Grundlagen der Text- und Sprachanalyse
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1. Text und Sprache
Ein Text ist die maximale sprachliche und kommunikative Einheit.
2. Sprachmarker
Sprachmarker sind Wörter oder Ausdrücke, die Absätze oder Satzteile miteinander verbinden. Gewöhnlich gehören Adverbien, Konjunktionen, Interjektionen oder bestimmte Ausdrücke zu dieser Klasse. Die häufigsten sind:
Kategorie | Funktion und Beispiele |
---|---|
Addition | Drücken eine Beziehung der Hinzufügung oder Ergänzung aus (z. B. auch, auf der anderen Seite, gleichermaßen, zudem, darüber hinaus, was das betrifft, ist mehr...) |
Opposition | Drücken einen Kontrast zwischen zwei Ideen aus und stehen im Zusammenhang mit adversativen und konzessiven Konjunktionen (z. B. sondern, stattdessen, jedoch, in jedem Fall, im Gegenteil, in irgendeiner Form, komplett mit, während, gut...) |
Kausalität | Drücken die logische Beziehung von Ursache und Folge aus (z. B. also, so, daher, na ja, wenn ja, dann...) |
Temporal | Ordnen Ereignisse und Handlungen chronologisch (z. B. später, bei einer anderen Gelegenheit, mittlerweile, sofort, während, zur gleichen Zeit...) |
Räumlich | Dienen der Sortierung von Objekten und ihren Teilen im Raum (z. B. rechts, links, neben, vor, hinter, unter, über...) |
Redeorganisatoren | Beschreiben verschiedene Teile (Einleitung, Entwicklung, Schluss), in die ein Text strukturiert ist (z. B. für den Anfang, im Prinzip, dann, danach, erstens, zweitens, endlich, schließlich, zum Schluss...) |
Umformulierung | Erfüllen drei Grundfunktionen: Erklärung (z. B. das heißt, das ist...), Abschluss (z. B. schließlich, kurz gesagt, kurz, zusammenfassend...) oder Illustration (z. B. zum Beispiel, speziell, um nicht weiter zu gehen...) |
3. Typologie textlicher oder sprachlicher Register
Texte und Sprachregister können nach verschiedenen Kriterien klassifiziert werden:
- a) Nach der Absicht des Senders: informativ, beschreibend, überzeugend, präskriptiv, ausdrucksstark, propagandistisch, spielerisch, ästhetisch, didaktisch.
- b) Nach der Sprachebene des Senders: gehoben, populär (Standard), vulgär.
- c) Nach der Kommunikationsatmosphäre oder -spannung zwischen Sender und Empfänger: formell, informell.
- d) Nach dem Kanal: mündlich, schriftlich.
- e) Nach der Art des sprachlichen Codes: verbal, nonverbal (Mimik, Gestik, ikonisch, auditiv), gemischt.
- f) Nach der Struktur des sprachlichen Codes: deskriptiv, narrativ, dialogisch, erklärend, argumentativ.
- g) Nach dem Feld der sozialen Interaktion: akademisch, beruflich, politisch, institutionell, rechtlich, parlamentarisch, wirtschaftlich, finanziell, familiär.
4. Mündliche und schriftliche Texte
Je nach physischem Medium, über das Texte übertragen werden, unterscheidet man mündliche und schriftliche Texte. Mündliche Texte sind tendenziell eher expressiv, spontan und improvisiert und daher ungenauer. Schriftliche Texte hingegen ermöglichen Reflexion und nachträgliche Korrektur, wodurch ihre Sprache aufwendiger, präziser und aussagekräftiger sein kann.
Unter den gesprochenen Texten lassen sich unterscheiden:
Typ | Beschreibung |
---|---|
Konferenz | Eine zuvor vorbereitete Rede, in der ein Spezialist ein Thema wissenschaftlicher oder dogmatischer Art ausführlich behandelt, mit der Absicht zu informieren oder das Publikum von der Thematik zu überzeugen. |
Kolloquium | Ein kommunikativer Austausch, der nach einer Exposition durch einen Sachverständigen stattfindet. Zwischen diesem und den Teilnehmern der Veranstaltung entsteht ein Dialog, um Begriffe zu klären oder Zweifel zu beseitigen. |
Debatte | Ein organisierter Dialog, in dem zwei oder mehr Personen unterschiedliche Ansichten zu einem kontroversen Thema vertreten, moderiert von einer Person, die die Beiträge der Teilnehmer regelt. |
Diskussion | Eine Diskussion in entspanntem Ton zwischen mehreren Personen, die ihre Ideen zu einem oder mehreren vordefinierten Themen darlegen. Im Gegensatz zur Debatte sind die Ansichten nicht unbedingt gegensätzlich, sondern oft ergänzend und überschneidend, und der Moderator nimmt ebenfalls teil. |
Konversation | Ein spontaner und informeller Dialog zwischen verschiedenen Gesprächspartnern zum Meinungsaustausch über interessante oder alltägliche Themen. |
5. Die Beschreibung
Die Beschreibung ist eine Redevariante, die einen Teil der Realität verbal wiedergibt, indem sie auf deren charakteristische Merkmale hinweist.
5.1 Gegenstand der Beschreibung
Eine Beschreibung kann materiell oder immateriell sein. Wenn es sich um die physische Realität handelt, soll dem Leser die Qualitäten oder Eigenschaften eines Objekts usw. aufgezeigt werden.