Grundlagen der Technischen Zeichnung: Schrift & Werkzeuge
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Definition der Beschriftung
Die Beschriftung ist die Kunst, Buchstaben und Zahlen gemäß etablierten Standards zu schreiben.
Historischer Hintergrund
Im späten neunzehnten Jahrhundert erkannte C.W. Reinhardt (ehemaliger Chefzeichner der 'Engineering News') die Notwendigkeit, eine einfache und gut lesbare Schrift zu entwickeln. Deshalb entwickelte er Alphabete aus Groß- und Kleinbuchstaben, basierend auf gotischen Lettern und in einer systematischen Reihe.
Standardisierung der Schrift
Nach Reinhardt entwickelten sich unnötige und verwirrende Schriftstile und -formen. Daraufhin griff die American Standards Association (ASA) 1935 ein, um Standards für die Schrift zu etablieren, die bis heute als ASA-Regeln bekannt sind.
Standardisierung in der technischen Zeichnung
Die in der technischen Zeichnung verwendeten Beschriftungen und Bemaßungen dürfen nicht dem Ermessen des Einzelnen überlassen werden. Daher ist die Festlegung von Standards unerlässlich, um Verwechslungen zu vermeiden.
DIN-Normen für Schrift (DIN 16 & DIN 17)
Die Standardschrift ist durch die DIN-Norm geregelt. DIN steht für 'Deutsche Industrie Norm'. Die DIN-Schrift bezeichnet die Ergebnisse der Arbeit des deutschen Normenausschusses. Es gibt zwei Arten: DIN 16 und DIN 17.
Regeln für die Beschriftung
- Breite des Buchstabens: Kann variieren (abhängig von der Schriftart und Ausführung).
- Höhe des Buchstabens: Wird durch die Norm/Vorgabe festgelegt.
- Abstand zwischen Buchstaben: Beträgt ca. ein Viertel der Buchstabenbreite.
- Abstand zwischen Wörtern: Beträgt ca. das Dreifache des Abstands zwischen Buchstaben.
- Zeilenabstand: Entspricht ca. der Höhe der Großbuchstaben.
Bleistifte für die Beschriftung
Für die Beschriftung werden Bleistifte mit einer halbweichen, konischen Spitze verwendet. Generell wird die H-Serie genutzt, insbesondere 4H oder 6H.
Bedeutung der Beschriftung
Die Beschriftung ist in der technischen Zeichnung sehr wichtig, da sie Aspekte verdeutlicht, die allein durch die Zeichnung nicht erklärt werden können.
Zeichenwerkzeuge
Zeichenbrett / Zeichentisch
Das Zeichenbrett muss eine völlig glatte Oberfläche haben und kann aus Holz, Metall, Kunststoff oder anderem flachem Material bestehen. Das Brett verfügt oft über eine Neigungsverstellung für bequemes Arbeiten. Die Beleuchtung ist wichtig und sollte von vorne links kommen, um Schlagschatten zu vermeiden. Es kann sich um ein eigenständiges Brett handeln, dessen Kanten rechtwinklig sein sollten und mit einem Stahllineal überprüft werden können.
T-Schiene
Ein Lineal mit einem Kopf an einem Ende. Bei der Verwendung auf dem Zeichenbrett muss der Kopf fest an der Kante anliegen, um parallele Linien zu zeichnen. Es dient auch als Führung für Zeichenwinkel. Bei Holzlinealen muss sichergestellt werden, dass die Kante perfekt gerade ist.
Zeichenwinkel / Dreiecke
Die am häufigsten verwendeten Winkel sind 30°, 45° und 60°. Sie werden zusammen mit der T-Schiene verwendet, um parallele, vertikale oder schräge Linien zu zeichnen. Sie werden auch als Dreiecke oder Zeichenwinkel bezeichnet und bestehen aus Zelluloid oder anderem transparenten Kunststoff.
Maßstäbe
Maßstäbe beziehen sich in der Regel auf den Meter. Die am häufigsten verwendeten sind: 1:100, 1:75, 1:50, 1:20. Für genaue Messungen ist es sehr wichtig, dass der Zeichner den richtigen Maßstab verwendet. Der verwendete Maßstab sollte auf dem Zeichenblatt oder in der Legende angegeben sein. Maßstäbe sind metrische Lineale, unterteilt in Zentimeter und Millimeter. Sie sind oft pyramidenförmig und haben mehrere unterschiedliche Skalen.
Zirkel
Dieses Instrument dient zum Zeichnen von Bögen und Kreisen. Es hat zwei Schenkel: einer mit einer Spitze und der andere mit einer Nadel oder einer Mine. Der Schenkel mit der Spitze dient als Drehpunkt (Zentrum). Zirkel mit einer Stellschraube werden zunehmend verwendet, da sie die eingestellte Öffnung besser beibehalten.
Zeichenstifte
Zum Zeichnen werden spezielle Bleistifte verwendet, die nach Härtegraden (Zahlen und Buchstaben) gestaffelt sind. Ein harter Bleistift zeichnet feinere Linien als ein weicher Bleistift, abhängig vom Druck. Sie sind ein grundlegendes Werkzeug für die Darstellung.
Schablonen
Zum Zeichnen von elliptischen, quadratischen, sechseckigen und dreieckigen Formen. Diese werden verwendet, um Zeit zu sparen und die Genauigkeit der Zeichnung zu erhöhen.
Löschschablonen
Dies sind dünne Metallschablonen mit verschiedenen Öffnungen, durch die kleine Details radiert werden können, ohne angrenzende Linien zu beschädigen. Zum Entfernen von Bleistiftlinien eignen sich die sogenannten Radiergummi-Bleistifte, die heute auf dem Markt erhältlich sind.
Kurvenlineale
Dies sind Kurven, die auf verschiedenen Kombinationen von Ellipsen, Spiralen und anderen mathematischen Formen basieren. Sie werden verwendet, um geschwungene Linien mit nicht konstanter Krümmung zu zeichnen. Sie werden auch als Kurvenlineale oder French Curves bezeichnet.
Spitzer
Nach dem Anspitzen des Holzes mit einem Messer oder mechanischem Spitzer sollte der Graphitstift spitz und konisch geformt sein.
Radiergummi
Der weiche Radiergummi, auch Knetradiergummi genannt, ist nützlich, um das Zeichenpapier oder die Leinwand sauber zu halten und Schmutz oder Abrieb zu entfernen, der das Erscheinungsbild beeinträchtigen könnte. Es gibt auch Fixierspray, das Graphit fixiert und versehentliches Verwischen verhindert.
Tusche
Tusche ist eine Suspension aus feinstem Kohlenstaub, oft mit einem Bindemittel aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk, um zu verhindern, dass die Mischung leicht mit Wasser verläuft.
Transparentpapier / Pausleinen
Ein fein gewebtes, mit Kunststoff beschichtetes Gewebe mit einer speziellen Oberfläche für Zeichnungen mit Bleistift oder Tusche.