Grundlagen der Volkswirtschaftslehre: Konzepte, Faktoren & Sektoren
Eingeordnet in Sozialwissenschaften
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 6,01 KB
Grundlegende Bedürfnisse
Primäre Bedürfnisse sind von entscheidender Bedeutung für das Überleben und werden heute auch als grundlegend für ein würdevolles Leben als Bürger verstanden. Beispiele hierfür sind: Essen, Wohnen.
Sekundäre Bedürfnisse
Sekundäre Bedürfnisse entwickeln sich mit der Gesellschaft und dem Menschen als sozialem Wesen. Beispiele hierfür sind: Freizeit, Bildung.
Faktoren der Produktion
Land
Umfasst alle Ressourcen, die direkt oder indirekt aus der Natur gewonnen werden (z.B. Rohstoffe wie Bäume für die Papierherstellung). Sie werden eingeteilt in:
- Erneuerbare Ressourcen: Werden nicht erschöpft (z.B. Sonnenenergie).
- Nicht erneuerbare Ressourcen: Können erschöpft werden (z.B. Erdöl).
- Gemischte Ressourcen: Erfordern eine vernünftige Ausbeutung und nachhaltige Bewirtschaftung (z.B. Wälder).
Arbeit
Umfasst alle menschlichen Aktivitäten, die zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen zur Befriedigung von Bedürfnissen und Wünschen eingesetzt werden (z.B. die Arbeit eines Bäckers).
Kapital
Umfasst alle von Menschen produzierten Güter, die nicht für den direkten Verbrauch bestimmt sind, sondern zur Produktion anderer Güter und Dienstleistungen verwendet werden (z.B. Werkzeuge, Maschinen).
Klassifikation von Gütern und Dienstleistungen
Nach Seltenheit oder Häufigkeit
- Wirtschaftliche Güter: Erfordern Aufwand zu ihrer Erlangung und sind knapp.
- Freie Güter: Sind ohne Anstrengung verfügbar und nicht knapp (z.B. Luft).
Nach ihrer Funktion
- Konsumgüter: Dienen der direkten Befriedigung von Bedürfnissen.
- Produktionsgüter oder Investitionsgüter: Werden zur Produktion anderer Güter verwendet.
- Gebrauchsgüter: Können mehrfach verwendet werden (z.B. elektrische Geräte).
- Verbrauchsgüter: Werden bei einmaligem Gebrauch verbraucht (z.B. Lebensmittel).
Nach dem Grad ihrer Ausarbeitung
- Rohstoffe/Vorprodukte: Erfordern eine weitere Transformation.
- Fertigprodukte: Sind gebrauchsfertig.
Nach ihrer Beziehung zueinander
- Komplementäre Güter: Sind notwendig, um gemeinsam ein Bedürfnis zu befriedigen (z.B. Auto und Benzin).
- Substituierbare Güter: Sind diejenigen, die dasselbe Bedürfnis erfüllen und einander ersetzen können (z.B. Butter und Margarine).
Nach ihrer Nutzung
- Private Güter: Sind für die private Nutzung bestimmt.
- Öffentliche oder kollektive Güter: Können von vielen gleichzeitig genutzt werden, ohne dass der Nutzen für andere eingeschränkt wird (z.B. ein Park).
Wirtschaftliche Entscheidungsfindung
1. Opportunitätskosten
Dies sind die Kosten, die entstehen, indem man auf die nächstbeste Alternative verzichtet, um die gewählte Option zu erhalten.
2. Versunkene Kosten (Sunk Costs)
Kosten, die bereits angefallen sind und nicht wiedererlangt werden können. Sie sollten bei zukünftigen Entscheidungen nicht berücksichtigt werden.
3. Marginale Analyse
Entscheidungen werden getroffen, indem die zusätzlichen Vorteile (Grenznutzen) gegen die zusätzlichen Kosten (Grenzkosten) einer weiteren Einheit abgewogen werden.
4. Anreize (Incentives)
Menschen ändern ihr Verhalten, wenn sie eine Art von Belohnung oder Bestrafung erwarten.
Positive Ökonomie
Die positive Ökonomie analysiert wirtschaftliche Ereignisse, beschreibt die wirtschaftliche Realität und versucht vorherzusagen, wie sich bestimmte Variablen als Reaktion auf Veränderungen verhalten könnten (Was ist?).
Normative Ökonomie
Die normative Ökonomie umfasst eine Reihe von Vorschlägen und Werturteilen darüber, wie die wirtschaftliche Realität sein sollte und welche Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation ergriffen werden sollten (Was sein sollte?).
Determinanten der Produktivität
A. Humankapital
Die Ausbildung, Erfahrung und Qualifikationen der Arbeitnehmer (Kombination von Wissen und Fähigkeiten).
B. Organisation und Unternehmensführung
Die richtige Organisation und effiziente Nutzung der Ressourcen innerhalb eines Unternehmens.
C. Technologischer Wandel und Investitionen
Fortschritte in der Technologie und Investitionen in Ausrüstungsgüter, die es ermöglichen, mehr in kürzerer Zeit zu produzieren.
Die Wirtschaftssektoren
Primärer Sektor
Umfasst Tätigkeiten, die sich mit der direkten Gewinnung von Rohstoffen aus der Natur befassen (z.B. Landwirtschaft, Fischerei, Bergbau).
Sekundärer Sektor
Umfasst wirtschaftliche Aktivitäten, die sich mit der Umwandlung von Rohstoffen in Endprodukte befassen (z.B. Industrie, Handwerk).
Tertiärer Sektor
Umfasst Tätigkeiten, die keine materiellen Güter produzieren, sondern verschiedene Arten von Dienstleistungen für die Bevölkerung oder andere Unternehmen erbringen (z.B. Verkehr, Handel, Bildung, Gesundheitswesen).
Produktionsmöglichkeitenkurve (PPK)
Die Produktionsmöglichkeitenkurve (PPK) stellt die maximale Menge an Gütern und Dienstleistungen dar, die eine Volkswirtschaft mit ihren gegebenen Ressourcen und Technologien produzieren kann. Sie ist gültig für eine Person, eine Gesellschaft oder ein Individuum.
Produktivität und Berechnung
Formeln
- Produktivität = Erzielte Produktion / Eingesetzte Faktoren
- Arbeitsproduktivität = Gesamtwert der hergestellten Güter / Anzahl der Beschäftigten
Berechnungsbeispiel
Prozentuale Erhöhung von 0,36 auf 0,37:
Wenn 0,36 = 100%, dann ist 0,37 = x%
x = (0,37 * 100) / 0,36