Grundlagen der Systemtheorie: Klassifikationen, Eigenschaften & Funktionen

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Grundlagen der Systemtheorie: Klassifikationen

Systeme können basierend auf ihrer Interaktion mit der Außenwelt klassifiziert werden:

Offene Systeme

Systeme, die mit ihrer Außenwelt interagieren und einen Austausch von Energie, Materie oder Informationen pflegen.

Lebensfähige offene Systeme

Diese Systeme interagieren nicht nur, sondern passen sich auch an Veränderungen in ihrer Umgebung an, um ihre Existenz zu sichern.

Nicht lebensfähige offene Systeme

Obwohl sie mit der Außenwelt in Verbindung stehen, passen sie sich nicht an Veränderungen an und sind daher anfälliger für Störungen.

Geschlossene Systeme

Systeme, die keine Wechselwirkungen mit ihrer Außenwelt haben. Sie sind isoliert und tauschen weder Energie noch Materie oder Informationen aus.

Repräsentation und Komponenten eines Systems

Ein System kann konzeptionell als ein Prozess dargestellt werden, der Eingaben in Ausgaben umwandelt, gesteuert durch Rückkopplung.

Kernkomponenten eines Systems

  • Eingabe (Input): Die Ressourcen oder Informationen, die das System für seinen Betrieb benötigt.
  • Prozess: Die Transformation der Eingaben in Ausgaben.
  • Ausgabe (Output): Das Ergebnis oder Produkt, das vom System geliefert wird.
  • Rückkopplung (Feedback): Ein Mechanismus zur Überprüfung, ob die Ausgabe den Erwartungen entspricht und zur Anpassung des Prozesses dient.

Wichtige Systemeigenschaften

Systeme weisen verschiedene charakteristische Eigenschaften auf:

  1. Synergie

    Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Das Gesamtverhalten eines Systems kann nicht allein durch die Analyse seiner einzelnen Komponenten verstanden werden. Synergie entsteht, wenn die Komponenten eines Systems miteinander interagieren.

  2. Entropie

    Der natürliche Trend zur Desorganisation und zum Zerfall eines Systems, wenn er nicht aktiv kontrolliert wird. Entropie führt zu einem Verlust an Struktur und Funktionalität.

  3. Negative Entropie (Negentropie)

    Die Kraft, die der Entropie entgegenwirkt und Ordnung, Struktur und Komplexität in einem System aufrechterhält oder schafft.

  4. Ressourcen

    Die Elemente oder Mittel, die einem System zur Verfügung stehen. Systeme sind oft in Untersysteme gegliedert, die spezifische Ressourcen verwalten.

  5. Homöostase

    Die Fähigkeit eines Systems, seine internen Bedingungen stabil zu halten und ein Gleichgewicht zu bewahren, trotz externer Störungen oder Veränderungen.

  6. Algedonie

    Ein Steuerungsmechanismus, der die Interaktion eines Systems mit seiner Umwelt reguliert, oft durch positive oder negative Rückmeldungen (analog zu Schmerz und Lust).

  7. Zweckmäßigkeit (Teleologie)

    Jedes System hat einen bestimmten Zweck oder ein Ziel, das es zu erfüllen versucht. Das System ist darauf ausgerichtet, dieses Ziel zu erreichen.

Kernfunktionen eines Systems

Um zu funktionieren und zu überleben, erfüllen Systeme verschiedene Aufgaben:

  1. Produktion

    Die Hauptfunktion, bei der Eingaben in gewünschte Ausgaben umgewandelt werden.

  2. Unterstützungsfunktionen

    Sichern die Akzeptanz und Legitimität der Systemausgaben in der Umwelt und stellen sicher, dass das System von seiner Umgebung anerkannt wird.

  3. Anpassung

    Die Fähigkeit des Systems, externe Veränderungen zu erkennen und sich darauf vorzubereiten, um seine Funktionsfähigkeit zu erhalten.

  4. Wartung

    Sicherstellung der internen Stabilität und Integrität des Systems durch Begrenzung von Unsicherheiten und Aufrechterhaltung der Komponenten.

  5. Steuerung/Management

    Die Koordination und Bündelung der Anstrengungen der einzelnen Systemkomponenten, um die Systemziele effizient zu erreichen.

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