Grundlagen der Poesie: Haltungen und Figuren
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Haltungen des lyrischen Ichs
Die Haltungen des lyrischen Ichs entsprechen der Stimmung und können vor allem drei sein:
Erzählende/Beschreibende Haltung
Der lyrische Sprecher erfasst etwas außerhalb von sich, das verinnerlicht und eher erzählend oder beschreibend ausgedrückt wird, wobei versucht wird, eine gewisse Objektivität zu wahren. Manchmal mit Apostrophe.
Anrufende Haltung (Apostrophe)
Der Dichter wendet sich an jemanden, der außerhalb von ihm steht, mit Intensität und Dramatik, in einem direkten Appell. Hier bewegt sich der lyrische Sprecher zwischen dem Subjektiven und dem Objektiven.
Lyrische Haltung (Carmine)
Die lyrische Haltung (Carmine oder Song) ist die Haltung der Exzellenz. Darin wirft der Dichter sein Lied von sich und drückt seine innere Seele aus. Hier herrscht Subjektivität.
Literarische Figuren
Mittel zur Umwandlung von Sprache in Poesie. Dank ihnen zeigt die Sprache Elastizität und erinnert an ihre Tugend, indem sie dem Ausdruck eine neue Bedeutung jenseits der referenziellen verleiht.
Hyperbaton oder Inversion
Umkehrung der grammatischen Ordnung der Wörter.
Anapher
Besteht aus der Wiederholung eines Wortes oder einer Phrase am Anfang jedes Ausdrucks oder Satzes.
Wortspiel
Wiederholung einer Phrase, wobei ihre Reihenfolge geändert wird und sie einen anderen Sinn erhält.
Ellipse
Auslassung eines oder mehrerer Wörter, um den Ausdruck prägnanter zu gestalten.
Epitheton
Grundsätzlich die Voranstellung eines qualifizierenden Adjektivs bei Nominalphrasen, das innewohnende Eigenschaften von Personen oder Dingen ausdrückt. Es kann auch Qualitäten bestimmen, die der Sprecher als untrennbar mit den Objekten verbunden ansieht, auch wenn sie es nicht tatsächlich sind. In diesem Fall spricht man von einem subjektiven Epitheton, wie z. B. "dunkle Schwalben".
Interrogation (Rhetorische Frage)
Eine Frage, die gestellt wird, um dem Ausdruck mehr Gewicht zu verleihen.
Hypophora
Besteht darin, eine Frage selbst zu stellen und zu beantworten.
Hyperbel
Übertreibung eines Gedankens, einer Person oder Sache.
Personifikation
Besteht darin, unbelebten Objekten, Handlungen oder abstrakten Ideen Leben zu verleihen.
Periphrase oder Umschreibung
Besteht darin, Dinge nicht direkt beim Namen zu nennen, sondern sie durch eine umschreibende Formulierung zu bezeichnen.
Alliteration
Aneinanderreihung mehrerer Wörter, die vom gleichen Buchstaben dominiert werden, für eine phonische Wirkung.
Polysyndeton
Wiederholte Verwendung von koordinierenden Bindewörtern, insbesondere kopulativen, um den Ausdruck zu intensivieren.
Oxymoron
Tritt auf, wenn in einer Phrase sich gegenseitig ausschließende Wörter gekoppelt werden.
Vergleich
Drückt ausdrücklich eine Ähnlichkeit zwischen zwei Begriffen aus.
Metapher
Besteht in der Übertragung der Bedeutung eines Wortes auf ein anderes aufgrund einer Ähnlichkeit. Es ist die wichtigste Trope in der Poesie. Im Gegensatz zum Vergleich lässt die Metapher das Vergleichselement weg, sodass nur das ausgedrückt wird, womit verglichen wird.
Metonymie
Besteht darin, den Namen von etwas durch den Namen von etwas anderem zu ersetzen, mit dem es in einer Beziehung der Nachfolge oder unmittelbaren Ursache steht.
Synekdoche
Besteht darin, eine Sache durch den Namen einer anderen zu bezeichnen, mit der sie in einer Beziehung der Koexistenz oder Verbindung steht:
- Teil des Ganzen: Ich habe kein Dach über dem Kopf.
- Das Ganze für den Teil: Die Polizei kam.
- Die Einzahl für den Plural: Der Italiener ist sehr elegant.
- Der Plural für den Singular: So sagen es die Evangelien.
Synästhesie
Besteht darin, eine sensorische Qualität, die für ein bestimmtes Organ charakteristisch ist, auf ein Objekt zu übertragen, das von einem anderen Organ wahrgenommen wird. Mit anderen Worten ist es die Verflechtung sensorischer Eindrücke, die verschiedene Bedeutungen erzeugt.
Enumeration
Besteht aus der Aufzählung von Objekten oder Umständen, die hervorgehoben werden sollen. In der Dichtung wird auch die "chaotische Enumeration" verwendet, die aus einer unerwarteten Gruppe ohne logische Verbindung zwischen den Wörtern besteht.
Antithese
Gegenüberstellung eines Gedankens mit einem anderen zur Betonung und Klarheit des Denkens.
Epiphonema
Eine Reflexion oder ein Ausruf, der ein Gedicht beendet.
Paradoxon
Besteht darin, zwei scheinbar widersprüchliche Begriffe oder Ideen zu vereinen.
Klimax und Antiklimax
Darstellung von Ideen in aufsteigender oder absteigender Reihenfolge.
Widerlegung (Concessio)
Besteht darin, eine Idee scheinbar zu akzeptieren und sie dann mit mehr Kraft zu widerlegen.