Grundlagen und Schulen des Managements

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Managerprofil und Schlüsselkompetenzen

Einem Manager können zwar Verfahren zur Durchführung administrativer Aufgaben gelehrt werden, doch dies allein befähigt ihn nicht, diese in allen Organisationen erfolgreich umzusetzen. Der Erfolg eines Managers in einer Organisation hängt nicht ausschließlich von seinem akademischen Wissen ab, obwohl dies ein sehr wichtiger Aspekt ist. Ein Administrator muss bestimmte Persönlichkeitsmerkmale und technologisches Wissen besitzen, um eine effiziente Verwaltung zu gewährleisten und das Managerprofil korrekt auszufüllen.

Erforderliche Fähigkeiten für Administratoren

Es gibt mindestens drei Arten von Fähigkeiten, die für Administratoren zur wirksamen Umsetzung administrativer Verfahren unerlässlich sind:

  • Technische Fähigkeiten: Beinhaltet die Anwendung von Wissen, Methoden, Techniken und Geräten zur Ausführung spezifischer Aufgaben, erworben durch Ausbildung und Erfahrung.
  • Menschliche Fähigkeiten: Umfasst die Fähigkeit und das Einfühlungsvermögen, mit Menschen zusammenzuarbeiten, deren Einstellungen und Motivationen zu verstehen und eine wirksame Führung umzusetzen.
  • Konzeptionelle Fähigkeiten: Ist die Fähigkeit, die Komplexität der globalen Organisation und die Verhaltensanpassung des Einzelnen innerhalb dieser zu verstehen. Diese Fähigkeit ermöglicht es einer Person, sich im Einklang mit den Zielen des Gesamtsystems zu verhalten und nicht nur in Übereinstimmung mit den Zielen und Bedürfnissen ihrer unmittelbaren Gruppe.

Mathematische Schule der Verwaltung

Diese Schule argumentiert, dass die Entscheidungsfindung ein Prozess ist und daher in mathematische Formeln übersetzt werden kann. Dies führt zur Anwendung mathematischer Modelle zur Lösung administrativer Probleme. Diese Schule ist in zwei Hauptzweige unterteilt:

  • Kybernetik: Hervorgehoben durch Norbert Wiener (Wikipedia).
  • Operations Research: Angewandt von Forschern wie Arturo Rosenblueth (Wikipedia), die mathematische Modelle wie lineare Programmierung (Wikipedia) und Warteschlangentheorie (Wikipedia) nutzen.

Schule der Entscheidungsfindung

Diese Schule argumentiert, dass die administrative Umsetzung durch Entscheidungen erfolgt. Manager müssen daher wissen, wie sie Entscheidungen treffen und wie sie diese präzise durch logische Prozesse herbeiführen können. Zu den führenden Gelehrten dieser Schule gehört Howard Raiffa.

Empirische Schule des Managements

Diese Schule zeichnet sich grundsätzlich dadurch aus, dass sie auf Studien und Beobachtungen von Erfahrungen beruht, um die Situation eines bestimmten Unternehmens zu analysieren und zu bestimmen.

Wichtige Vertreter und Prinzipien

Zu den wichtigsten Vertretern dieser Theorie gehören Peter Drucker und Ernest Dale. Beide legten besonderes Augenmerk auf die Planung und Steuerung innerhalb des administrativen Prozesses. Im Wesentlichen bedeutet dieser Ansatz, Ziele zu planen, zu lenken und dann zu steuern.

Ferner stützt sich diese Schule auf die Erfahrung des Managers als eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Umsetzung. Die in oft ungünstigen Situationen innerhalb einer Organisation oder Firma gewonnene Erfahrung ermöglicht eine geringere Kontrolle durch Manager, da davon ausgegangen wird, dass der Manager weiß, was er tut.

Risiken und Nachteile

Gleichzeitig birgt die Führung eines Unternehmens auf dieser Basis Risiken, da bestimmte Fähigkeiten des Administrators angenommen werden, die dieser oft nicht in dem erwarteten Maße besitzt, was den Erfolg einer Organisation gefährden kann.

Derzeit nutzen die meisten Unternehmen empirische Managementtheorien, oft in Kombination mit anderen klassischen Schulen. Mit einem tiefergehenden Wissen über die Organisation, dem Know-how, Menschen zu motivieren, und der Anwendung von Theorien, die der Verwaltung eine gewisse Ordnung verleihen, ist ein reibungsloses Funktionieren des Unternehmens möglich.

Einer der größten Nachteile dieser Theorie ist, dass die Ergebnisse oft nicht den Erwartungen entsprechen, da das, was für ein Unternehmen gut funktioniert, nicht unbedingt auf ein anderes übertragbar ist.

Diese Schule argumentiert, dass die Verwaltung nicht nur auf der von den Initiatoren der Verwaltung verfassten Praxis basieren darf, sondern dass für jeden Einzelfall Forschung betrieben und die Lehre an realen Fällen überprüft werden sollte.

Taylors Theorie des wissenschaftlichen Managements

Diese Theorie entstand teilweise aus der Notwendigkeit, die Produktivität zu steigern. Taylor argumentierte, dass die einzige Möglichkeit zur Steigerung der Produktivität in der Steigerung der Effizienz der Arbeitnehmer liege. Er schlug vor, Empirismus und Improvisation durch einen wissenschaftlichen Ansatz zu ersetzen, der eine größere Produktivität der Mitarbeiter in der Fabrik gewährleistet.

Kernpunkte von Taylors Ansatz

Dafür schlug er folgende Maßnahmen vor:

  • Auswahl und Schulung: Auswahl und adäquate Schulung der Arbeitskräfte basierend auf ihren physischen Eigenschaften, um sicherzustellen, dass sie die besten Ergebnisse erzielen.
  • Zeit- und Bewegungsstudien: Durchführung von Studien zur Optimierung von Arbeitsabläufen.
  • Produktionsstandards: Festlegung von Produktionsstandards, die von den Arbeitskräften erreicht werden sollten.
  • Leistungsbezogene Vergütung: Änderung der Vergütungssysteme, sodass die Löhne nach individueller Leistung vergeben werden.

Taylor argumentierte, dass eine höhere Produktivität, d.h. eine größere Anzahl von Einheiten, die von einem Arbeiter hergestellt werden, Gewinne für das Unternehmen generieren würde, was wiederum dem Arbeitnehmer größere wirtschaftliche Vorteile verschaffen würde. Dies wäre somit von Nutzen für beide Parteien.

Henri Fayols Managementtheorie

Fayol glaubte, dass Managementpraktiken bestimmten Mustern folgen sollten, die identifiziert und analysiert werden können. Aus dieser Idee entwickelte sich eine neue Lehre der Verwaltung.

Die 14 administrativen Grundsätze von Fayol

1. Arbeitsteilung:
Zielt darauf ab, "mehr und Besseres mit der gleichen Anstrengung" zu erreichen, was zu Spezialisierung der Funktionen und der Gewaltenteilung führt.
2. Autorität und Verantwortung:
Ist "das Recht zu befehlen und Gehorsam zu fordern". Verantwortung ist die logische Konsequenz der Autorität.
3. Disziplin:
Wird definiert als "Gehorsam, Fleiß, Aktivität, Verhalten, äußere Zeichen des Respekts". Mittel zur Schaffung und Aufrechterhaltung sind: a) gute Führungskräfte auf allen Ebenen, b) klare und faire Vereinbarungen und c) umsichtige Sanktionen.
4. Einheit der Befehlsgewalt:
"Für jede Handlung sollte ein Mitarbeiter nicht mehr als einen einzigen Vorgesetzten haben." Fayol sah den doppelten Befehl als Quelle ewiger Konflikte.
5. Einheit der Richtung:
Ist "ein Programm für eine Reihe von Operationen, die in der Regel die gleichen sind". Fayol betont, dass dieses Prinzip nicht mit der Einheit der Befehlsgewalt zu verwechseln ist; die Einheit der Richtung bezieht sich auf die Leistung des Personals und auf die Einheit des Unternehmens als Ganzes.
6. Unterordnung des individuellen Interesses unter das Gesamtinteresse:
Bezieht sich darauf, dass das Interesse einer Person, Gruppe oder Abteilung nicht Vorrang vor den Interessen des Unternehmens haben sollte.
7. Entlohnung des Personals:
Die Entschädigung sollte gerecht sein und sowohl für Arbeitnehmer als auch für das Unternehmen (Arbeitgeber) zufriedenstellend sein.
8. Zentralisierung:
Fayol betrachtet dieses Prinzip als eine natürliche Ordnung, ähnlich wie im menschlichen Körper, wo das Gehirn die Bewegung aller Körperteile steuert.
9. Hierarchie (Skalare Kette):
Ist "die Reihe der Vorgesetzten von der höchsten Autorität bis zu den niedrigsten Beamten". Die Hierarchie sollte nicht verletzt werden, außer in Ausnahmefällen, in denen direkter Kontakt für den Erfolg einer Operation notwendig ist, vorausgesetzt, die Erlaubnis des Vorgesetzten liegt vor (die berühmte Fayol'sche Brücke).
10. Ordnung:
Fayol unterscheidet zwischen materieller Ordnung ("ein Platz für alles und alles an seinem Platz") und sozialer Ordnung ("ein Platz für jeden Mitarbeiter und jeder Mitarbeiter an seinem zugewiesenen Platz").
11. Gerechtigkeit:
Ist die "Kombination von Wohlwollen und Gerechtigkeit".
12. Stabilität des Personals:
Der Autor betont die Bedeutung der Personalbindung, insbesondere von Führungspositionen, für den reibungslosen Ablauf des Unternehmens.
13. Initiative:
Fayol sieht vor, dass die Initiative der Mitarbeiter gefördert werden sollte. Er betrachtet einen Chef als überlegen, der Initiative zu stimulieren weiß.
14. Esprit de corps (Teamgeist):
Fayol glaubt, dass zur wirksamen Umsetzung dieses Prinzips die Kontrolle notwendig ist, um die Gefahr der Spaltung zu vermeiden, da diese dem Unternehmen Schaden zufügt. Er schätzte, dass Harmonie und Einheit der Menschen einer der wichtigsten Aspekte jeder Institution sind.

Schule des menschlichen Verhaltens

Diese Schule besagt, dass der Fokus des Managements auf dem menschlichen Verhalten liegt.

Kernprinzipien und Schwerpunkte

  • Alles kann durch die Beeinflussung von Menschen erreicht werden.
  • Manager sollten bewährte Praktiken in den Bereichen menschliche Beziehungen, Ausbildung, Kommunikation und Mitarbeiterführung anwenden.
  • Wichtige Themen dieser Schule sind Motivation und Führung.
  • Sie erkennt den Einfluss der Umgebung an, die das Verhalten beeinflusst.
  • Betonung der Möglichkeiten zur Konfliktbewältigung in Organisationen.
  • Interesse an den Bedürfnissen und Motivationen des Einzelnen, dem Einsatz von Autorität und informellen Beziehungen am Arbeitsplatz.
  • Basiert auf Erkenntnissen aus Verhaltensforschung, Psychologie, Soziologie, Industrie-Psychologie, Anthropologie und Physiologie.
  • Entwicklung von Tests zur Personalauswahl.
  • Untersuchung physischer Leistungsaspekte wie Temperatur, Licht, Feuchtigkeit, Lärm usw.
  • Erforschung der Ursachen von Langeweile, die durch repetitive Tätigkeiten verursacht werden.
  • Direktoren ändern ihre Werte und Leitbilder der Aufsicht, indem sie menschlichen Faktoren Bedeutung beimessen.

Daraus folgt, dass nicht nur materielle Faktoren, sondern vor allem psychologische und soziale Aspekte den größten Beitrag zum Wachstum der Arbeitsproduktivität leisten.

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