Grundlagen der Sprachwissenschaft: Wort & Bedeutung

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Grundbegriffe der Sprachwissenschaft

Sprechen: Die Verwendung einer Sprache durch einen Sprecher in einem bestimmten Umstand.

Phonem: Kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit einer Sprache. Abstrakt, dient zur Unterscheidung von Wörtern.

Laut: Die konkrete, physikalische Realisierung eines Phonems durch eine Person.

Graphem: Die schriftliche Wiedergabe eines Phonems.

Wortstruktur: Moneme (Lexem & Morphem)

Das Wort wird durch kleinste sinnvolle Einheiten, die Moneme, gebildet. Moneme werden unterteilt in:

BegriffBedeutung
LexemTrägt die volle, unabhängige Grundbedeutung eines Wortes.
MorphemTrägt grammatische oder zusätzliche Bedeutung und kann nicht allein stehen (außer unabhängige Morpheme).

Arten von Morphemen

  • Unabhängige Morpheme

    Können allein stehen und bilden ein eigenes Wort (z. B. Artikel, Präpositionen, Konjunktionen).

  • Abhängige Morpheme

    Können nicht allein stehen und werden direkt an das Lexem gebunden. Sie ergänzen die Bedeutung oder Funktion des Lexems.

    • Flexionsmorpheme

      Tragen rein grammatische Bedeutung (z. B. Numerus, Kasus, Person, Tempus: "chica", "laufen").

    • Derivationsmorpheme

      Dienen der Wortbildung, indem sie die Bedeutung des Stammes verändern oder ergänzen. Sie können als Präfixe, Suffixe oder Interfixe (ohne eigene Bedeutung) auftreten.

Derivationsmorpheme können die Bedeutung des Lexems stark verändern und ein neues Wort bilden (z. B. "schön" -> "Schönheit") oder die Bedeutung des Stammes nur geringfügig beeinflussen oder ergänzen (z. B. "Haus" -> "Häuschen").

Wortbildung & Wortarten

Wortarten nach Struktur

  • Einfache Wörter: Bestehen aus einem einzigen Stamm und ggf. Flexionsmorphemen (z. B. "Tomate").
  • Zusammengesetzte Wörter (Komposita): Gebildet aus zwei oder mehr Lexemen und ggf. Flexionsmorphemen (z. B. "Haustür").
  • Abgeleitete Wörter (Derivate): Gebildet aus einem Lexem und einem oder mehreren Derivationsmorphemen (z. B. "Ernten", "Schönheit").
  • Parasinthetische Wörter: Gebildet durch gleichzeitige Anwendung von Präfix und Suffix auf einen Stamm, wobei weder das Präfix + Stamm noch Stamm + Suffix allein existieren (z. B. "erröten").

Wortkürzungen & Akronyme

  • Akronyme: Aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildete Einheiten, die als Wort gelesen werden (z. B. "AIDS").
  • Buchstabenwörter (Initialwörter): Aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildete Einheiten, die Buchstabe für Buchstabe gelesen werden (z. B. "PP").
  • Kurzwörter: Verkürzte Formen von Wörtern oder Wortgruppen.
  • Apokope: Wegfall eines Lauts oder einer Silbe am Ende eines Wortes (z. B. "Kino" von "Kinematograph").
  • Aphärese: Wegfall eines Lauts oder einer Silbe am Anfang eines Wortes (z. B. "Bus" von "Omnibus").

Semantische Relationen

  • Eindeutigkeit: Ein Signifikant (Wortform) entspricht genau einem Signifikat (Bedeutung).
  • Synonymie: Semantische Beziehung zwischen Wörtern mit unterschiedlichen Signifikanten, die (nahezu) die gleiche Bedeutung haben (z. B. "Junge", "Knabe").
  • Polysemie: Ein Signifikant hat mehrere, aber verwandte Bedeutungen (z. B. "Auge" - menschliches Auge, Nadelöhr, Auge der Kartoffel).
  • Homonymie: Wörter, die ursprünglich getrennt waren, aber sich in Form (Schrift oder Lautung) angeglichen haben, obwohl ihre Bedeutungen nicht verwandt sind.
    • Homophone: Klingen gleich, werden aber unterschiedlich geschrieben (z. B. "Meer", "mehr").
    • Homographe: Werden gleich geschrieben, aber unterschiedlich ausgesprochen (z. B. "modern" - Adjektiv vs. "modern" - Verbform von "modernisieren").
  • Antonymie (Gegenbegriff): Semantische Beziehung der Opposition zwischen Bedeutungen.
    • Graduelle Antonymie: Lässt Abstufungen zu (z. B. "heiß" vs. "kalt" - dazwischen "warm", "kühl").
    • Komplementäre Antonymie: Die Opposition ist absolut, schließt sich gegenseitig aus (z. B. "tot" vs. "lebendig").
    • Konverse Antonymie (Reziprozität): Ein Begriff setzt die Existenz des anderen voraus (z. B. "kaufen" vs. "verkaufen", "Lehrer" vs. "Schüler").
  • Hyperonymie & Hyponymie: Beziehung der Ober- und Unterordnung. Ein Hyperonym ist ein Oberbegriff (bedeutungsweiter), der andere Wörter (Hyponyme) umfasst (z. B. "Tier" ist Hyperonym von "Hund", "Katze").

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