Grundlagen der Ökologie: Ökosysteme, Faktoren & Interaktionen

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Aufbau des Ökosystems

  • Definition: Ein Ökosystem ist die Einheit aus Biotop (Lebensraum) und Biozönose (Lebensgemeinschaft).
  • Biotop: Bezeichnet die abiotischen Faktoren (z. B. Licht, Temperatur, Wasser, Boden).
  • Biozönose: Bezeichnet die biotischen Faktoren (z. B. Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen, Konkurrenz).

Die Toleranzkurve in der Ökologie

  • Definition: Zeigt, in welchem Wertebereich eines Umweltfaktors (z. B. Temperatur) ein Organismus überleben kann.
  • Bereiche:
    • Präferendum: Der optimale Bereich für das Überleben und die Fortpflanzung.
    • Pessimum: Überleben ist möglich, aber keine Fortpflanzung.
    • Minimum/Maximum: Die äußersten Grenzen, bei deren Überschreitung der Tod eintritt.
  • Begrenzende Faktoren: Können abiotisch (z. B. Temperatur) oder biotisch (z. B. Konkurrenz) sein.

Abiotische Faktoren und Klimaregeln

  • Definition: Umweltfaktoren ohne biologische Herkunft. Beispiele: Licht, Temperatur, Wasser, Boden.
  • Temperatur und Klimaregeln:
    • Bergmann-Regel: Größere Tiere in kalten Regionen haben ein geringeres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen, was zu weniger Wärmeverlust führt.
    • Allen-Regel: Tiere in kalten Regionen haben kleinere Körperanhänge (Ohren, Schwänze), um den Wärmeverlust zu minimieren.

Blattaufbau und Transpiration bei Pflanzen

  • Blattaufbau:
    • Epidermis (oben/unten)
    • Cuticula (Schutzschicht)
    • Palisadengewebe (Ort der Photosynthese)
    • Schwammgewebe (Gasaustausch)
    • Spaltöffnungen (Regulierung der Transpiration)
  • Transpirationseinschränkungen:
    • Dicke Cuticula
    • Eingesenkte Spaltöffnungen
    • Behaarung
    • Reduzierte Blattfläche

Biotische Faktoren: Wechselwirkungen im Ökosystem

  • Definition: Wechselwirkungen zwischen Organismen.
  • Beispiele: Konkurrenz, Räuber-Beute-Beziehungen, Parasitismus, Symbiose.

Populationsökologie: Wachstum und Dynamik

  • Populationsdynamik:
    • Exponentielles Wachstum: Tritt bei unbegrenzten Ressourcen auf (selten in der Natur).
    • Logistisches Wachstum: Bei begrenzten Ressourcen pendelt sich die Populationsgröße auf den K-Wert (Kapazitätsgrenze) ein.
  • Faktoren:
    • Dichteabhängig (z. B. Krankheiten, Nahrungsmangel).
    • Dichteunabhängig (z. B. Wetterextreme, Naturkatastrophen).

Interaktionen: Parasitismus, Symbiose, Konkurrenz

  • Parasitismus: Eine Art profitiert, die andere wird geschädigt (z. B. Bandwurm).
  • Symbiose: Beide beteiligten Arten profitieren voneinander (z. B. Blütenpflanzen und Bienen).
  • Konkurrenz:
    • Innerartlich: Um Ressourcen innerhalb derselben Art.
    • Zwischenartlich: Unterschiedliche Arten kämpfen um dieselbe Ressource.

Räuber-Beute-Beziehung und Lotka-Volterra-Regeln

  1. Populationsgrößen schwanken periodisch: Die Populationsgröße des Räubers folgt der Beute mit einer zeitlichen Verzögerung.
  2. Mittelwerte der Populationen bleiben konstant: Langfristig bleiben die Durchschnittsgrößen beider Populationen konstant.
  3. Nach starker Dezimierung erholt sich die Beute schneller als der Räuber.

Die Ökologische Nische und Konkurrenz

  • Definition: Die Gesamtheit der biotischen und abiotischen Faktoren, die eine Art zum Überleben, zur Fortpflanzung und zur Entwicklung benötigt.
  • Konkurrenz:
    • Konkurrenzausschlussprinzip: Arten mit identischen ökologischen Ansprüchen können nicht dauerhaft im selben Lebensraum koexistieren.
    • Konkurrenzvermeidung: Arten weichen auf unterschiedliche Ressourcen oder Lebensräume aus, um Konkurrenz zu minimieren.

Wichtige Fachbegriffe der Ökologie

  • Habitat: Der spezifische Lebensraum einer Art.
  • Fundamentale Nische: Der potenzielle Lebensraum einer Art unter idealen Bedingungen, ohne Konkurrenz.
  • Realisierte Nische: Der tatsächlich genutzte Lebensraum einer Art, begrenzt durch biotische Faktoren wie Konkurrenz.
  • Autotroph: Organismen, die ihre eigene Nahrung produzieren (z. B. Pflanzen durch Photosynthese).
  • Heterotroph: Organismen, die sich von anderen Organismen ernähren.

Produzenten im Ökosystem

  • Definition: Organismen, die Energie durch Photosynthese oder Chemosynthese selbst herstellen.
  • Beispiele: Pflanzen, Algen.

Konsumenten: Energiefluss in der Nahrungskette

  • Definition: Organismen, die Energie aufnehmen, indem sie andere Lebewesen fressen.
  • Primärkonsumenten: Pflanzenfresser (Herbivoren), die sich direkt von Produzenten ernähren (z. B. Kaninchen).
  • Sekundärkonsumenten: Fleischfresser (Karnivoren), die Primärkonsumenten fressen (z. B. Fuchs).
  • Tertiärkonsumenten: Spitzenprädatoren, die Sekundärkonsumenten fressen (z. B. Löwe).

Destruenten: Zersetzer im Ökosystem

  • Definition: Organismen, die tote organische Stoffe zersetzen und Nährstoffe für den Kreislauf freisetzen.
  • Beispiele: Pilze, Bakterien, Regenwürmer.

Der Stoffkreislauf im Ökosystem

  • Definition: Der Kreislauf von Stoffen (z. B. Wasser, Kohlenstoff), die innerhalb des Ökosystems wiederverwertet werden.

Energiefluss: Einbahnstraße im Ökosystem

  • Definition: Der einmalige Fluss von Energie durch ein Ökosystem.
  • Quelle: Die primäre Energiequelle ist die Sonnenenergie.
  • Verlust: Etwa 90 % der Energie geht bei jedem Trophielevel als Wärme verloren.

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