Grundlagen der TV-Verstärker und Signalverteilungstechnik

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Arten von Verstärkern und Komponenten

Breitband-Verstärker

Ein Breitbandverstärker dient dazu, die Signale aller empfangenen Kanäle zu verstärken.

  • Hausanschlussverstärker: Diese arbeiten im Frequenzbereich von 47-862 MHz (terrestrisch) und 950-2150 MHz (Sat-ZF). Typische technische Daten sind:
    • Verstärkung: 40 dB
    • Maximaler Eingangspegel: 110-120 dBµV
    • Rauschmaß: 10 dB
  • Mastverstärker: Werden eingesetzt, um schwache Antennensignale direkt am Mast für eine kleine Anzahl von Teilnehmern zu verstärken.
  • Vorverstärker: Erhöhen den Signalpegel, bevor das Signal dem Hauptverstärker zugeführt wird, um Leitungsverluste auszugleichen.

Komponenten zur Signalverteilung

  • Pegelsteller/Kanalaufbereitung: Elektronische Baugruppen, die unterschiedlich starke Eingangssignale auf einen einheitlichen Pegel bringen. Sie bestehen typischerweise aus Filtern und Dämpfungsgliedern.
  • Verteiler: Ein Bauteil, das ein Eingangssignal empfängt und es gleichmäßig auf mehrere Ausgänge verteilt.
  • Abzweiger: Ein passives Bauteil, das in eine Verteilerleitung (Stammleitung) eingefügt wird, um einen Teil des Signals für einen oder mehrere Anschlüsse auszukoppeln.
  • Antennendose: Der Teilnehmeranschluss mit einer Impedanz von 75 Ohm. Man unterscheidet zwischen Durchgangsdosen und Enddosen.
  • Konverter (Kanalumsetzer): Ändern die Frequenz eines Eingangskanals, um Frequenzkonflikte im Verteilnetz zu vermeiden.
  • Switch/Umschalter: Dient zur Auswahl zwischen verschiedenen Signalquellen (z. B. verschiedene Satelliten).

Planung und Berechnung einer Anlage

Wichtige Planungsparameter

Bei der Planung einer Anlage müssen die TV- und FM-Signalpegel, die Gebäudestruktur sowie die normgerechten minimalen und maximalen Pegel (z. B. 57-80 dBµV) berücksichtigt werden. Die relevanten Frequenzbereiche sind:

  • Terrestrisch (HF): 47-862 MHz
  • Satellit (ZF): 950-2150 MHz
  • Rückkanal: 45-70 MHz

Beispiel zur Verstärkungsberechnung

Die erforderliche Verstärkung wird berechnet, um die Dämpfung im Verteilnetz auszugleichen und den Sollpegel am Teilnehmeranschluss zu erreichen.

  • VHF-Kanal (Beispiel):
    • Eingangssignal am Verstärker: 47 dBµV
    • Leitungs- und Verteildämpfung: 2 dB
    • Sollpegel am Anschluss: 57 dBµV
    • Erforderliche Verstärkung: G = 57 dBµV + 2 dB - 47 dBµV = 12 dB
  • UHF-Kanal (Beispiel):
    • Eingangssignal am Verstärker: 44 dBµV
    • Leitungs- und Verteildämpfung: 5 dB
    • Sollpegel am Anschluss: 57 dBµV
    • Erforderliche Verstärkung: G = 57 dBµV + 5 dB - 44 dBµV = 18 dB

Planungsschritte für eine Installation

  1. Messung der verfügbaren TV- und FM-Signalpegel.
  2. Bestimmung des optimalen Antennenstandorts (Satellit & terrestrisch).
  3. Auswahl des geeigneten Verstärkersystems.
  4. Erstellung eines detaillierten Installations- und Verteilschemas.
  5. Berechnung der Signalpegel und Dämpfungen für alle Anschlüsse, insbesondere für den entferntesten.
  6. Planung der notwendigen Elektro- und Telekommunikationsinfrastruktur.
  7. Durchführung von Kontrollmessungen nach der Installation.
  8. Erstellung einer vollständigen Materialliste und Dokumentation.

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