Grundlagen der Technischen Zeichnung: Ansichten & Projektionen

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Merkmale der Technischen Zeichnung

Grundlegende Eigenschaften

  • Grafisch: Sie ersetzt Worte durch Linien, Symbole und Figuren.
  • Universell: Sie kann weltweit unabhängig von der Sprache verstanden werden.
  • Präzise: Alle Zeichnungen, die zu einem bestimmten Projekt gehören (z. B. einem Flugzeug), müssen exakt übereinstimmen, um bei der Montage zu passen.

Räumliche Darstellung und Projektionssysteme

Die Darstellung erfolgt zweidimensional (Länge x Breite) oder dreidimensional (Länge x Breite x Höhe). Man unterscheidet zwischen zylindrischen (parallelen) und konischen (zentralen) Projektionssystemen.

Definition der Projektion

Eine Projektion entsteht, wenn eine Linie vom Projektionszentrum durch einen Punkt gezogen wird und die Projektionsfläche schneidet, um ein Bild zu erzeugen.

  • Projektion eines Punktes: Der Schnittpunkt der Projektionslinie, die durch den Punkt verläuft, mit der Projektionsebene.
  • Projektion einer Figur: Entsteht durch das Zeichnen von Projektionslinien durch alle Punkte der Figur.

Arten der Projektion

  • Konische (zentrale) Projektion: Alle Projektionsstrahlen gehen von einem Projektionszentrum P aus. Wenn sie durch alle Punkte des Objekts verlaufen, erzeugen sie auf der Projektionsebene ein Bild.
  • Orthogonale Projektion: Die Projektionslinien stehen immer senkrecht zur Projektionsebene.
  • Schräge zylindrische Projektion: Die Projektionslinien verlaufen schräg zur Projektionsebene.
  • Orthogonale zylindrische Projektion: Die Projektionslinien verlaufen senkrecht zur Projektionsebene.

Allgemeine Grundlagen der Darstellung

Die Darstellung von technischen Zeichnungen basiert auf Normen wie UNE 1 032-82, die der ISO 128-82 entspricht.

Ansichten und Projektionsmethoden

Eine Ansicht ist die allgemeine Bezeichnung für die Projektionen eines Werkstücks aus verschiedenen Blickrichtungen.

Die sechs Hauptansichten

  • Vorderansicht (Aufriss)
  • Draufsicht (Grundriss)
  • Seitenansicht von links (Kreuzriss)
  • Seitenansicht von rechts
  • Untersicht
  • Rückansicht

Projektionsmethoden

Es gibt zwei Hauptmethoden zur Anordnung der Ansichten:

  • Europäische Methode (Erst-Winkel-Projektion): Basiert auf dem 1. Dieder.
  • Amerikanische Methode (Dritt-Winkel-Projektion): Basiert auf dem 2. Dieder.

Kriterien zur Auswahl der Ansichten

  1. Wählen Sie die Ansicht mit den meisten Informationen als Hauptansicht.
  2. Das Werkstück sollte in seiner natürlichen oder funktionalen Position gezeichnet werden.
  3. Falls dies nicht möglich ist, wird es in der Bearbeitungsposition dargestellt.
  4. Verwenden Sie nur so viele Ansichten wie nötig, um das Teil vollständig zu definieren. Vermeiden Sie überflüssige Ansichten, zu viele verdeckte Kanten und die Wiederholung von Details.

Die Skizze in der Technischen Zeichnung

Eine Skizze ist eine freihändig mit Bleistift erstellte Anordnung von Projektionen oder Ansichten, die eine vollständige und eindeutige Interpretation eines Werkstücks ermöglicht. Sie ist eine schnelle, vorläufige Zeichnung und dient dazu, eine Idee klar zu kommunizieren. Sie kann ein Teil eines Werkstücks, eine Perspektive oder eine grundlegende Idee darstellen.

Anforderungen und Regeln

Die gewählten Ansichten müssen das Werkstück mit voller Genauigkeit und ohne Mehrdeutigkeiten darstellen. Die Ansichten müssen korrekt zueinander angeordnet sein, sodass Breiten und Höhen übereinstimmen.

  • Reduzieren Sie die Anzahl der Ansichten auf das notwendige Minimum.
  • Die Vorderansicht (Aufriss) ist in der Regel die Hauptansicht.
  • Wählen Sie Ansichten so, dass möglichst wenige verdeckte Kanten dargestellt werden müssen.

Linienarten

In Skizzen und Zeichnungen werden verschiedene Linienarten verwendet, z. B. dicke und dünne durchgezogene Linien, Strichlinien und Strichpunktlinien.

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