Grundlagen der Öffentlichen Wirtschaft: Marktversagen, Fiskalpolitik und Wohlfahrtsstaat

Eingeordnet in Wirtschaft

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 4,08 KB

1. Der Öffentliche Dienst und seine Aufgaben

Der öffentliche Dienst bezieht sich auf die öffentlichen Verwaltungen und umfasst die Menge der institutionellen Einheiten, deren Hauptaufgaben sind:

  1. Die Produktion von Waren und Dienstleistungen, die nicht zum Verkauf bestimmt sind (aber ohne Kosten für das Unternehmen bereitgestellt werden).
  2. Die Umverteilung von Einkommen und Vermögen (Rikeza).

2. Marktversagen (Allokationsfehler)

Marktversagen, auch als Fehler in der Zuordnung (Allokationsfehler) bekannt, beschreibt Situationen, in denen der Marktmechanismus keine effizienten Allokationen im Sinne von Pareto erzeugt. Die wichtigsten Ursachen für Marktversagen sind verbunden mit:

  1. Öffentlichen Gütern.
  2. Monopolen und Schwächen im Wettbewerb.
  3. Externalitäten.

2.1. Eigenschaften Öffentlicher Güter

Öffentliche Güter haben zwei Eigenschaften: Sie sind nicht-rivalisierend im Gebrauch und nicht-ausschließbar über einen Preismechanismus. Es existiert eine Menge von Gütern, die rivalisierend im Gebrauch sind (z. B. ein Park). Viele dieser Güter sind in der Regel nicht-rivalisierend und nicht-ausschließbar über den Preismechanismus (reine öffentliche Güter).

2.2. Monopole und Wettbewerbsschwächen

Monopole sind Situationen, in denen ein Unternehmen den Markt dominiert und Preise setzt, die über dem Optimum liegen. Der öffentliche Sektor greift zur sozialen Regulierung dieser Märkte ein.

2.3. Negative Externalitäten

Negative Externalitäten entstehen, wenn die Tätigkeit eines Individuums oder Unternehmens Kosten oder einen Wohlfahrtsverlust für den Rest der Gesellschaft verursacht, ohne diese zu kompensieren. Der Markt tendiert dazu, mehr negative externe Effekte zu produzieren, als gesellschaftlich optimal wäre.

2.4. Positive Externalitäten

Positive Externalitäten erscheinen, wenn die Tätigkeit eines Individuums oder Unternehmens positive Auswirkungen und Nutzen für den Rest der Gesellschaft erzeugt, ohne dafür belohnt zu werden. Der Markt tendiert dazu, zu wenig von diesen Aktivitäten zu produzieren.

3. Verteilungsfehler (Equity-Fehler)

Verteilungsfehler treten auf, wenn die Allokation von Ressourcen oder Renten, die durch die freie Marktwirtschaft generiert wird, auch wenn sie effizient ist, als wenig gerecht (inequitativ) und deshalb sozial ungerecht empfunden wird. Es existieren unterschiedliche Ansätze, was das Kriterium der Verteilungsgerechtigkeit sein sollte:

  • Gleiches Einkommensniveau (gleiche Gesamtpunktzahl).
  • Chancengleichheit.
  • Betriebsvorschriften für die Marktwirtschaft.

4. Der Wohlfahrtsstaat und Sozialschutz

Der Wohlfahrtsstaat bietet sozialen Schutz für den Einzelnen, gewährleistet Chancengleichheit und hilft den ärmsten und benachteiligten Gruppen der Gesellschaft. Es besteht keine Einigkeit über den Umfang und die Intensität der staatlichen Hilfe. Daher existieren unterschiedliche Modelle des Wohlfahrtsstaates. Im Gegensatz zum US-amerikanischen Modell bieten europäische Staaten hohen sozialen Schutz und sind daher sehr interventionistisch.

5. Die Fiskalpolitik (Finanzpolitik)

Die Fiskalpolitik ist die Gesamtheit der Entscheidungen der Regierung über die Höhe und Zusammensetzung der öffentlichen Ausgaben und Einnahmen. Die Fiskalpolitik kann nicht nur zur Lösung von Verteilungsfehlern (Equity) verwendet werden, sondern auch zur makroökonomischen Stabilität und zur Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen.

6. Das Öffentliche Defizit und seine Finanzierung

Das öffentliche Defizit ist die Differenz zwischen den öffentlichen Ausgaben und den öffentlichen Einnahmen. Das Defizit kann durch Geldausgabe oder die Emission von Staatsschulden (öffentliche Schulden) finanziert werden. Beide Finanzierungsformen erzeugen eine Reihe wirtschaftlicher Probleme wie Inflation oder Verdrängungseffekte (Crowding-out). Deshalb sollten Regierungen ihre Defizitniveaus steuern und regulieren.

Verwandte Einträge: