Grundlagen der Volkswirtschaftslehre

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Akteure in der Wirtschaft

Familien und Unternehmen sind die primären privaten Akteure in einer Volkswirtschaft. Familien konsumieren Waren und Dienstleistungen und stellen Ressourcen (in erster Linie Arbeit und Kapital) zur Verfügung. Unternehmen (wie z.B. private Schulen) produzieren Waren und Dienstleistungen.

Der Öffentliche Sektor

Der öffentliche Sektor ist ein wesentlicher Bestandteil jeder modernen Gesellschaft, unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung. Er erfüllt wichtige ökonomische Funktionen:

  • Oft agiert der Staat als Unternehmer und bietet bestimmte Güter an, die als öffentliche Güter bezeichnet werden.
  • Öffentliche Güter sind jene, die allen Personen zu einem Preis zur Verfügung gestellt werden können, der nicht höher ist als nötig, um sie einer Person bereitzustellen. Ein klassisches Beispiel ist die Landesverteidigung, die private Unternehmen in dieser Form nicht effizient anbieten könnten.
  • Der öffentliche Sektor koordiniert und reguliert den Markt und kann gleichzeitig Wirtschaftspolitik betreiben, um folgende Ziele zu erreichen:
    • Stetiges Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
    • Vollbeschäftigung der Ressourcen
    • Effiziente Allokation der Ressourcen
    • Preisstabilität
    • Gerechte Einkommensverteilung

Das Ökonomische System

Ein ökonomisches System ist ein Gefüge grundlegender technischer und institutioneller Beziehungen, die die wirtschaftliche Organisation einer Gesellschaft charakterisieren. Diese Beziehungen bestimmen die allgemeine Richtung der wichtigsten Entscheidungen und die dominanten Kanäle wirtschaftlicher Aktivität.

Die Grundfragen der Wirtschaft

Jede Gesellschaft muss sich mit drei grundlegenden Fragen auseinandersetzen:

  • Was und wie viel produzieren?

    Sollen mehr Wohnungen oder Krankenhäuser, mehr Nahrungsmittel oder mehr Investitionsgüter produziert werden?

  • Wie produzieren?

    Jede Gesellschaft muss bestimmen, wer für die Produktion verantwortlich ist, welche Methoden und Techniken verwendet werden und welche Organisation und Abläufe dabei befolgt werden.

  • Für wen produzieren?

    Wie wird die gesamte nationale Produktion zwischen Individuen oder Haushalten verteilt?

Typen von Wirtschaftssystemen

Die wichtigsten Systemtypen sind:

  • Marktwirtschaftliches System
  • Zentrale Planwirtschaft
  • Gemischte Wirtschaftssysteme

Wirtschaftssysteme entwickeln sich mit der Gesellschaft weiter; es gibt kein starres System für alle Zeiten.

Der Austausch

Der Austausch findet zwischen Menschen statt, weil er für die Beteiligten vorteilhaft ist. Er ermöglicht die Arbeitsteilung und die daraus abgeleitete Spezialisierung sowie die Nutzung von Maschinen. Beide Aspekte steigern die Leistung pro Person. Mit Geld wird der Austausch wesentlich einfacher und effizienter.

Die Marktwirtschaft

Der Betrieb einer kapitalistischen oder Marktwirtschaft basiert auf einer Reihe von Märkten, in denen Menschen Waren, Dienstleistungen und Produktionsfaktoren kaufen und verkaufen.

Definition eines Marktes

Ein Markt ist eine soziale Institution, in der Waren, Dienstleistungen und Produktionsfaktoren frei ausgetauscht werden.

Angebot und Nachfrage

Nachfrageanalyse

Die nachgefragte Menge einer Ware zu einem bestimmten Zeitpunkt hängt von ihrem Preis ab.

  • Bei einem höheren Preis wird eine geringere Menge nachgefragt.
  • Bei einem niedrigeren Preis wird eine größere Menge nachgefragt.

Die Nachfragekurve zeigt den Zusammenhang zwischen der nachgefragten Menge eines Gutes (für alle Personen) und seinem Preis, wobei andere Faktoren (wie Einkommen, Geschmack und Vorlieben, Preise relevanter Güter usw.) konstant gehalten werden.

Angebotsanalyse

Das Angebot einer bestimmten Ware hängt von einer Reihe von Faktoren ab, darunter Technik, Preise der Produktionsfaktoren und der Preis des Gutes selbst. Wenn alle anderen Faktoren konstant bleiben und sich nur der Preis des Gutes ändert:

  • Bei einem niedrigeren Preis wird weniger angeboten.
  • Bei einem höheren Preis wird mehr angeboten.

Die Angebotskurve zeigt das Verhältnis zwischen der Menge eines Gutes, die von allen Herstellern geliefert wird, und dem Preis, wobei andere Faktoren konstant gehalten werden.

Wesentliche Aspekte der Marktwirtschaft

  • Produzenten liefern Waren und Dienstleistungen, die profitabel sind und für die es eine Nachfrage gibt.
  • Verbraucher können im Rahmen ihrer Einkommensmöglichkeiten wählen, was sie kaufen möchten, stets darauf bedacht, ihre Zufriedenheit zu maximieren.
  • Menschen können Produktionsfaktoren kaufen oder pachten und so selbst zu Produzenten werden, die Waren und Dienstleistungen anbieten.
  • Änderungen in der Nachfrage oder im Angebot von Gütern führen zu Preisänderungen.
  • Die Preise sind in der Lage, Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht zu bringen.

Vorteile einer Marktwirtschaft

  • Menschen können entsprechend ihren Vorlieben und der Verfügbarkeit produzieren und konsumieren.
  • Das Preissystem ermöglicht den Ausgleich von Überschüssen oder Engpässen bei Waren und Dienstleistungen; das Gleichgewicht hält nicht lange an.
  • Der Preis ist frei, d.h., es gibt keine staatliche Intervention (Beispiel: Benzinpreise).
  • Personen haben finanzielle Anreize, produktiv zu handeln.
  • Die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen bestimmt das begrenzte Angebot.

Grenzen der Marktwirtschaft

  • Das Einkommen ist nicht gleich verteilt: Der Gewinn wird entsprechend dem Eigentum an Ressourcen und dem vorherrschenden Lohn verteilt, was zu deutlichen Unterschieden führt.
  • Es kann zu Marktversagen kommen: Der Markt kann aus verschiedenen Gründen scheitern, die wirtschaftliche Effizienz zu erreichen.

Wirtschaftliche Effizienz

Wirtschaftliche Effizienz ist erreicht, wenn eine Volkswirtschaft die produzierte Menge einer Ware nicht erhöhen kann, ohne dabei die Produktion einer anderen Ware zu verringern.

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