Grundlagen der Semantik und Wortbildung: Ein Leitfaden zur deutschen Sprache

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Wortschatz und Semantik

Das sprachliche Zeichen

Das sprachliche Zeichen ist ein grundlegendes Konzept in der Linguistik. Es besteht aus einem Signifikanten (der Laut- oder Schriftform) und einem Signifikat (der Bedeutung).

Merkmale des sprachlichen Zeichens:

  • Die sprachliche Bedeutung ist willkürlich: Die Beziehung zwischen Signifikant und Signifikat folgt keinen Regeln; sie ist willkürlich und konventionell.
  • Das sprachliche Zeichen ist unveränderlich: Einzelne Sprecher können das sprachliche Zeichen nicht ändern.
  • Es ist wandelbar: Einige sprachliche Zeichen verändern im Laufe der Zeit ihre Bedeutung, und die Gesellschaft fügt neue Bedeutungen hinzu.

Beispiele für Wandelbarkeit und Polysemie:

  • Pass: Reisepass / Bergpass
  • Rolle: zylindrisches Objekt / Theaterrolle / etwas Langweiliges / gelegentliche erotische Beziehung

Das Wort und seine Bedeutung (Semantik)

Ein Wort ist die unabhängige sprachliche Einheit, die aus einem oder mehreren Morphemen besteht und schriftlich zwischen zwei Leerzeichen begrenzt wird.

1. Morpheme

  • Lexem: Die Wurzel oder Basis eines Wortes.
  • Morphem:
    • Unabhängig (freie Morpheme): Einzelne Wörter wie Konjunktionen, Adverbien, Pronomen, Determinative (z.B. 'und', 'der', 'ich').
    • Abhängig (gebundene Morpheme):
      • Derivationsmorpheme (Präfixe, Suffixe, Infixe)
      • Flexionsmorpheme (für Genus, Numerus, Person, Tempus...)

2. Lehnwörter

Das Lexikon ist die Gesamtheit der Wörter einer Sprache. Im Laufe der Zeit und aus politischen sowie kulturellen Gründen hat es sich durch die Aufnahme von Wörtern aus anderen Sprachen bereichert.

Die wichtigsten Lehnwörter, die ins Kastilische (Spanische) aufgenommen wurden, sind:

  • Germanismen (aus germanischen Sprachen): 'weiß', 'reich', 'Krieg', 'Spion'.
  • Arabismen (aus dem Arabischen): 'Lager', 'Tasse', 'Kissen', 'Zucker', 'Reis', 'Aubergine'.
  • Gallizismen (aus dem Französischen): 'Dame', 'Pferd', 'mein Junge', 'Pension', 'junger Mann', 'Spazierstock'.
  • Italienismen (aus dem Italienischen): 'Sonett', 'Sentinell' (Wache), 'Sopran', 'Pilot', 'Schrotflinte', 'Roman'.
  • Amerikanismen (aus indigenen Sprachen Amerikas): 'Hurrikan', 'Schokolade', 'Kartoffel', 'Kakao'.
  • Anglizismen (aus dem Englischen): 'Film', 'Check', 'Fußball', 'Straßenbahn'.

Lehnwörter aus iberischen Sprachen:

  • Lusismen (aus dem Portugiesischen): 'Marmelade', 'Muschel', 'Taucher', 'Auster', 'Süßspeise'.
  • Vasquismen (aus dem Baskischen): 'Chorizo', 'links' (im Sinne von 'izquierda'), 'Schiefer', 'Kuhglocke', 'Baskenmütze'.
  • Katalanismen (aus dem Katalanischen): 'Barracke', 'Wurst', 'Bandit'.
  • Galizismen (aus dem Galizischen): 'Botafumeiro', 'Heimweh' (Morriña).

3. Neologismen

Dies sind Wörter, die vor Kurzem in die Sprache aufgenommen wurden (z.B. 'Drogie', 'Scan', 'Zoom', 'Boutique', 'Show').

4. Denotation und Konnotation

  • Die Denotation ist die objektive Bedeutung, die ein Wort hat.
  • Die Konnotation ist die subjektive oder assoziative Bedeutung, die ein Wort für eine Person oder eine soziale Gruppe hat.

5. Polysemie und Homonymie

  • Ein Wort ist polysem, wenn seine Form zwei oder mehr Bedeutungen hat, die etymologisch miteinander verwandt sind.
    Bsp.: 'Krone' kann die 'Kopfbedeckung eines Königs', die 'Spitze eines Baumes' oder der 'obere Teil eines Zahnes' bedeuten.
  • Wörter sind Homonyme, wenn zwei oder mehr Wörter die gleiche Form (Schreibweise und/oder Aussprache) haben, aber unterschiedliche, etymologisch nicht verwandte Bedeutungen.

Homonyme werden in zwei Gruppen unterteilt:

  1. Homophone: Wörter, deren Aussprache gleich ist, die aber unterschiedliche Schreibweisen haben.
    Bsp.: 'Laib' (Brotlaib) und 'Leib' (Körper).
  2. Homographe: Wörter, deren Schreibweise gleich ist, die aber unterschiedliche Aussprachen und Bedeutungen haben.
    Bsp.: 'modern' (zeitgemäß) und 'modern' (verrotten).

6. Synonymie und Antonymie

  • Zwei oder mehr Wörter sind synonym, wenn sie unterschiedliche Signifikanten, aber die gleiche oder eine ähnliche Bedeutung haben.
  • Ein Antonym ist die Beziehung zwischen zwei Wörtern mit entgegengesetzten Bedeutungen.

7. Hyperonymie und Hyponymie

  • Hyperonyme sind Wörter, deren Bedeutung die Bedeutung anderer Wörter einschließt.
    Bsp.: 'Blume', 'Sitz'.
  • Hyponyme sind Wörter, deren Bedeutung spezifischer ist und unter einem Hyperonym subsumiert wird.
    Bsp.: 'Lilie', 'Nelke' (für 'Blume'); 'Stuhl', 'Sessel', 'Schaukelstuhl' (für 'Sitz').

8. Semantisches Feld und Wortfamilie

  • Ein semantisches Feld ist eine Gruppe von Wörtern derselben grammatischen Kategorie, die bestimmte Bedeutungsmerkmale teilen und sich gleichzeitig durch spezifische Merkmale voneinander unterscheiden.
  • Eine Wortfamilie besteht aus Wörtern mit demselben Lexem (Wortstamm).
    Bsp.: 'Brot', 'Brötchen', 'brotlos'.

9. Wortbildung

  • Derivation: Ein Lexem plus ein oder zwei Präfixe oder Suffixe.
    Bsp.: 'neu/laden', 'ent/kleiden'.
  • Komposition (Zusammensetzung): Vereinigung von zwei Lexemen.
    Bsp.: 'Haustür', 'Regenschirm'.
  • Parasynthese: Bildung eines Wortes durch gleichzeitige Anfügung eines Präfixes und eines Suffixes an ein Lexem, wobei die Zwischenformen (Lexem+Präfix oder Lexem+Suffix) nicht existieren.
    Bsp.: 'vergolden' (von Gold), 'be/freund/en'.

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