Grundlagen der Phonetik und Phonologie

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Phonetik und Phonologie: Eine Einführung

Phonetik

Die Phonetik befasst sich mit dem Material oder dem Inhalt des Klangs. Sie untersucht die physikalischen Eigenschaften von Sprachlauten.

Physikalische Eigenschaften von Sprachlauten:

  • Tonhöhe: Beschreibt die Frequenz der Schwingung.
  • Lautstärke (Intensität): Beschreibt die Amplitude der Schwingung.
  • Dauer: Die Zeitspanne eines Lautes.
  • Klangfarbe (Timbre): Hängt von der Form des Resonanzraums, insbesondere der Mundhöhle, ab.

Weitere Aspekte der Phonetik:

  • Die Klänge haben ihren Ursprung im Sprechapparat.
  • Auch Silben werden in der Phonetik untersucht, da sie geordnete Einheiten sind.
  • Unser Lautsystem besteht aus 19 Konsonanten und 5 Vokalen.
  • Es gibt mehr Buchstaben als Phoneme, da ein Phonem durch mehrere Buchstaben dargestellt werden kann.

Phonologie

Die Phonologie befasst sich mit der Untersuchung der distinktiven Merkmale jedes Lautes, die für die Bedeutungsunterscheidung relevant sind. Irrelevante Eigenschaften werden in der Phonetik untersucht.

Vokale (Relevante Merkmale)

  • Öffnungsgrad:
    • Geschlossen (i, u)
    • Halboffen (e, o)
    • Offen (a)
  • Artikulationsort:
    • Vorne (i, e)
    • Zentral (a)
    • Hinten (u, o)

Konsonanten (Relevante Merkmale)

  • Artikulationsort
  • Art der Artikulation
  • Liquide / Nicht-Liquide:
    • Liquide: Sie sind sonor und können mit anderen Konsonanten Silben bilden.
    • Nicht-Liquide: Alle anderen Konsonanten.

Artikulationsort der Konsonanten

Der Artikulationsort beschreibt die genaue Stelle im Mund, an der ein Laut gebildet wird.

  1. Bilabiale Laute (Lippenlaute): Bildung mit Ober- und Unterlippe. Beispiele: /p/, /b/, /m/
  2. Labiodentale Laute: Bildung mit Unterlippe und oberen Schneidezähnen. Beispiele: /f/, /v/
  3. Dentale Laute: Die Zunge berührt die oberen Schneidezähne. Beispiele: /t/, /d/, /n/
  4. Interdentale Laute: Die Zunge ragt leicht zwischen die oberen und unteren Schneidezähne. Beispiel: /θ/ (wie in Englisch 'th')
  5. Alveolare Laute: Die Zunge berührt oder nähert sich den Alveolen (Zahndamm). Beispiele: /n/, /s/, /z/, /l/, /r/
  6. Velare Laute (Gutturale): Die Zunge berührt oder nähert sich dem weichen Gaumen (Velum). Beispiele: /k/, /g/, /ŋ/, /x/
  7. Palatale Laute: Die Zunge berührt oder nähert sich dem harten Gaumen. Beispiele: /ç/, /j/, /ɲ/, /ʎ/

Art der Artikulation der Konsonanten

  1. Liquide Laute: Die Luft strömt seitlich an der Zunge vorbei (Lateral) oder die Zunge vibriert (Vibrant). Sie sind sonor und ähneln Vokalen. Beispiele: /l/, /r/
  2. Plosive Laute (Verschlusslaute): Die Artikulationsorgane sind vollständig geschlossen und öffnen sich plötzlich, wodurch die Luft entweicht. Beispiele: /p/, /b/, /t/, /d/, /k/, /g/
  3. Frikative Laute (Reibelaute): Die Artikulationsorgane sind verengt, aber nicht vollständig geschlossen, sodass die Luft mit Reibung entweicht. Beispiele: /f/, /v/, /s/, /z/, /ʃ/, /ç/, /x/, /h/
  4. Affrikaten: Die Artikulatoren schließen wie bei einem Plosiv, aber in der zweiten Phase entweicht die Luft nicht plötzlich, sondern kontinuierlich und mit Reibung. Beispiele: /pf/, /ts/, /tʃ/, /dʒ/
  5. Orale Laute: Die Luft entweicht ausschließlich durch den Mund (alle nicht-nasalen Phoneme).
  6. Nasale Laute: Die Luft entweicht teilweise durch die Nase. Beispiele: /m/, /n/, /ŋ/
  7. Laterale Laute: Die Luft entweicht seitlich an der Zunge vorbei. Beispiele: /l/, /ʎ/
  8. Vibranten: Die Zunge oder ein anderer Artikulator vibriert. Beispiele: /r/, /ʀ/, /ɾ/
  9. Stimmlos (Voiceless): Bei der Artikulation vibriert nur die Luft, die Stimmbänder vibrieren nicht. Beispiele: /p/, /t/, /k/, /f/, /s/, /ʃ/, /ç/, /x/, /h/
  10. Stimmhaft (Voiced): Bei der Artikulation vibrieren die Stimmbänder. Beispiele: /b/, /d/, /g/, /v/, /z/, /ʒ/, /j/, /l/, /r/, /m/, /n/, /ŋ/ und alle Vokale.

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