Grundlagen der Plastischen Kunst und Didaktik

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Plastische Produktion in der Schule: Pädagogische Ziele

  • Beobachtung und Wahrnehmung: Entwicklung der Wahrnehmungsfähigkeit.
  • Konzentration: Geistige Anstrengung mit kontinuierlichem Feedback.
  • Entscheidungsfindung: Bezüglich Ausstattung und Raum.
  • Freisetzung und/oder Selbstkontrolle der Emotionen: Grafiken können zunächst unkontrolliert sein.
  • Sozialisationsgewohnheiten: Arbeit in Gruppen und individuelle Bildung.
  • Reinigungsgewohnheiten.
  • Akzeptanz: Akzeptanz eigener und anderer Produktionen.

Visuelle Sprache und Bildwahrnehmung

Definition und Prozess der Bildwahrnehmung

Was ist ein Bild?

  • Mentale Bilder (des Denkens).
  • Natürliche Bilder (Umwelt, Realität).
  • Erstellte Bilder (benötigen Werkzeuge und Materialien).

Prozess der Bildwahrnehmung:

  • Informationen aufnehmen (Sehsinn).
  • Informationen speichern (visuelles Gedächtnis).
  • Informationen verarbeiten (visuelles Denken).

Elemente der Plastischen Sprache und ihre Zusammensetzung

  • Morphologische Elemente: Punkt, Linie, Fläche, Textur, Farbe und Form.
  • Dynamische Elemente: Proportion, Struktur, Bewegung, Spannung, Rhythmus.
  • Skalare Elemente: Format, Skalierung, zweidimensionale Unterstützung.

Die Linie

Merkmale: Größe, Struktur (regelmäßig/unregelmäßig, perforiert, Relief), Farbe, Position (zentriert/dezentriert), Kontur.

Zweck:

  • Kunst: Skizzen, endgültige Zeichnungen.
  • Wissenschaft: Zeichnung von Pflanzen, Knochen, Erklärungskarten, Pläne, Architektur.

Funktionen: Kommunikation (Text), präzise Konturen und Form, Strukturierung des Raumes, Kennzeichnung von Abmessungen, Andeutung von Volumen, Kennzeichnung der Symmetrieachse.

Materialisierung der Linie:

  • Zweidimensional: Getrocknete Kohlestäbe, Wachse, Pinsel; Schnitte (Bohrer, Schnitte); Relief (Seile, Material).
  • Dreidimensional: Strukturen und Gitter (Drähte, Seile, Eisenstangen, Beton).

Pädagogische Entwicklung:

  • 0–3 Jahre: Ziel: Eine Spur verfolgen. Aktivitäten: Verfolgen bewegter Objekte mit den Augen; Wahrnehmung einer Linie auf dem Boden.
  • 3–6 Jahre: Ziel: Kontrolle der Spur/Linie. Aktivität: Umrisse einer Figur nachzeichnen. Ziel: Erleben unterschiedlicher Ergebnisse je nach Strich, Material und Intensität.

Textur

Materialisierung:

  • Taktile Textur: Sand, Erde, Papier und andere Materialien (Sensibilisierung durch Berührung).
  • Visuelle Textur: Bleistift, Computer, mechanische Verfahren (Sensibilisierung des Sehens).

Pädagogische Entwicklung:

  • 0–3 Jahre: Ziel: Texturen am eigenen Körper und bei Gleichaltrigen erkennen. Aktivität: Berühren mit offenen und geschlossenen Augen, Benennen der berührten Körperteile.
  • 3–6 Jahre: Ziel: Objekte mit verschiedenen Texturen erkennen und unterscheiden. Aktivität: Verschiedene Texturen klassifizieren. Ziel: Entwicklung und Einsatz selbst erstellter Texturen. Aktivität: Materielle Farbpigmente, Gouache auf Trägern unterschiedlicher Texturen.

Farbe

Farbe entsteht durch Wellenlängen, die das Licht übertragen.

Helle Farben (Additive Mischung – Weiß ist die Mischung aller):

  • Primärfarben: Rot, Grün, Blau.
  • Additive Mischung: Rot + Grün = Gelb; Grün + Blau = Cyan; Blau + Rot = Magenta.

Dunkle Farben (Subtraktive Mischung – Schwarz ist die Mischung aller):

  • Primärfarben: Rot, Blau und Gelb.
  • Subtraktive Mischung: Rot + Blau; Rot + Gelb = Orange; Gelb + Blau = Grün.

Pädagogische Entwicklung:

  • 0–3 Jahre: Ziel: Grundfarben unterscheiden, Sehschärfe üben. Aktivität: Farben benennen, „Ich sehe was, was du nicht siehst“ spielen, Teile nach Farbe klassifizieren (außer Schwarz, Grau, Weiß).
  • 3–6 Jahre: Ziel: Sekundär- und Tertiärfarben erkennen, Verbindung von Farbe und Licht. Aktivität: Bestimmte Farbmischungen erzielen, Schatten beobachten.

Form

Äußeres Erscheinungsbild eines Bildes, die Umrisse (abgesehen vom Rest des Raumes).

  • Nach Intentionalität: Abstrakt und figurativ.
  • Basierend auf dem Aussehen: Kalligrafie (Schrift in plastischer Arbeit).

Zweidimensionale Techniken und Verfahren

Techniken

  1. Zeichnung: Graphitstift, Kohle, Rötel, Tusche, Computer.
  2. Malerei:
    • Wasserbasiert: Gouache (Tempera), Chinesische Tusche, Aquarell, Tempera, Fresko.
    • Acryl: Kunststoff, Latex.
    • Fettmaterialien: Ölfarben, Lacke.
    • Getrocknete Stäbe: Gips, Wachs, Pastell, Buntstift.
  3. Collage: Papier oder Folie auf Trägermaterialien.
  4. Drucktechniken.

Bestandteile für die Malerei

Pigmente:
  • Organisch: Pflanzlich, Tierisch (z. B. Schwein), Synthetisch-organisch.
  • Anorganisch: Natürliche Mineralien (Ocker, natürliche Schatten), gebrannte natürliche Erden (gebrannter Siena, gebrannte Umbra), künstliche Mineralfarben (Kadmiumgelb, Zinkoxid).
Bindemittel (Klebstoffe):
  • Öle: Mohn, Nüsse.
  • Eier: Eigelb, Eiweiß oder ganzes Ei.
  • Wachs: Bienenwachs.
  • Pflanzliche Klebstoffe: Gummi Arabicum, Kleister (Stärke oder Mehl + Wasser), Stärke (aus Kartoffeln und Maniok + Wasser).
  • Tierische Klebstoffe: Fischleim, Kaninchenleim, Kasein (aus Milch).
  • Kunstharz: Polyvinylacetat.
Verdünnungsmittel:
Terpentinöl (Terpentin), Wasser, Öl, Alkohol und Spiritus (Erdöldestillate).

Verfahren und Kriterien für die Farbmischung

Aquarell:
Pigment / Gummi Arabicum / destilliertes Wasser
Gouache:
Pigment / Kreide + Kleber / Wasser
Tempera:
Pigment / Ei oder Kasein / Wasser
Ölfarbe:
Pigment / Pflanzenöl / Terpentinöl (Terpentin)
Pastell:
Pigment / Öl oder Gelatine / Kreide, Harz
Acryl:
Pigment / Kunstharz / Wasser
Enkaustik:
Pigment / Harz / geschmolzenes Wachs / gelegentlich Öl

Graphomotorik bei Kindern: Grundlagen des Prozesses

  • Graphomotorische Aspekte (durch neurologische Reifung):
    • Säugling: Neurologische Entwicklung nach dem zephalokaudalen (Körperkontrolle von der Fötuslage bis zum Gehen) und dem proximodistalen Prinzip (Kontrolle der Gliedmaßen).
    • Haltung und Position: Bauchlage auf dem Boden, aufrecht stehend, sitzend. Entwicklung der Unabhängigkeit der Segmente (unabhängige Bewegung der Hand vom Arm).
    • Instrumente: Natürlich (Hände, Füße, Körper), Künstlich (Greifarten: palmar-radial, palmar-digital, tridigital, Zangengriff-digital).
    • Striche/Spuren: Unkontrollierte Spuren, kontrollierte Spuren, offene Formen, runde Formen/Mandalas, unregelmäßige Formen, menschliche Figur (ab 5 Jahren: Details wie Hals, Ohren, Augenbrauen, Finger), Tiere und Zahlen.
  • Graphomotorische Fähigkeiten: Erlernen der Fingerbewegungen, Druck des Instruments, Handdominanz, Distanzierung der Hände/Finger, Straffung und Koordination von Händen und Fingern.
  • Neurophysiologische Reifung mit graphomotorischen Auswirkungen: Raum und Lateralisierung (Festlegung der Handdominanz), Entdeckung des Körpers, Zentrierung, Symmetrie.
  • Wahrnehmungsreife mit graphomotorischen Auswirkungen: Arbeit an der Auge-Hand-Koordination, Formwahrnehmung, Tiefenwahrnehmung, Formdiskriminierung, Wahrnehmung der Beziehungen zwischen Formen und der Situation in der Ebene.

Analyse von Kunstwerken

Analyse eines zweidimensionalen Werkes (Zeichnung/Malerei)

Datenblatt

Wenn im Museum vorhanden: Autor, Titel und Chronologie, Technik (beschreibt die Herstellung), Größe, Aktueller Standort (manchmal Privatsammlung).

Kommentar

  • Beschreibung der Technik: Material (Papier), Materialeigenschaften. Träger: Leinwand, Stoff, Wand, Pappe, Holz etc. Verfahren: Öl, Acryl, Aquarell, Collage, Fresko, Tempera, Pastell, Mischtechnik, Druckgrafik (Typ). Werkzeuge: Bleistifte, andere. Textur: Glatt, Relief, materische Malerei etc.
  • Analyse der Plastischen Sprache: Linienführung (gestisch...), Farben (gesättigt, verdünnt, dominant). Linie: Art und Zweck des Strichs. Farben: Spektrum, Lasuren, Mischungen, flache Farben etc. Komposition: Symmetrie, Streuung, Gruppierung (z. B. im Dreieck). Textur: Flach, Relief, materische Malerei etc.
  • Stilanalyse: Zu welchem Ismus oder welcher Bewegung gehört das Werk? Chronologie und stilistische Definition der Epoche, soziale und künstlerische Einflüsse, der Schaffensprozess des Künstlers.
  • Persönliche Gesamtbewertung: Welche Gefühle und Empfindungen das Werk hervorruft. Diskussion des Werkes basierend auf der eigenen Bewertung.
  • Didaktische Anwendung: Wie erkläre ich das meinen Schülern? Vorschläge für Übungen vor, während und nach der Betrachtung, abhängig von der Analyse der Schülergruppe.

Analyse einer Skulptur

Datenblatt

Wenn im Museum vorhanden: Autor, Titel und Chronologie, Technik (beschreibt die Herstellung), Größe, Aktueller Standort.

Kommentar

  • Beschreibung der Technik: Materialien (Eisen, Ton, Bronze, Stein, Holz etc.), technische Verfahren (Modellierung, Schnitzen, Abwickeln, Kleben, Schweißen), Werkzeuge (Meißel, Modellierhölzer etc.) und Textur.
  • Analyse der Plastischen Sprache: Plastische Art (frei stehend, Relief, Skulpturengruppe, Installation), Form (abstrakt, figurativ, geometrisch), Farbe (bemalt, natürliche Farbe des Materials), Leere/Volumen und die Linie (nicht immer sichtbar).
  • Stilanalyse: Zu welchem Ismus oder welcher Bewegung gehört das Werk? Chronologie und stilistische Definition der Epoche, soziale und künstlerische Einflüsse, der Schaffensprozess des Künstlers.
  • Persönliche Gesamtbewertung: Welche Gefühle und Empfindungen das Werk hervorruft. Diskussion des Werkes basierend auf der eigenen Bewertung.
  • Didaktische Anwendung: Wie erkläre ich das meinen Schülern? Vorschläge für Übungen vor, während und nach der Betrachtung, abhängig von der Analyse der Schülergruppe.

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