Grundlagen der Soziologie: Konzepte und Perspektiven
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Was ist Soziologie?
Soziologie bietet eine andere, ungewöhnliche Perspektive, die näher an der Realität ist und Fragen dazu aufwirft. Sie ermutigt dazu, anders zu denken und alles zu hinterfragen, selbst Gewissheiten. Sie liefert Werkzeuge und Informationen, die uns dazu zwingen, über Dinge nachzudenken, über die wir normalerweise nicht nachdenken würden.
Drei Grundlagen der Soziologie:
- Die Dinge sind, wie sie sind, aber nicht unbedingt so, wie man sie sich wünscht.
- Die Dinge sind, wie sie sind, aber sie sind nicht, was sie scheinen. „Der Schein trügt.“
- Die Dinge sind, wie sie sind, könnten aber auch anders sein. Dinge sind nicht ewig und variieren.
Prinzipien der Soziologie
- Was als real definiert wird, hat reale Konsequenzen.
- Definitionen haben Folgen im sozialen Leben. Wir verbringen viel Zeit damit, andere zu etikettieren („Die Etiketten sagen mehr über den Etikettierenden aus als über den Etikettierten“).
Rollenbilder eines Soziologen
Arbeit im Namen anderer
Die Informationen, die ein Soziologe sammelt, können potenziell schädlich für die Gesellschaft sein.
Der Reformator
Arbeitet als Beitrag zur Veränderung der Gesellschaft.
Als Meinungsforscher
Umfragen sind nützlich, aber ihre endgültige Interpretation ist entscheidend und kann kritisiert werden.
Typen von Umfragen:
- Objektive Fragen: Zielen auf zuverlässige Daten ab.
- Fragen mit verlässlichen Daten: Die Formulierung der Frage beeinflusst die Antwort.
Umfragen sind nur dann gültig, wenn ihre Einschränkungen und Unklarheiten berücksichtigt werden.
Der Idealtypus (nach Max Weber)
Der Idealtypus ist kein Abbild der Realität, sondern eher wie eine Karikatur der Gesellschaft. Wenn er gut gemacht ist, hilft er, die Realität zu verstehen, ohne sie direkt zu beschreiben.
Wesentliche Funktionen eines Soziologen:
- Verständnis der sozialen Realität.
- Arbeit als wissenschaftliche Disziplin mit bestimmten Regeln.
- Theorien dienen dazu, uns zu helfen, zu sprechen und zu interpretieren. Auf soziologische Theorie kann nicht verzichtet werden.
- Theoretisches Wissen sollte der Objektivität dienen, um die Dinge so zu sehen, wie sie sind.
- Interpretationen sind notwendig, aber die persönlichen Ansichten des Soziologen sollten nicht mit den sozialen Problemen verwechselt werden.
- Methodik ist unerlässlich; ohne eine Methode kann nicht gearbeitet werden.
Die soziologische Perspektive
Teilweise (Fragmentiert)
Die Soziologie allein kann die Welt nicht vollständig studieren. Sie benötigt andere Disziplinen (z.B. Wirtschaftswissenschaften), da Wissen fragmentiert ist und sich nur die Perspektive ändert. Es besteht die Notwendigkeit, sich mit anderen Disziplinen zu ergänzen.
Kritisch
Die Soziologie darf vor keinem Aspekt Halt machen; nichts ist unantastbar. Berger sagt, dass die Soziologie an offiziellen wie inoffiziellen Vorstellungen interessiert ist.
Entlarvend (Demaskierend)
Jeder trägt eine „Maske“ im Leben; wir müssen diese Masken entlarven. Wenn wir Dinge wirklich wissen wollen, ist es notwendig, zu lernen, wie die Dinge wirklich sind. Die Soziologie begnügt sich nicht mit den offensichtlichen Eigenschaften von Handlungen, sondern will zusätzlich die latenten Funktionen von Maßnahmen verstehen, d.h. mehr wissen.
Relativierend
Was in einer Zeit wahr ist, muss es in einer anderen nicht sein. Es gibt verschiedene gesellschaftliche Modelle, und obwohl die Soziologie relativiert, bedeutet das nicht, dass man die Regeln des eigenen Modells beliebig ändern kann.
Was ist Gesellschaft?
Gesellschaft ist unsere Erfahrung mit den Menschen um uns herum im Kontext des täglichen Lebens. Die Gesellschaft ist der Rahmen all unserer Erfahrungen. Es gibt keine Erfahrung, die nicht in irgendeiner Weise sozial ist – selbst das Träumen. Dies gilt von der Geburt bis zum Tod: Alle Erfahrungen sind soziale Erfahrungen.
Soziales Handeln und sozialer Status
Soziales Handeln liegt vor, wenn Akteure miteinander interagieren. Um die Bedeutung von Handlungen zu verstehen, ist es notwendig, Erfahrungen mit anderen zu machen, die uns die Bedeutung von Worten und Gesten lehren. Dies beeinflusst unsere Möglichkeiten, unser Fühlen und Denken.