Grundlagen der Philosophie: Wissen, Realität, Aktion

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Grundlagen der Philosophie

Modelle des Wissens

Realismus

Die Realität (das zu erkennende Objekt) existiert für sich selbst und ist nicht vom Subjekt abhängig. Dies impliziert die Existenz der Welt. Die Person hat einen offenen Geist und glaubt, die Fähigkeit zu besitzen, die Dinge in sich selbst zu verstehen und zu wissen, was sie sind. Zudem nimmt sie eine natürliche, spontane und selbstbewusste Haltung ein.

Idealismus

Wir erkennen die Welt so, wie wir sie als Person wahrnehmen. Eine Fliege sieht die Welt anders; ihre Erkenntnismöglichkeiten sind dementsprechend unterschiedlich. Der Idealismus hinterfragt die Existenz der Welt unabhängig vom Bewusstsein. Der Mensch glaubt, dass die Fähigkeit zu verstehen von der Person abhängt und Wissen von der Art und Weise des Erkennens. Idealisten nehmen eine künstliche, willentliche und kritische Haltung zum Lernen ein.

Definition von Realität

Es gibt zwei Ansätze zur Definition von Realität: einen negativen und einen positiven.

Negativer Ansatz

Realität ist das, was nicht offensichtlich ist (was nicht zu sein scheint).

Positiver Ansatz

  • Bedingte Realität: Etwas, das unter bestimmten Umständen existiert, aber nicht dauerhaft oder absolut ist.
  • Essenzielle Realität: Wahrheit ist nur das, was existiert und für das Leben wesentlich ist; es kann nicht anders oder nicht mehr existieren.
  • Sensorische/Physische Realität: Wir bezeichnen als real, was wir durch unsere Sinne wahrnehmen. Je mehr Sinne eine Wahrnehmung bestätigen können, desto wahrscheinlicher halten wir sie für real.
  • Psychische Realität: Beschreibt die Realität unserer Gedanken, Vorstellungen, Wünsche. Hierbei unterscheiden wir zwei Aspekte: die Tätigkeit des Denkens, Vorstellens etc. und den Inhalt dieser Aktivitäten. (Beispiel: Wenn ich an einen Berg aus Gold denke, ist der Denkakt real, aber der Berg selbst ist nicht real.)
  • Virtuelle Realität: Bezieht sich auf die Gesamtheit der Wahrnehmungen und Gefühle, die mithilfe technischer Mittel erzeugt werden.

Aktion und Willensfreiheit

Was ist eine Aktion?

Eine Aktion ist etwas, das wir bewusst tun. Träumen, Sprechen oder Atmen im Schlaf sind keine Aktionen, da sie unbewusst geschehen.

Unfreiwillige Handlungen

Handlungen gelten als unfreiwillig, wenn sie durch äußeren Zwang oder Unkenntnis der Umstände geschehen.

Ursachen unfreiwilliger Handlungen
  • Zwang (Force): Handlungen, die durch äußere Gewalt geschehen, deren Ursprung außerhalb des Handelnden liegt und bei denen keine eigene Mitwirkung besteht (z.B. vom Wind weggezogen werden).
  • Unkenntnis der Umstände: Wenn die Handlung aufgrund mangelnder Kenntnis der Situation geschieht (z.B. ein Fahrer trifft einen Fußgänger, weil er ihn nicht gesehen hat).

Freiwillige Handlungen

Freiwillige Handlungen sind solche, die bewusst und mit Absicht ausgeführt werden, auch wenn sie unter bestimmten Bedingungen geschehen.

Arten freiwilliger Handlungen
  • Gemischte Handlung: Böse Handlungen, die aus Furcht vor einem größeren Übel begangen werden. Das Subjekt kann wählen, ob es die Handlung ausführt oder nicht, auch wenn es sie eigentlich nicht will (z.B. Ladung über Bord werfen, um ein havariertes Schiff zu retten).
  • Bewusste/Freiwillige Handlung: Wenn das Subjekt die Handlung mit der Absicht ausführt, ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
  • Handlung aus unverschuldeter Unwissenheit: Wenn das Subjekt keine Konsequenzen beabsichtigt und sich der Auswirkungen seiner Handlung nicht bewusst ist (z.B. jemanden versehentlich anstoßen).
  • Handlung aus schuldhafter Unwissenheit: Das Ergebnis ist vorhersehbar, und das Subjekt ist sich dessen bewusst, was es tut, handelt aber dennoch (z.B. fahrlässiges Verhalten).

Elemente einer Handlung

Um zu beurteilen, ob Handlungen freiwillig oder unfreiwillig sind, müssen folgende Aspekte betrachtet werden:

Absicht (Intention)

Absichten sind bewusst gefasste Neigungen, die uns dazu bewegen, etwas zu tun. Sie können spontan oder bewusst sein:

  • Spontan: Was von selbst geschieht, ohne bewusste Planung (z.B. Hunger).
  • Bewusst: Eine bereits getroffene Entscheidung umsetzen (z.B. ein Buch kaufen).

Ziele und Mittel

Das Ziel einer Aktion sind die Wünsche, die wir uns bewusst und explizit vornehmen.

Konsequenzen

Konsequenzen sind die vorhersehbaren oder unvorhersehbaren Ergebnisse einer Handlung. Es gibt zwei Arten von Folgen:

  • Vorhersehbar: Ergebnisse, für die man verantwortlich ist, da sie beabsichtigt oder absehbar waren.
  • Unvorhersehbar: Für diese Konsequenzen kann man nicht verantwortlich gemacht werden, wenn sie nicht zu erwarten waren.

Sinn/Bedeutung der Handlung

Der Sinn einer Handlung hilft uns zu verstehen, warum sie geschieht und warum sie auf eine bestimmte Weise und nicht anders geschehen ist.

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