Grundlagen der thomistischen Philosophie

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Das Problem des Menschen: Anthropologie

Verständnis ist die rationale Fähigkeit, die Macht über die Seele des Menschen selbst ausübt, die ihrem Wesen nach das Prinzip des Lebens ist. Für Thomas von Aquin ist der Mensch die substantielle Vereinigung von Körper und Seele (seiend, unsterblich und unvergänglich). Die menschliche Seele besitzt drei Vermögen: das vegetative, das Nahrung und Entwicklung ermöglicht; das sensitive, das Gefühle, Wünsche und Bewegungen durch die Sinne ermöglicht; und das rationale, das das Denken ermöglicht.

Das Problem der Gesellschaft: Sozialtheorie

Die rationale Fähigkeit des Menschen kann sich nur in der Gesellschaft entwickeln, da der Mensch laut Thomas von Aquin von Natur aus ein soziales Wesen ist. Die Gebote des Naturrechts sind zu allgemein und sollten durch die positiven Gesetze einer Gesellschaft konkretisiert werden. Positive Gesetze sind konventionell und sollten eine Anforderung und Verlängerung des Naturrechts sein; denn wenn sie es nicht sind, werden sie ungerecht, und es besteht ein Recht auf Ungehorsam. Das Streben nach Gerechtigkeit ist der Knotenpunkt zwischen Moral und Recht. Die besten Regierungsformen sind laut Thomas von Aquin die Monarchie, Aristokratie und Demokratie, sofern sie das Naturrecht wahren und das positive Recht entsprechend gestalten.

Das Problem der Moral: Ethik

Thomas von Aquin vertritt eine teleologische Sicht des menschlichen Lebens, wonach das höchste Ziel des Menschen die Freude ist, die in der perfekten Entfaltung unserer Seele liegt. Das vollkommene Glück ist die Anschauung Gottes, die im Jenseits gegeben wird. Beim Menschen wird die Existenz des Naturrechts behauptet, da Gott den Menschen das ewige Gesetz auferlegt hat, das ihre Freiheit wahrt. Das Naturrecht hat mehrere grundlegende Bestimmungen: die Pflicht, das menschliche Wesen zu entwickeln, Gutes zu tun und Böses zu vermeiden. Daraus leiten sich drei Gebote in Bezug auf die Seele ab:

  • die Pflicht, das Leben zu erhalten (Entwicklung der vegetativen Kraft);
  • die Pflicht, sich fortzupflanzen und Kinder aufzuziehen (Entwicklung der sensitiven Fähigkeit);
  • und die Pflicht, die Wahrheit zu suchen, soziale Gerechtigkeit zu achten und zu fördern (Entwicklung der rationalen Fähigkeit).

Der Inhalt des Naturrechts ist offensichtlich, universell und unveränderlich, da er implizit in der menschlichen Natur liegt. Durch das Bewusstsein können wir von diesen allgemeinen Vorschriften spezifische sekundäre Vorschriften für alltägliche Situationen ableiten, die Ausnahmen zulassen können.

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