Grundlagen der Pflege, Anatomie und Krankenhausdienste

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Dienstleistungen und Regelungen der Krankenhausaufnahme

Der Aufnahmedienst regelt programmierte Krankenhausaufenthalte in verschiedenen Abteilungen und steuert den Zugang zu Konsultationen, ambulanten Behandlungen und ambulanter Chirurgie.

Das Pflegepersonal

Das Pflegepersonal ist der erste professionelle Kontaktpunkt für den Patienten oder dessen Angehörige und steht dem Patienten am nächsten, im Gegensatz zum übrigen Gesundheitspersonal.

Häusliche Krankenhauspflege (Home Care)

Diese Form der Unterstützung ermöglicht Patienten die Pflege und Betreuung zu Hause unter ärztlicher Kontrolle. Sie dient dazu, mögliche Probleme wie Krankenhausinfektionen zu vermeiden.

Ambulante häusliche Krankenpflege

Das Ziel ist die Gesundheitsprävention, die Unterstützung zu Hause und die Befriedigung der Bedürfnisse von Einzelpersonen oder Familien, die das Haus nicht ohne Hilfe verlassen können (z. B. für Arbeit, Haushalt, Mobilität).

Tageskliniken (Psychische und Physische Pflege)

Tageskliniken bieten tagsüber physische und psychische Pflege. Die Nutzer kehren nachts nach Hause zurück. Sie sind besonders nützlich für Gruppen, die Überwachung und psychische Behandlung benötigen (z. B. Senioren, Drogenabhängige).

Spezialisierte medizinische Versorgungseinrichtungen

Diese Einrichtungen bieten Betten für Patienten mit komplexen, oft geriatrischen, polyakuten oder chronischen Erkrankungen. Die Patienten benötigen Unterstützung bei der Erfüllung ihrer psychomotorischen und psychischen Bedürfnisse, insbesondere wenn sie sich in einem kritischen oder abnormalen Zustand befinden.

Medizinische Entlassung

Die Entlassung bezeichnet die Freigabe eines Krankenhausbettes aufgrund von Heilung, Tod, Verlegung an einen anderen Ort (z. B. nach Hause oder in ein anderes Krankenhaus) oder aufgrund der freiwilligen Entscheidung der Person. Die Entlassung erfolgt mit einem entsprechenden Bericht und gegebenenfalls der Übergabe an die Familie oder eine andere Einrichtung.

Freiwillige Entlassung (Gegen ärztlichen Rat)

Dies liegt vor, wenn eine Person die vorgeschlagene Behandlung oder den Krankenhausaufenthalt ablehnt. Die freiwillige Entlassung ist nur gültig, wenn kein unmittelbares Risiko für die Gesundheit oder Lebensgefahr besteht und der Patient über die notwendigen geistigen Fähigkeiten verfügt, um diese Entscheidung zu treffen.

Patientendokumentation

Hier werden alle gesammelten Informationen über den weiteren Prozess sowie persönliche Daten erfasst, einschließlich des medizinischen Anamnesebogens und des Protokolls der körperlichen Untersuchung.

Der Pflegeprozess (PAE)

Der Pflegeprozess (PAE) ist eine Methode, die auf dem Pflegemodell basiert, um physiologische, hygienische und Sicherheitsbedürfnisse zu erfüllen. Der PAE besteht aus 5 Phasen:

  1. Einschätzung (WERTUNG)

    Ermittlung der Bedürfnisse des Patienten durch Beobachtung und pflegerische Untersuchung (Palpation, Auskultation, Notizen).

  2. Pflegediagnose (Nursing Diagnosis)

    Studie oder Schlussfolgerung aus verschiedenen medizinischen Diagnosen (Was sind die Bedürfnisse des Patienten?). Die Diagnose entwickelt sich weiter und kann sich von Tag zu Tag ändern.

  3. Ausarbeitung des Pflegeplans (PLANUNG)

    Planung (Wie, wo, wer, wann) der zu erreichenden Ziele. Dies ist ein schriftliches, dynamisches und flexibles Dokument, das vom Pflegepersonal angewendet wird.

  4. Durchführung (EXECUTION)

    Umsetzung des entwickelten Plans. Dabei wird die am besten geeignete Technik für jede Maßnahme gewählt. Der Patient sollte über die durchzuführenden Aktivitäten informiert werden.

  5. Bewertung (BEWERTUNG)

    Überprüfung, ob sich der Patient verbessert hat, und, wenn möglich, Bewertung der Qualität der erbrachten Pflege. Die Bewertung ist kontinuierlich und kann regelmäßig oder am Ende des Prozesses durchgeführt werden, um tägliche Anpassungen vorzunehmen.

Vorbereitung des Patientenzimmers

Das Zimmer muss sauber und ordentlich sein. Die notwendige Ausrüstung muss bereitgestellt werden, einschließlich Beleuchtung und Klingel.

Die Haut: Aufbau und Funktionen

Die Haut ist das größte Organ des Körpers und besteht aus mehreren Gewebearten, die strukturell zusammenarbeiten. Ihre Funktionen umfassen:

  • Sekretion (Schweiß, Talg).
  • Synthese von Vitamin D.
  • Temperaturregulierung.
  • Wachstum und Reproduktion (Zellerneuerung).

Schichten der Haut

Epidermis

Die äußere Schicht, die keine Blutgefäße enthält.

Dermis

Die Schicht zwischen Epidermis und Unterhaut. Sie besteht aus dichtem Bindegewebe, das aus Fasern, Zellen und Interzellularsubstanz gebildet wird.

Unterhaut (Subkutis)

Die innerste Schicht, bestehend aus Fett- und Bindegewebe sowie Fettzellen. Diese Schicht enthält Blutgefäße.

Spezifische Strukturen

Talgdrüsen

Einfache Drüsen, die Haarfollikel begleiten (außer an Mund, kleinen Schamlippen und Eichel). Sie bestehen aus Lipiden und einigen Proteinen.

Plexus

Ein Netzwerk aus Nerven, Venen und Lymphgefäßen.

Melanin

Ein Pigment, das von Melanozyten produziert wird. Es ist für die braune Hautfarbe verantwortlich, insbesondere bei Sonneneinstrahlung.

Neugeborenenpflege und -beurteilung

Vernix Caseosa (Käseschmiere)

Die Vernix Caseosa ist eine talgige Schicht, die die Haut des Neugeborenen bedeckt. Sie sollte nicht entfernt werden, da sie die Mazeration der Haut durch Fruchtwasser verhindert und als Gleitmittel während der Geburt dient.

Acne Neonatorum (Neugeborenenakne)

Ihr Auftreten steht im Zusammenhang mit einer hormonellen Krise und dauert in der Regel 9 bis 10 Tage an.

Apgar-Score

Der Apgar-Score dient zur Beobachtung und Beurteilung des allgemeinen Zustands des Kindes unmittelbar nach der Geburt.

Apgar-Test: Zeichen und Bewertung

Zeichen0 Punkte1 Punkt2 Punkte
AtmungKeineLangsam oder unregelmäßigEnergisches Schreien
HerzfrequenzKeineWeniger als 100 Schläge/MinMehr als 100 Schläge/Min
HautfarbeBlau/BlassKörper rosa, Extremitäten zyanotischGanz rosa
MuskeltonusHypotonie (schlaff)Leichte BeugungAktive Bewegungen
Reflexe (Reizbarkeit)Keine ReaktionEine Bewegung (z. B. Handgelenk)Husten oder lautes Schreien/Wutanfall

Anatomie: Funktionen der Knochen

Stützfunktion

Unterstützt andere Gewebe und Organe, erhält die Körperform des Individuums und trägt die auf sie angewendeten Kräfte.

Schutzfunktion

Schützt sehr empfindliche Organe, wie das Gehirn.

Motorische Funktion

Die Knochen dienen als Hebel, an denen die Muskeln ansetzen, um Bewegungen des Körpers zu ermöglichen.

Metabolische Funktion

Sie sind das wichtigste Reservoir für Kalzium, ein Element von entscheidender Bedeutung für die Organfunktion.

Hämatopoetische Funktion

Im roten Knochenmark findet die Hämatopoese (Blutbildung) statt.

Die Gelenke (Artikulationen)

Gelenke sind Anordnungen von harten und weichen Teilen, die zwei oder mehr Knochen miteinander verbinden. Sie können unterschiedlicher Art sein und verschiedene funktionelle Eigenschaften aufweisen.

Gelenktypen und Bewegungen

  • Amphiarthrose: Gelenke ohne Gelenkhöhle und Synovia (echte Gelenkflüssigkeit), die nur geringe Bewegungen zulassen.
  • Synarthrose: Unbewegliche Gelenke.
  • Diarthrose: Gelenke, die große Bewegungsfreiheit genießen.
  • Flexion (Beugung): Eine Beugebewegung, z. B. das Beugen des Ellenbogens.

Wichtige Knochengruppen

Knochen des Beins (Extremitas Inferior)

  • Ilium (Darmbein), Pubis (Schambein), Ischium (Sitzbein)
  • Femur (Oberschenkelknochen)
  • Patella (Kniescheibe)
  • Tibia (Schienbein), Fibula (Wadenbein)
  • Tarsus (Fußwurzelknochen): Talus (Sprungbein), Calcaneus (Fersenbein), Naviculare (Kahnbein), Cuboideum (Würfelbein)
  • Metatarsus (Mittelfußknochen)
  • Phalangen (Zehenglieder)

Knochen der Hand (Extremitas Superior)

  • Clavicula (Schlüsselbein), Scapula (Schulterblatt)
  • Humerus (Oberarmknochen)
  • Ulna (Elle), Radius (Speiche)
  • Karpalknochen (Handwurzelknochen): Lunatum (Mondbein), Triquetrum (Dreiecksbein), Pisiforme (Erbsenbein), Scaphoideum (Kahnbein), Trapezium (Großes Vieleckbein), Trapezoideum (Kleines Vieleckbein)
  • Metakarpalknochen (Mittelhandknochen)
  • Phalangen (Fingerglieder)

Wirbelsäule (Columna Vertebralis)

  • 7 Halswirbel (C1–C7)
  • 12 Brustwirbel (T1–T12)
  • 5 Lendenwirbel (L1–L5)
  • 5 Sakralwirbel (bilden das Kreuzbein)
  • 4 Steißbeinwirbel

Knochen des Schädels (Cranium)

  • 1 Stirnbein (Frontale)
  • 2 Scheitelbeine (Parietale)
  • 2 Schläfenbeine (Temporale)
  • 1 Hinterhauptbein (Occipitale)
  • 1 Siebbein (Ethmoidale)
  • 1 Keilbein (Sphenoidale)

Gesichtsknochen

  • 2 Nasenbeine
  • 2 Oberkieferknochen (Maxilla)
  • 2 Gaumenbeine (Palatinum)
  • 2 Jochbeine (Zygomaticum)
  • 1 Pflugscharbein (Vomer)
  • 2 Nasenmuscheln (Conchae)
  • 1 Unterkiefer (Mandibula)

Knochengewebe

Das Knochengewebe besteht aus:

  • Zellen (Osteozyten, Osteoblasten).
  • Dichter Interzellularsubstanz (Matrix), die organische Kollagenfasern und Grundsubstanz enthält.
  • Blutgefäßen.

Anatomie: Wichtige Muskeln

Muskeln des Kopfes

  • Frontalis (Stirnmuskel): Zieht die Haut der Stirn zusammen.
  • Nasales (Nasenmuskel): Rümpft die Nase.
  • Risorius (Lachmuskel): Zieht die Mundwinkel.
  • Buccinator (Wangenmuskel): Lokalisiert in den Wangen, wichtig beim Pfeifen und Blasen.

Muskeln des Halses

  • Sternocleidomastoideus (Kopfwender): Erstreckt sich vom Brustbein und Schlüsselbein bis zum Schläfenbein (Processus Mastoideus). Er ist verantwortlich für das Drehen und seitliche Beugen des Kopfes.

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