhängig von Kultur oder Gesellschaft.
  2. Phylogenetische Muster: Sie sind Teil der menschlichen Evolution hin zu einer aufrechten Haltung und förderten die Entstehung spezifischer menschlicher Bewegungsmuster.
  3. Pädagogische Aspekte: Ein Lernverfahren zur Artikulation motorischer Fähigkeiten, das den Grundsatz der Progression zwischen verschiedenen Komplexitätsniveaus motorischer Aufgaben berücksichtigt.

Konzept

Motorische Muster beziehen sich auf eine organisierte Abfolge von Bewegungen in Raum und Zeit (z. B. Laufen, Springen). Dies sind die gemeinsamen Elemente vieler motorischer Realisierungen, die Bestandteil des Grundsystems sind.

Wickstrom (1990) definiert sie als die Kombination organisierter Bewegungen gemäß bestimmten Raum-Zeit-Bestimmungen.

Klassifizierung

Bei der Untersuchung der vielfältigen motorischen Möglichkeiten des menschlichen Körpers gibt es kein einziges Kriterium zur Sortierung und Klassifizierung der grundlegenden motorischen Muster, die der Fortbewegung, Stabilität, Handhabung und Kombination dienen.

Die am meisten akzeptierte Klassifizierung motorischer Muster stammt von Cratty, der sie nach Haltung, Fortbewegung und Handhabung ordnet.

Unterschiede zwischen Motorischen Fertigkeiten und Fähigkeiten

  1. Grundlegende Fertigkeiten und Fähigkeiten

    Grundlegende Bewegungen stammen aus grundlegenden Bewegungsmustern. Sie erfordern wahrnehmungs-motorische Fähigkeiten. Ihre Entwicklung ist zwischen 6 und 8 Jahren sehr wichtig.

  2. Allgemeine Fertigkeiten und Kompetenzen

    Notwendig für eine breite und vielfältige Basis motorischer Erfahrungen. Sie sind nach bestimmten Regeln, Raum und Zeit organisiert. Ihre Entwicklung ist zwischen 8 und 10 Jahren wichtig.

  3. Spezielle Fertigkeiten und Fähigkeiten

    Sie sind konkret und auf die Erfüllung eines Ziels zugeschnitten. Sie zielen auf die Wirksamkeit der motorischen Ausführung ab und erfordern ein höheres Maß an motorischer Kontrolle. Sie beginnen sich ab 10-11 Jahren zu entwickeln.

Motorische Grundkategorien

  1. Stabilität

    (Körperhaltung und Balance)

  2. Fortbewegung

    (Gehen, Laufen, Springen)

  3. Manipulation

    (Werfen, Fangen, Schlagen, Treten)

Klassifizierung von Sprüngen

  1. Horizontaler Sprung

    Der Sprung beginnt mit einer Abwärtsbewegung. Beim Absprung erfolgt eine vollständige Streckung von Knöcheln, Knien und Hüften, wobei Rumpf und Arme unterstützend wirken. In der Flugphase bleiben Knie und Hüften gebeugt, um die Landung vorzubereiten, während die Arme nach vorne geführt werden. Bei der Landung berühren beide Füße gleichzeitig den Boden, und die Beine werden gebeugt.

  2. Vertikaler Sprung

    Die großen Gelenke sind beim Übergang von der Vorbereitungs- zur Aktionsphase stärker gebeugt. In der Aktionsphase erfolgt der Absprung vertikal mit voller Streckung der Knie und dem Einsatz der Arme. Die Landung ist ähnlich wie beim horizontalen Sprung.

  3. Sprung auf einem Fuß

    Das Standbein löst sich durch Beugung vom Boden, während das Schwungbein und der freie Arm die Bewegung führen und die Position verzögert wieder einnehmen. Der dem Sprungbein gegenüberliegende Arm unterstützt die Antriebsaktion.

Werfen: Bewegungsanalyse

  1. Ergreifen des Objekts

    Kontakt zwischen dem Individuum und dem Objekt.

  2. Ausholen oder Vorbereitung

    Platzierung des Objekts, Ursprung der Flugbahn durch segmentale Dynamik.

  3. Segmentale Beschleunigung

    Stärkung des Objekts in einer Bewegung im Raum, Beschleunigung des Objekts.

  4. Ablösung des Objekts

    Wenn das Objekt den Kontakt mit dem ausführenden Segment verliert, erhält es die dynamische Qualität.

Empfangen: Bewegungsanalyse

  1. Antizipation

    Wahrnehmen der Flugbahn des Objekts und intuitive Vorhersage der möglichen Flugbahn.

  2. Kontakt oder Kontrolle

    Die Begegnung zwischen der Flugbahn des Objekts und den Körperteilen an einem Punkt im Raum.

  3. Pufferung

    Anwendung einer Verlangsamung oder Kraft, um das Objekt abzubremsen.

  4. Anpassung und Vorbereitung

    Platzierung des Objekts in der besten Position für die nächste Aktion.

Empfangen: Klassifizierung

  1. Nach dem Objekt

    • Statisch: Das Subjekt ist in Ruhe, das Objekt bewegt sich zum Subjekt.
    • Dynamisch: Das Subjekt bewegt sich.
  2. Nach Körperteilen

    Segmente, mit beiden oder einem.

  3. Nach Höhe

    Hoch, mittel und niedrig.

  4. Nach Körperebenen

    Frontal und lateral.

Prellen: Bewegungsanalyse

  1. Impuls

    Das Objekt wird mit der Hand auf eine harte Oberfläche gebracht, um es zurückprallen zu lassen.

  2. Kontakt

    Die Hand passt sich dem Objekt an; Objekt und Hand kommen in kürzester Zeit in Berührung, um Impulse zu übertragen.

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