Grundlagen Psychopathologischer Diagnostik und Störungen
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Diagnostische Kriterien
Die Diagnose psychischer Störungen basiert auf verschiedenen Kriterien:
- Statistische Kriterien: Psychologische Variablen werden in der Referenzpopulation als normal verteilt angenommen. Jeder Gedanke, jedes Verhalten oder jede Emotion, die von der Normalität abweicht, wird als pathologisch angesehen.
- Biologische Kriterien: Obwohl die Bedeutung biologischer Prozesse für menschliches Verhalten und Emotionen unbestritten ist, werden diese Prozesse ebenfalls durch psychosoziale und umweltbedingte Faktoren beeinflusst.
- Soziale Kriterien (Sozialer Ansatz): Psychopathologie ist eine Konstruktion oder gesellschaftliche Konvention, die zu einer bestimmten Zeit etabliert wird. Was in einer Kultur als normal gilt, muss in einer anderen nicht normal sein.
- Persönliche Kriterien: Jeder Einzelne weiß subjektiv um seine Behinderung oder sein persönliches Leiden, das ihn daran hindert, sein Leben erfolgreich zu gestalten.
Depression
Depression wird als ein tiefes Unwohlsein definiert, das den gesamten Körper, die Gedanken und die Stimmung beeinflusst. Sie ist kein vorübergehender „Blues“, keine persönliche Schwäche oder eine Haltung, die willentlich verändert werden kann.
Symptome der Depression
- Körperliche Symptome: Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Müdigkeit.
- Stimmungssymptome: Traurigkeit, Reizbarkeit, Gefühl der Hilflosigkeit (Impotenz).
- Kognitive Symptome: Verminderte Aufmerksamkeit und Konzentration.
Angst
Angst ist ein allgemeines Gefühl, ein Signal, das uns auf drohende Gefahr oder Schmerz hinweist. Sie kann entstehen, wenn wir die Realität nicht verstehen oder unser Selbstverständnis ins Wanken gerät.
Angststörungen
Angststörungen lassen sich in folgende Gruppen zusammenfassen:
- Phobien: Angst, die durch spezifische, oft irrational wahrgenommene Situationen ausgelöst wird.
- Zwangsstörungen: Besessenheit mit Gedanken oder Verhaltensweisen, denen sich das Subjekt nicht entziehen kann.
- Traumatische Belastungsstörung: Tritt nach einer heftigen Episode oder einem traumatischen Ereignis auf.
- Generalisierte Angststörung.
Definition Phobie
Eine Phobie ist eine übertriebene, anhaltende, irrationale und unverhältnismäßige Angst, die durch bestimmte Gegenstände, Tiere, Personen oder Situationen hervorgerufen wird.
Definition Zwangsstörung (OCD)
Zwangsgedanken (Obsessionen)
Zwangsgedanken sind Ideen, Gedanken oder Erinnerungen, die von den Betroffenen als unangemessen erlebt werden, aber das Bewusstsein „erobern“ und als abstoßend oder bedeutungslos empfunden werden.
Zwangshandlungen (Kompulsionen)
Zwangshandlungen sind repetitive, stereotype Verhaltensweisen, die als Reaktion auf eine Obsession ausgeführt werden. Sie dienen nicht dem Selbstzweck, sondern sollen ein künftiges Ereignis verhindern.
Schizophrenie
Schizophrenie ist eine der schwerwiegendsten und komplexesten Erkrankungen, die die menschliche Psyche betreffen können. Sie ist gekennzeichnet durch die Fragmentierung kognitiver und affektiver Prozesse.
Merkmale der Schizophrenie
- Gestörte Wahrnehmung
- Ungeordnetes Denken
- Unangemessene Emotionen und Verhaltensweisen
- Sozialer Rückzug
Typen der Schizophrenie
- Paranoider Typus: Gekennzeichnet durch Verfolgungs- oder Größenwahn.
- Katatoner Typus: Gekennzeichnet durch extremen Negativismus oder motorische Störungen.
- Desorganisierter Typus: Gekennzeichnet durch unorganisiertes Sprechen und Verhalten.
- Residualtyp: Gekennzeichnet durch exzentrisches Verhalten oder unlogisches Denken, nachdem die akuten Symptome abgeklungen sind.
Essstörungen
Anorexia Nervosa
Anorexia Nervosa ist eine Essstörung, die durch eine zunehmende Angst vor Gewichtszunahme genährt wird und wächst.
Bulimia Nervosa
Bulimia Nervosa ist gekennzeichnet durch wiederkehrende Episoden von Überessen (Fressattacken) gefolgt von kompensatorischem Verhalten (z. B. Erbrechen oder Missbrauch von Abführmitteln).